16.04.2025: Israel zerstört systematisch die medizinische Infrastruktur in Gaza ++ Nach Bombardierung des Al-Ahli Baptistenkrankenhaus ist Gaza City ohne funktionierende Kliniken ++ Exekution von Sanitätern und Rettungskräften ++ Ziel: ein Leben in Gaza unmöglich machen
Ein palästinensischer Arzt in den Trümmern des Baptistenkrankenhauses Al-Ahli in Gaza City – Xinhua/Rizek Abdeljawad
"Zwei Tage nach dem israelischen Bombenangriff auf das Baptistenkrankenhaus Al-Ahli in Gaza City kommen immer noch Verletzte an. Ob sie hergebracht werden, weil sie nicht wissen, dass es inzwischen ein Trümmerhaufen war, oder weil sie hoffen, dass einige Abteilungen noch funktionieren, ist schwer zu sagen. Sie finden weder Ärzte noch Krankenschwestern, auch das Krankenhaus ist kaum mehr aufzufinden", schreibt Chiara Cruciati in der italienischen Zeitung il manifesto am Dienstag (15.4.2025).
Das christliche Krankenhaus wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag (13.4.), dem Palmsonntag, von der israelischen Luftwaffe angegriffen. Kurz zuvor hatte die Armee die sofortige Evakuierung angeordnet. Den Vertriebenen, dem medizinischen Personal, den Patienten und ihren Familienmitgliedern wurden nur wenige Minuten Zeit gelassen, um zu fliehen, genau gesagt 18 Minuten.
Während die Raketen in der Notaufnahme, der Chirurgie und der Radiologie, der Apotheke und der Sauerstoffstation einschlugen, starben im Hof drei Patienten - ein Kind mit einer Kopfverletzung und zwei Erwachsene, weil sie Sauerstoff zum Überleben brauchten.
Nach dem Angriff lagen zahlreiche verwundete und kranke Palästinenser auf den Straßen vor dem Krankenhaus und konnten nicht versorgt werden.
Yousef Abu Shakran, ein 29-jähriger Vater, rannte mit seinem kleinen Sohn Mohammed auf den Armen aus dem Krankenhaus. Der Fünfjährige hat Verbrennungen dritten Grades an Rücken und Beinen, die er die vorhergehende Woche bei dem israelischen Massaker in Shujaeya, im Osten von Gaza City gelegen, erlitten hat.
"Sein Körper brannte, sein Rücken blutete, er schrie vor Schmerz. Die Wunden so vieler Menschen wurden wieder aufgerissen, ich sah die Familienangehörigen eines Mädchens mit Schäden an der Wirbelsäule, die versuchten, sie aus dem Bett zu heben, aber es war voller Schutt", sagte Yousef Abu Shakran gegenüber Al Jazeera. "Wir verließen das Krankenhaus und nur wenige Sekunden später wurde es von zwei Raketen getroffen, die die Erde erzittern ließen", berichtete Abu Shakran. "Es war zwei Uhr nachts, wir hatten keine Ahnung, wohin wir unseren Sohn bringen sollten. Er hatte Schmerzen und blutete. Es gibt keine Kliniken, es gibt keine Krankenhäuser."
"Diejenigen, die aufstehen und gehen konnten, flüchteten aus dem Krankenhaus. Einige schleppten die Patienten auf dem Krankenhausbett auf die Straße, und andere wie ich blieben; ich konnte meinen Mann nicht tragen und aus dem Krankenhaus bringen, also wartete ich neben ihm auf den Tod“, sagte die 56-jährige Zeinat al-Jundi. Sie pflegte ihren Mann im al-Ahli Arab Hospital, der letzte Woche bei dem Massaker im Stadtteil Shujaeya verletzt worden war. Die Ärzte hatten ihm aufgrund seiner Verletzungen beide Beine amputieren müssen. "Mehr als 10 verletzte Kinder waren auf der Station. Alle bluteten", fügte sie hinzu. Sie waren ebenfalls durch die Luftangriffe der letzten Woche verwundet worden.
Muhammad Abu Nasser, 34, wurde bei einem israelischen Bombenangriff im Gebiet Zeitoun östlich von Gaza-Stadt verletzt und war zur Behandlung ins al-Ahli verlegt worden. Aufgrund seiner Verletzung konnte er weder gehen noch sich bewegen, und als die Evakuierungsanordnung kam, war er allein. Er schaffte es nicht, das Krankenhaus zu verlassen. "Wir haben eine schreckliche Nacht durchlebt. Alle Patienten schrien vor Angst. Wir erwarteten, jeden Moment zu sterben", schildert er die Nacht des Raketenangriffs. “Sie haben den Empfangsbereich bombardiert, in dem die Verwundeten aufgenommen werden, und sie haben die Apotheke bombardiert, die uns mit Medikamenten versorgt. Das Krankenhaus ist zusammengebrochen. Wo sollen wir jetzt Behandlung und Medikamente bekommen?“
Video: Bombardierung des Baptistenkrankenhaus Al-Ahli in Gaza City
https://x.com/YoelH5/status/1911279000044916822
Video: Evakuierung des Baptistenkrankenhaus Al-Ahli in Gaza City
https://x.com/YoelH5/status/1911278996743991460
Video: Ein Kind stirbt während der Evakuierung
https://x.com/YoelH5/status/1911279003555471815
Wie üblich erklärte die israelische Armee ohne Beweise vorzulegen, der Angriff habe einer Kommandozentrale der Hamas gegolten. Demnach hätte die Hamas in der knapp 40 Kilometer langen und zwischen sechs und 13 Kilometer breiten Enklave mehr Kommandozentralen als die USA mit ihren weltweiten Militärstützpunkten. Für die radikal-zionistische Regierung von Benjamin Netanjahu ist der ganze Gazastreifen eine Hamas-Zentrale, die dem Erdboden gleichgemacht werden muss.
Trotzdem wird die israelische Kriegspropaganda von den deutschen "Leitmedien" und öffentlich rechtlichen Medien immer noch bereitwillig übernommen.
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"18 Monate nach Beginn des Genozid ist es erschütternd, dass einige Nachrichtenagenturen weiterhin die israelische Propaganda wiederholen, mit der die wiederholten und gezielten Angriffe auf Krankenhäuser gerechtfertigt werden sollen, obwohl sich jedes einzelne Mal herausgestellt hat, dass diese Behauptungen falsch sind.
Dieselben falschen Behauptungen wurden gegen das Al-Shifa-Krankenhaus und viele andere erhoben.
Dabei handelt es sich nicht um unbelegte Anschuldigungen, sondern um gezielte und kalkulierte Lügen – bewusst geschaffen, um Kriegsverbrechen zu legitimieren und die systematische Zerstörung des Gesundheitssystems in Gaza zu ermöglichen. Lügen, die direkt zum Tod von palästinensischen Patienten, Ärzten und Zivilisten führen, die auf diese Krankenhäuser angewiesen sind, um zu überleben.
Journalismus darf sich nicht zur unkritischen Verbreitung von Propaganda degradieren lassen.
Es ist an der Zeit, diese Lügen als das zu benennen, was sie sind und die tödliche Rolle zu erkennen, die sie im Getriebe des Genozid spielen."
Laith Arafeh, Leiter der Palästinensischen Mission in Deutschland, 13.4.2025
https://x.com/ArafehLaith/status/1911510601269997986
Dr. Issam Abu Ajwa, Facharzt für Allgemeinchirurgie am Al-Ahli-Krankenhaus, wies die Behauptungen Israels zurück, das Krankenhaus beherberge bewaffnete Gruppen, und bezeichnete die Vorwürfe als falsch.
Die anglikanische Kirche in Jerusalem verurteilte die Raketenangriffe auf das von ihr geführte Al-Ahli-Krankenhaus. Nach Angaben der Kirche handelt es sich um den fünften Angriff auf das Krankenhaus seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges im Oktober 2023. Bei der Bombardierung am 17. Oktober 2023 waren über 400 Vertriebene getötet worden, die im überfüllten Innenhof des Krankenhauses Schutz gesucht hatten. Die Kirche rief "alle Regierungen und Menschen guten Willens" auf, "einzugreifen, um alle Arten von Angriffen auf medizinische und humanitäre Einrichtungen zu stoppen".
"Todesurteil für die Kranken und Verwundeten"
Dr. Khalil Al-Daqran, Sprecher des Gesundheitsministeriums von Gaza, warnte, dass die Zerstörung des einzigen funktionierenden Krankenhauses in Gaza-Stadt "einem Todesurteil für die Kranken und Verwundeten" gleichkomme.
Das Baptistenkrankenhaus Al-Ahli war nach der Zerstörung von al-Shifa im März 2024 und des Kamal-Adwan-Krankenhauses im Dezember 2024 das letzte funktionierende Krankenhaus in der Region. Es ist eines von 36 Krankenhäusern im Gazastreifen, die seit dem 7. Oktober durch den israelischen Vernichtungskrieg bombardiert, gesprengt oder niedergebrannt wurden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete letzten Monat, dass nur 21 Krankenhäuser noch teilweise funktionsfähig blieben.
Die systematische Zerstörung von Krankenhäusern geht mit der seit anderthalb Monaten vollständigen Blockade der humanitären Hilfe (Nahrungsmittel, Medikamente, Treibstoff, Strom, Zelte) einher. Die Absicht ist offensichtlich: langsame Auslöschung der Palästinenser in Gaza.
Neben den Angriffen auf Krankenhäuser werden auch Rettungssanitäter zum Ziel der israelischen Armee.
Israel exekutiert Rettungssanitäter in Rafah und verscharrt sie mitsamt ihren Fahrzeugen
Ein besonders abscheuliches Verbrechen beging die Golani-Brigade der israelischen Armee am 23. März, als sie das Feuer auf zwei Krankenwagenkolonnen eröffnete. Die Soldaten verscharrten später die Opfer sowie die Fahrzeuge in einem Massengrab, das eine Woche später von einem UN-Team gefunden und freigelegt wurde.
Bilder und Video von Jonathan Whittall, Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA)
https://x.com/_jwhittall/status/1906455238371905901
Bei dem Angriff starben acht Mitarbeiter des Roten Halbmonds (PRCS), sechs Mitarbeiter des Zivilschutzes von Gaza und ein Mitarbeiter der UNRWA. Ein Mitarbeiter des Roten Halbmonds wird noch vermisst. Ein Sanitäter des Palästinensischen Roten Halbmonds überlebte.
Der Name des Sanitäters, der das Video aufgenommen hat, wurde bislang nicht veröffentlicht, da er Verwandte in Gaza hat, die Repressalien durch Israel befürchten. Dies erklärte ein UN-Diplomat, dem das Video übergebn wurde.
Augenzeugen und Autopsieberichte bestätigen, dass viele Opfer aus nächster Nähe erschossen wurden und mit gefesselten Gliedmaßen aufgefunden wurden. BBC berichtete, dass sie aus 12 Metern Entfernung mit mehr als 100 Kugeln hingerichtet wurden.
"Sie fuhren ihre deutlich gekennzeichneten Fahrzeuge. Sie waren unterwegs, um Leben zu retten. Es ist der absolute Horror, was hier passiert ist."
Jonathan Whittall, Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA)
Einem Bericht der Associated Press zufolge wurden die Leichen und Krankenwagen der Helfer zusammengebracht und dann von israelischen Militärbulldozern untergepflügt. In dem AP-Bericht heißt es weiter, dass von der UNO veröffentlichte Videoaufnahmen zeigten, wie sich "Mitarbeiter des PRCS und des Zivilschutzes mit Masken und leuchtend orangefarbenen Westen durch Erdhügel gruben, die offenbar von israelischen Bulldozern aufgeschüttet worden waren".
Weiter heißt es im AP-Bericht:
"Das Filmmaterial zeigt, wie sie mehrere Leichen ausgraben und dabei orangefarbene Notfallwesten tragen. Einige der Leichen werden übereinander gestapelt gefunden. An einer Stelle ziehen sie eine Leiche in einer Zivilschutzweste aus dem Sand, die sich als Torso ohne Beine entpuppt. Mehrere Krankenwagen und ein UN-Fahrzeug, alle schwer beschädigt oder auseinandergerissen, sind ebenfalls im Sand vergraben."
Jonathan Whittall vom Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) erklärt in einem Video:
"Die Leichen wurden gesammelt und in diesem Massengrab beigesetzt. Wir graben sie in ihren Uniformen und mit Handschuhen aus. Sie waren hier, um Leben zu retten. Es ist der absolute Horror, was hier passiert ist."
Video widerlegt die Lügen des israelischen Militärs
Zunächst behauptete das israelische Militär, Soldaten hätten das Feuer auf Fahrzeuge eröffnet, die sich im Dunkeln ohne Warnblinkanlage oder Kennzeichnung ihrer Position näherten und als "verdächtig" eingestuft wurden. Oberstleutnant Nadav Shoshani sagte, dass israelische Streitkräfte nicht "wahllos einen Krankenwagen angegriffen" hätten, sondern dass mehrere Fahrzeuge "verdächtig ohne Scheinwerfer oder Notfallsignale" auf israelische Truppen zugefahren seien, was diese zum Schießen veranlasst habe.
Videoaufnahmen, die vom Mobiltelefon eines der Opfer wiederhergestellt und vom PRCS veröffentlicht und dem UN-Sicherheitsrat übergeben wurden, widerlegten jedoch diese Darstellung. Das Video zeigt Rettungskräfte in Uniform, die in deutlich gekennzeichnete Krankenwagen und Feuerwehrautos mit eingeschalteten Lichtern unterwegs sind und von Soldaten beschossen werden.
https://youtu.be/lczq10K1iew
In dem Video ist der medizinische Mitarbeiter zu hören, wie er sagt, dass die israelischen Streitkräfte ihre Fahrzeuge mit Kugeln durchsieben. Dann bittet er seine Mutter um Vergebung und sagt: "Mama, vergib mir. Das ist der Weg, den ich gewählt habe – ich wollte Menschen helfen. Vergib mir, Mama. Ich schwöre, ich habe diesen Weg nur eingeschlagen, um Menschen zu helfen."
Die New York Times verifizierte den Ort und den Zeitpunkt des Videos, das in den frühen Morgenstunden des 23. März in der südlichen Stadt Rafah aufgenommen wurde. Gefilmt aus dem vorderen Innenraum eines fahrenden Fahrzeugs, zeigt es einen Konvoi aus Krankenwagen und einem Feuerwehrauto, klar gekennzeichnet, mit eingeschalteten Scheinwerfern und blinkenden Lichtern, die auf einer Straße nördlich von Rafah in Richtung Süden unterwegs sind.
Der Konvoi hält an, als er auf ein Fahrzeug stößt, das von der Straße abgekommen ist – ein Krankenwagen, der zuvor losgeschickt worden war, um verwundete Zivilisten zu versorgen, und unter Beschuss geraten war. Die neuen Rettungsfahrzeuge weichen auf die Seite der Straße aus.
Rettungskräfte, von denen mindestens zwei in Uniform zu sehen sind, steigen aus einem Feuerwehrauto und einem mit dem Emblem des Roten Halbmonds gekennzeichneten Krankenwagen aus und nähern sich dem Krankenwagen, der von der Straße abgekommen ist.
Dann bricht plötzlich heftiges Gewehrfeuer aus.
Ein Kugelhagel trifft den Konvoi – im Video sind sowohl die Schüsse zu hören als auch zu sehen.
Die Kamera wackelt, das Bild wird schwarz. Aber der Ton läuft fünf Minuten weiter, das Rattern des Gewehrfeuers hört nicht auf. Ein Mann sagt auf Arabisch, dass Israelis anwesend seien.
Der filmende Sanitäter ist im Video zu hören, wie er immer wieder die "Schahada", das muslimische Glaubensbekenntnis, spricht – ein Satz, den Muslime oft im Angesicht des Todes rezitieren. "Es gibt keinen Gott außer Gott, und Muhammad ist sein Gesandter", sagt der Sanitäter. Er bittet Gott um Vergebung und sagt, dass er wisse, dass er sterben werde.
"Vergib mir, Mutter. Das ist der Weg, den ich gewählt habe – Menschen zu helfen", sagt er. "Allahu Akbar", Gott ist groß, sind seine letzten Worte.
Auf einer Pressekonferenz im UN-Hauptquartier erklärten der Präsident der Palästinensischen Rothalbmond-Gesellschaft, Dr. Younis Al-Khatib, und sein Stellvertreter, Marwan Jilani, gegenüber Reportern, dass die von ihrer Organisation gesammelten Beweise – einschließlich Video- und Audioaufnahmen des Vorfalls sowie forensische Untersuchungen der Leichen – der Darstellung Israels widersprächen.
Der einzige Überlebende, der Sanitäter des Palästinensischen Roten Halbmonds Munther Abed, bestätigte ebenfalls, dass Soldaten auf deutlich gekennzeichnete Rettungsfahrzeuge geschossen hätten.
Der Sanitäter, der das Video aufgenommen hatte, wurde später mit einer Kugel im Kopf in dem Massengrab gefunden. Sein Name wurde bislang nicht veröffentlicht, da er Verwandte in Gaza hat, die Repressalien durch Israel befürchten, erklärte ein UN-Diplomat.
Israelische Armee: Alles Hamas
Nach Veröffentlichung des Videos gestand ein israelischer Militärsprecher ein, dass im ersten Bericht die Signalleuchten an den Fahrzeugen nicht erwähnt worden seien, und deutete an, dass die Person, die den ersten Bericht vorgelegt hatte, möglicherweise einen Fehler gemacht habe. Die Armee gab zu, dass die Warnblinkanlage möglicherweise eingeschaltet war, sagte aber, dass die schlechte Sicht keine absichtliche Lüge war. Sie behauptete auch, ein Bulldozer habe die Leichen der Sanitäter unter Sand begraben, "um sie vor Tieren zu schützen".
Der Bericht erklärte jedoch nicht, warum einige Leichen in Handschellen gefunden wurden, eine enthauptet und andere aus nächster Nähe mit Kugeln in den Kopf hingerichtet wurden. Es wurde auch nicht darauf eingegangen, warum die Krankenwagen begraben wurden.
Kurz darauf entschied sich die israelische Regierung für eine neue Version: Bei den getöteten Rettungssanitätern habe es sich um Hamas-Mitglieder gehandelt. "Die ersten Ermittlungen der israelischen Armee ergaben, dass mindestens sechs der 15 Sanitäter von Geheimdienstmitarbeitern sofort als Hamas-Mitglieder identifiziert wurden", verlautbarte ein Regierungssprecher.
Die UN und der Palästinensische Rote Halbmond wiesen dies zurück und erklärten, dass die Helfer keine Waffen getragen hätten und keine Bedrohung dargestellt hätten.
Laut dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz handelt es sich bei den Morden um den tödlichsten Angriff auf Mitarbeiter des Roten Kreuzes/Roten Halbmonds weltweit seit 2017. Die Vereinten Nationen und der Palästinensische Rote Halbmond haben eine unabhängige Untersuchung der Morde gefordert.
'All crews are civilians': Sole survivor of Red Crescent massacre rejects Israeli claims
https://youtu.be/jA_aIQeb43I
"Endlösung"
Die radikal-zionistische Regierung Israels ist dabei, die gesamte palästinensische Bevölkerung des Gaza-Streifens auszulöschen. Durch eine Kombination von intensiven Bombardierungen mit möglichst vielen Toten und Verletzten, Evakuierungsbefehlen und Zerstörung der Infrastruktur wird ein Leben in Gaza unmöglich gemacht.
Dabei spielt die Zerstörung der medizinischen Versorgung eine zentrale Rolle.
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siehe auch Gaza: "Zerstören, auslöschen, verbrennen" - Eskalation des Völkermordes28.3.2025: Israelische Minister rufen zur "Endlösung" auf |
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Gaza: Israel hat mit der Endlösung begonnen. Ausrottung und Vertreibung18.10.2024: Die israelische Armee hat eine neue Etappe in ihrem Vernichtungskrieg eingeleitet. Sie setzt den "Plan der Generäle", auch bekannt als Eiland-Plan, um: Vertreiben, aushungern, töten. |
Mit der Wiederaufnahme der israelischen Militäraktion und der vollständigen Blockade des Gazastreifens haben palästinensische Krankenhäuser im Gazastreifen erklärt, dass das zerstörte Gesundheitssystem nun einen Zustand des "klinischen Todes" erreicht habe.
Was einst ein lebenswichtiges Netzwerk aus Krankenhäusern, Kliniken und medizinischen Einrichtungen in Gaza war, ist zu einer zerstörten Landschaft aus Feldzelten, überfüllten Unterkünften und provisorischen Krankenstationen geworden. Oft gibt es dort weder Strom noch sauberes Wasser oder grundlegende medizinische Versorgung. Die verbliebenen Ärzte, die zusammen mit ihren Patienten belagert und angegriffen werden, arbeiten weit über ihre menschlichen Grenzen hinaus und operieren mit kaum mehr als Verbandmull und ihrer Entschlossenheit.
In den zerstörten Krankenhäusern von Gaza sterben behandelbare Patienten einen "langsamen, stillen Tod". Sie verbluten an mittelschweren Splitterwunden. Sie sterben an Krankheiten, für deren Behandlung die Ärzte keine Zeit und keine Medikamente haben. Das sind die zahlreichen Opfer des israelischen Vernichtungskrieges gegen das Gesundheitssystem in Gaza.
"Wir werden die Umsetzung des Trump-Plans für freiwillige Migration ermöglichen. Das ist der Plan."
Benjamin Netanjahu
Die israelische Armee hat vor einigen Tagen zur Räumung der Stadt Rafah aufgerufen, der Küstenstreifen wird in Sicherheitszonen aufgeteilt, in denen auf alles geschossen wird, was sich bewegt.
Die Evakuierungsbefehle der israelischen Armee treiben Familien, denen alles fehlt, in ein Gebiet, das nie sicher war. Seit Monaten erklären Experten und Analysten die Bedeutung von "Sicherheitszonen", Gebieten, in denen die Bevölkerung konzentriert und dann angegriffen wird. Eine Praxis, die darauf abzielt, Gaza unbewohnbar und hoffnungslos zu machen, bis es keine andere Alternative gibt, als zu gehen.
Nach UN-Angaben werden durch die Evakuierungsbefehle Hunderttausende Palästinenser in ein immer kleineres Gebiet an der Mittelmeerküste zurückgedrängt, wo sie kaum oder gar keinen Zugang zu Wasser, Nahrung und Unterkünften haben. Etwa 2,1 Millionen Palästinenser leben heute auf etwa einem Drittel des Gazastreifens.
Da Israel nicht in der Lage ist, die Bewohner des Gazastreifens sofort massenhaft zu vertreiben, werden sie in diese begrenzte Zone gezwungen – den Rest sollen Hunger und Verzweiflung erledigen.
Hunger als Kriegswaffe
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat heute angekündigt, Israel werde Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen weiter blockieren. "Israels Politik ist klar: Es kommt keine humanitäre Hilfe nach Gaza", erklärte Katz. Außerdem werde das israelische Militär dauerhaft in den besetzten "Sicherheitszonen" in Gaza, Libanon und Syrien bleiben.
Längerfristig hofft Israel, dass die Bewohner des Gazastreifens, die nicht durch Bombardierungen getötet, nicht verhungern oder an Krankheiten sterben "freiwillig" auswandern werden. Benjamin Netanjahu selbst sagte dazu: "Wir werden die Umsetzung des Trump-Plans für freiwillige Migration ermöglichen. Das ist der Plan."
Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen warnte am 13. April 2025: "Angesichts der Auswirkungen des Vorgehens der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen ist das Büro ernsthaft besorgt, dass Israel den Palästinensern im Gazastreifen offenbar Lebensbedingungen zumutet, die mit ihrem Fortbestand als Gruppe im Gazastreifen zu nehmend unvereinbar sind." Das ist die Definition von Völkermord.
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- Nein, der Waffenstillstand ist nicht gescheitert. Israel hat ihn gezielt gebrochen.