10.04.2013: Die Initiative Rems-Murr nazifrei, ein breites antifaschistisches Bündnis, dem u.a die DGB-Ortsverbände im Rems-Murr-Kreis sowie die DKP angehören, erinnerte mit einem Aktionstag an den rassistischen Brandanschlag von Winterbach vor zwei Jahren. Gleichzeitig protestierten sie gegen neofaschistische und rechtsextremistische Gefahren. Zur Erinnerung an die Leser. In der Nacht vom 9. auf den 10. April 2011 überfiel eine neofaschistische, rechtsradikale Horde neun Migranten auf einem Gartengrundstück in Winterbach. Nach einer mörderischen Hetzjagd und einem Brandanschlag auf eine Gartenhütte in die die Gehetzten flüchteten entkamen diese nur in allerletzter Sekunde dem Feuertod.
Rund 200 Teilnehmer kamen zur Demonstration nach Schorndorf, der Nachbarstadt von Winterbach. Im Anschluss fand eine Informationsveranstaltung über die neofaschistischen Umtriebe im Rems Murr Kreis statt. Fazit: Im Rems-Murr-Kreis, einst rechte Hochburg der Neofaschisten indem diese sich recht wohl fühlten, wurde durch den antifaschistischen Widerstnd ihr Handlungsspielraum eingeengt. Ein Erfolg des Protestes. Doch es gelte weiterhin wachsam und aktiv sein denn "wir wollen keine Faschisten weder hier noch anderswo". Beim abendlichen Konzert Rock gegen rechts spielten vier regionalen Bands 'Laut gegen rechte Gewalt' wie es im Aufruf zum Aktionstag heißt.
Walter Burkhardt als Vertreter des DGB erinnerte auf der Kundgebung, dass vor 80 Jahren am 30. Januar 1933 vom Groß,- Finanz- und Rüstungskapital Hitler die Macht übertragen und nach dem zweiten Weltkrieg die alten Besitz – und Machtverhältnisse wieder hergestellt wurden: "Wir müssen selbstkritisch reflektieren: Die Wurzeln des Faschismus sind noch längst nicht beseitigt." Das Gegenteil sei der Fall. Rechtsextreme Einstellungen in der Gesellschaft hätten deutlich zugenommen.
Die DKP Rems-Murr formulierte dazu in ihrem Flugblatt, dass "neofaschistische Gewalttaten nur die Spitze des Eisbergs" und "keine Randerscheinung der Gesellschaft" sind. "Ihr breiter Sockel ist eine rassistische, ausländerfeindliche Ideologie und Politik." Wegschauen, verniedlichen und schweigen ist deshalb der falsche Weg. Nur durch einen vielfältigen und aktiven Widerstand können wir den Einfluss der Faschisten zurückdrängen. Die Beteiligten waren sich einig: Der Kampf geht weiter. Keinen Fußbreit den Faschisten. Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen. Deshalb her mit einem Verbot der NPD! Jetzt!
Text: Dieter Keller