Aus Bewegungen und Parteien

Stephane_Hessel_jmayrault04.03.2013: Er galt als der geistige Vater der „Bewegung der Empörten“ (Indignados) in Spanien, Portugal, Frankreich und Griechenland sowie der „Occupy-Bewegung“ in den USA und Deutschland. Stephane Hessel, im Oktober 1917 in Berlin geboren, französischer Wiederstandskämpfer, Buchenwald-Häftling, Diplomat und Schriftsteller verstarb am 23. Februar 2013 in Paris im Alter von 95 Jahren. Seine 2010 veröffentlichte Schrift „Indignez-vous“ (Empört euch) wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und erreichte innerhalb weniger Monate eine Auflage von vier Millionen Exemplaren.

Sohn eines deutschen Schriftstellers und Übersetzers jüdischer Abstammung, war er 1925 als Kind nach Frankreich gekommen, wo er Schule und Studium absolvierte und 1937 französischer Staatsbürger wurde. Nach dem Nazi-Überfall auf Frankreich 1940 als französischer Soldat gefangen genommen, konnte er fliehen und nach London entkommen. Dort schloss er sich der Bewegung „Freies Frankreich“ unter General de Gaulle an. Im Sommer 1944 wurde er nach einem Einsatz in Zentralfrankreich von der Gestapo festgenommen und ins KZ Buchenwald deportiert. Als Spion zum Tod verurteilt, entkam er der Hinrichtung, weil ihm Mithäftlinge zu einer falschen Identität eines kurz zuvor an Typhus gestorbenen Gefangenen verhalfen.

Nach Kriegsende trat er in die Dienste des französischen Außenministeriums, damals noch der Nachkriegsregierung, die von der Résistance aus Gaullisten, Kommunisten, Sozialisten,  katholischen Zentrumspolitikern und „Radikalen“ gebildet worden war. 40 Jahre lang war er in verschiedenen Funktionen im Dienst der französischen Diplomatie tätig, unter lange Zeit bei der UNO, wo er 1946 als Sekretär der UNO-Kommission an der Ausarbeitung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte beteiligt gewesen war.

Politisch blieb Hessel im Wesentlichen dem Spektrum der französischen Sozialistischen Partei und der von ihnen geführten „Linksregierungen“ verbunden, mit einer kleinen Wendung zu den Grünen 2009/10. Doch er hatte keine Berührungsängste und gab auch der kommunistischen „Humanité“ Interviews, besuchte als Gast ihr Pressefest. Bekannt wurde er aber vor allem durch ausgeprägt linke öffentliche Stellungnahmen, die heftige Auseinandersetzungen auslösten. So profilierte er sich als entschiedener Kritiker des israelischen Politik gegen die Palästinenser und bezeichnete den Gaza-Krieg Netanjahus offen als ein Kriegsverbrechen. Er plädierte für das Wahlrecht der ausländische Mitbürger in Frankreich und wandte sich nachdrücklich gegen die Theorie vom „Krieg der Zivilisationen“. Vor allem aber äußerte er sich, ausgehend von den Werten und Zielen der Résistance, mehrfach als entschiedener Kritiker des Finanzkapitalismus.

In seiner 2010 veröffentlichten Schrift „Empört Euch!“ hieß es u. a,, das gesamte Fundament der sozialen Errungenschaften der Résistance sei gefährdet: „Man wagt uns zu sagen, der Staat könne die Kosten dieser sozialen Errungenschaften nicht mehr tragen. Aber wie kann heute das Geld fehlen, da doch die Produktion seit der Befreiung beträchtlich gewachsen ist, während Europa damals in Trümmern lag?“ Das sei nur möglich, weil die von der Résistance bekämpfte „Macht des Geldes“ niemals so groß war wie heute, was auch die Ursache der anhaltenden heutigen Krise sei. Die aus dem Finanzkapitalismus entstehenden „äußerst großen Gefahren“ könnten „den Planeten Erde für den Menschen unbewohnbar machen“. Deshalb sei Empörung und Widerstand noch immer angebracht. Den Männern und Frauen, die das 21.Jahrundert gestalten werden, müsse gesagt werden: „Neues schaffen heißt Widerstand leisten. Widerstand leisten heißt Neues schaffen“.

Text: P.P.   Foto: Jean-Marc Ayrault

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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