09.10.2019: Kunst, Politik und Religion vereinen sich im Projekt eines Neuen Evangeliums, das die Lage von Sklavenarbeiter*innen in Europa skandalisiert. Von Thomas Seibert [1]
Literatur und Kunst
Wer kontrolliert die Medien?
29.08.2019: Ein Forschungsteam mit Benjamin Ferschli, Daniel Grabner und Hendrik Theine von der Wirtschaftsuniversität Wien und der Universität Linz hat die Eigentumsstrukturen und die daraus ableitbare Verfügungsgewalt der Medien untersucht. "Die Konzentration der Medien (Tageszeitung, Fernsehen, Online) hat in den letzten dreißig Jahren kontinuierlich zugenommen, es sind gerade mal eine Handvoll Verleger, die den Medienmarkt in Deutschland kontrollieren", stellen sie im jetzt veröffentlichten isw-report Nr.118 fest.
Von schmerzlichen Niederlagen und großen Menschheitsträumen
Thomas Metscher erinnert an die Probleme historischer Emanzipationsprozesse und das Versprechen von Freiheit
12.07.2019: Thomas Metscher, der marxistische Philosoph und Literaturwissenschaftler, hat in den Jahren von Frühjahr 1988 bis Herbst 1991 ein umfassendes Manuskript abgeschlossen, das den Titel "Pariser Meditationen" trägt. Der Untertitel lautet: "Zu einer Ästhetik der Befreiung". Erschienen ist das Buch erstmals 1992 im Wiener Verlag für Gesellschaftskritik, der mit der Kommunistischen Partei Österreichs verbunden war. Den Verlag gibt es heute nicht mehr. Umso verdienstvoller ist es, dass ein neuer Verlag - der in Kassel ansässige Mangroven Verlag - den auf dem Büchermarkt vergriffenen Band nunmehr in zweiter Auflage herausbringt. "Das gründlich Gedachte übersteht auch den Wechsel der Zeit", darf man zustimmend den Autor zitieren und dem Verleger Mahaboob Hassan besonderen Dank und Anerkennung zollen.
Neues Buch von Winfried Wolf: Die Orientierung auf Elektroautos – ein verhängnisvoller Irrweg
13.06.2019: Gefördert durch die Bundesregierung rüsten die deutschen Automobilhersteller in Sachen E-Mobilität auf. BMW will beispielsweise bereits 2025 sein gesamtes Fahrzeuge-Portfolio auch elektrisch anbieten. Volkswagen hat gar im gleichen Zeitraum vor, 80 neue E-Modelle anzubieten. Dabei ist die Öko-Bilanz der gepriesenen Technik mies.
Ausbruch aus der Trance
Eine satirische Buchbetrachtung von Harry Popow
06.06.2019: "Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht". Heinrich Heine wirkt fort. Aber auch in den Tagträumen eines Menschen wie dem Max, eines Ewiggestrigen, wie man ihn und andere gleicher Gesinnung nach Abbruch eines friedlichen Lebens im Osten Deutschlands hämisch grinsend zu nennen pflegt. Schuld daran ist ein Buch mit dem Titel "Geist über Materie" von einem Dawson Church.
Mietpreis-Explosion und Wohnungsnotstand - Ursachen und Alternativen
isw-Report zur Wohnungsfrage. Autoren: Andrej Holm und Claus Schreer
22.05.2019: Die Wohnungsversorgung zu einigermaßen bezahlbaren Mieten ist heute immer noch das zentrale Problem für große Teile der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland. Die Autoren weisen nach, dass die in der Bundesrepublik betriebene Wohnungspolitik ein exemplarisches Beispiel grandioser Umverteilung von unten nach oben ist.
Dokumentiert: das Kapitel "Schlussfolgerungen und Alternativen"
"Die Heimat, der Krieg und der Goldene Westen. Ein deutsches Lebensbild"
Ein "Salon"“ in der Barackenküche oder Wolfgang Bittners Roman über Vertreibung und Neubeginn – Zum Buch "Die Heimat, der Krieg und der Goldene Westen"
Buchtipp von Harry Popow
Bei einem fröhlichen Gartenfest mit Kindern, Enkeln und guten Bekannten sitzt Großvater Michel etwas abseits im großen Sessel, ganz Ohr für die lustigen Reden und Witze, leise lächelnd. Auf seinem Schoß ein soeben zu Ende gelesenes Buch, denn er ist nach wie vor eine Leseratte. Der Titel: "Die Heimat, der Krieg und der Goldene Westen". Gerne würde er, der die letzten Kriegsjahre als Junge – ebenso wie der Autor – noch miterlebt hat, diese Lektüre mal anderen zeigen, aber er will die fröhliche Runde nicht stören. Weiß er doch aus Erfahrung, politische Bücher sind nicht jedermanns Ding. Und wenn, dann nähert man sich ihnen nur mit sehr spitzen Fingern und mit bedeutungsvollem Schweigen. Also sitzt er still und bescheiden, noch tief ins Gelesene versunken.
"...ratterten die Maschinengewehre die Revolutionäre an der Mauer zu Tode."
Heinrich Ehmsens Bilder vom Ende der Revolution
24.04.2019: "Das Chaos feierte Orgien in München. Die rote Armee in Bayern kämpfte sich bis zum Untergang in München durch, wo die von Epp‘schen und von Lüttwitz‘schen Freicorps ‚triumphierten‘. Auf dem Kasernenhof (…) in der Theresienstraße ratterten die Maschinengewehre die Revolutionäre an der Mauer zu Tode. Mit Besessenheit und Empörung malte und zeichnete ich diese Erlebnisse."[1] So beschreibt Heinrich Ehmsen das Ende der Münchner Räterepublik Anfang Mai 1919.