02.04.2013: Diesmal stand der Frankfurter Ostermarsch unter diesen beiden Vorzeichen: Keine Nazis, an keinem Ort dieses Landes und keinen Krieg, der jemals wieder von diesem Land ausgeht! An den Auftaktpunkten ließen die Nazis sich nicht blicken, aber die Friedensdemonstranten waren diesmal auch besonders aufmerksam und entschlossen, jegliche Annäherung zu verhindern. Das Hauptthema, die unbemannten Kampfdrohnen, die in den nächsten Jahren massenhaft von der Bundeswehr (und anderen) angeschafft werden sollen und neuen militärischen Abenteuern mit noch mehr Tod und Vernichtung Vorschub leisten sollen, wurde ausführlich auf den Kundgebungen angesprochen.
Aus Bewegungen und Parteien
Ostermarsch in Kiel - Hartnäckig und unverdrossen für den Frieden
02.04.2013: "Krieg ist keine Lösung" lautete das diesjährige Motto des Kieler Ostermarsches. 150 unverdrossene Friedens"marschierer" zogen mit Transparenten, Sandwitches und Fahnen "bewaffnet" durch die Holstenstrasse zum "Platz der Kieler Matrosen" am Hauptbahnhof und wieder zurück zum Asmus-Bremer-Platz. Seit nunmehr über 50 Jahren finden alljährlich die Osteraktionen der bundesdeutschen / deutschen Friedensbewegung statt – mit höchst unterschiedlicher Beteiligung. Von hundert Demonstranten beim Ostermarsch 1962 bis zu 300.000 im Jahr1968 und einem ähnlich hohen Mobilisierungsgrad Anfang bis Mitte der 80er Jahre im Zusammenhang mit der sog. "Nachrüstungsdebatte". Ausreisser nach oben gab es dann wieder 1991 (2. Golfkrieg) und 2003 (Irakkrieg).
Gute und lautstarke Ostermärsche
01.04.2013: Zu den diesjährigen Ostermärschen, die heute in Chemnitz, Dortmund, Frankfurt a.M., Hamburg, Kassel, Nürnberg und anderen Städten zu Ende gehen, erklärt der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag zusammenfassend:
Wer die Ostermärsche nur an den Teilnehmerzahlen misst und dabei als Maßstab die außergewöhnlich großen Proteste des Jahres 1983 heranzieht, sollte auch einmal die Gegenrechnung anstellen: Betrachtet man die Ostermärsche seit ihrem Beginn 1960, so gibt es ein paar "Ausreißer" nach oben Ende der 60er Jahre (Vietnamkrieg), Anfang der 80er Jahre, 1991 (2. Golfkrieg) und 2003 (Irakkrieg). Die übrigen 55 bis 57 Ostermärsche waren ähnlich groß oder meist weniger gut besucht wie die Ostermärsche 2013. Die bundesweite Ostermarschzentrale bilanziert deshalb vor den Abschlusskundgebungen vollkommen zu Recht eine "stabile Beteiligung".
Ostermarsch München - Militäreinsätze beenden – Nein zum Krieg
30.03.2013: "Militäreinsätze beenden! Politik für die Menschen statt für Banken und Konzerne!" Unter diesem Motto stand der Münchner Ostermarsch am Samstag, 30. März, an dem sich bei der Demo und anschließenden Kundgebung in der Münchner Innenstadt etwa 500 Menschen beteiligten. Nach einem ökumenischen Gottesdienst hatte man nicht zufällig als Ort der Auftaktkundgebung das Mahnmal des Oktoberfestattentates auf der Münchner Theresienwiese gewählt um an die NSU-Morde zu erinnern, auf den bevorstehenden Prozess und die antifaschistische Demonstration hinzuweisen, die aus diesem Anlass am 13. April in München stattfindet.
Ostermärsche gegen Kampfdrohnen
27.03.2013: Zum Start einer neuen Kampagne der Friedensbewegung gegen Kampfdrohnen, die am Freitag der Presse vorgestellt wurde, erklärten die Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag, Dr. Peter Strutynski (Kassel) und Lühr Henken (Berlin):
Der Bundesausschuss Friedensratschlag unterstützt die Anti-Drohnen-Kampagne und stellt den Begehrlichkeiten des Verteidigungsministers eine Reihe von technischen und politischen Fakten gegenüber:
Gedenkgottesdienst für ermordete Kommunisten
26.03.2013: Bis auf den letzten Platz besetzt war am Sonntag, 24. März 2013, die evangelische Versöhnungskirche auf dem Gelände der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau. Eine ungewöhnliche Situation: Gläubige unterschiedlicher Konfessionen gedachten ermordeter Kommunisten, und zahlreiche Münchner KommunistInnen waren unter den TeilnehmerInnen des Gottesdienst. Der Anlass: Die evangelische Landeskirche erinnerte mit einem Gedenkgottesdienst an die ersten vier Mordopfer - darunter drei Kommunisten - des vor 80 Jahren errichteten Konzentrationslagers Dachau. VertreterInnen der katholischen Kirche, der islamischen Glaubensgemeinschaft und des Landesverbandes der israelitischen Kultusgemeinden nahmen ebenfalls an dem Gedenken teil.
„The Refugees“: Mit der Angst auf Tour
25.03.2013: Am 24. März ist in Kiel die „Lagertour 2013“ der „Refugees“ (der Flüchtlinge) nach Auftritten in 100 Städten Deutschlands zu Ende gegangen. The Refugees sind ein Flüchtlingsprojekt des Kieler Musikers Heinz Ratz und seiner Band „Strom & Wasser“, bestehend aus vier deutschen Musikern und sieben Flüchtlingen. Die MusikerInnen von den „Refugees“ haben Eines gemeinsam: Sie kamen als Flüchtlinge nach Deutschland. Durch Arbeitsverbote, Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit und die Unterbringung in isolierten Flüchtlingslagern wurden und werden sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt.
Ostermärsche 2013: Gegen die "zunehmende Militarisierung der Politik"
21.03.2013: Zu den bevorstehenden Ostermärschen der Friedensbewegung erklärten die Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag, einem Bündnis zahlreicher lokaler und regionaler Basis-Friedensinitiativen, Peter Strutynski und Lühr Henken am Donnerstag in Kassel:
Die Premiere zu den diesjährigen Ostermärschen der Friedensbewegung findet bereits am kommenden Wochenende in Potsdam statt. Über 80 weitere Ostermärsche, die durch mehr als 100 Orte führen, werden dann am Osterwochenende folgen. Es sind etwa genauso viele wie in den vergangenen Jahren. Zugenommen haben allerdings die Themen und Probleme, mit denen sich die Friedensbewegung auseinandersetzen muss. Soeben hat das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI bestätigt, dass Deutschland weiterhin hinter den USA und Russland der drittgrößte Waffenexporteur weltweit ist. Rüstungsgüter gehen von hier in etwa 80 Staaten der Erde, darunter viele Entwicklungsländer. Besonders beliebt sind Waffen Made in Germany im Nahen und Mittleren Osten: Geliefert wird unterschiedslos an Saudi-Arabien, Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Kuwait - Staaten, die entweder wegen ihrer Missachtung der Menschenrechte oder wegen ihrer Verstrickung in regionale Dauerkonflikte nie und nimmer deutsche Waffen erhalten dürften. Doch die Einhaltung der eigenen Rüstungsexportrichtlinien ist der Bundesregierung keinen Pfifferling wert. In allen Ostermärschen steht das Rüstungsthema obenan auf der Agenda.