02.02.2013: Anhand dieses Konzeptes diskutierten die TeilnehmerInnen beim Seminar des Arbeitskreises Betrieb und Gewerkschaft des DKP-Parteivorstandes am 2. und 3. Februar das polit-ökonomische Umfeld der Tarifrunden 2013.
Dieser Text von Leo Mayer besteht aus fünf Bausteinen:
- Im ersten Teil werden Prognosen für die weltwirtschaftliche Entwicklung behandelt. Es stellt sich heraus, dass die Weltwirtschaft durch die Wachstumsdynamik der Schwellenländer getrieben wird, während die kapitalistischen Zentren schwächeln. Das größte Risiko stellt die Eurozone dar. Die Schwellenländer, v.a. China, werden zu Schwergewichten der Weltwirtschaft.
- Der zweite Teil dreht sich um den Riss der durch die EU, insb. die Eurozone, bei Wirtschaftswachstum, Zahlungsbilanzen, Arbeitslosigkeit geht.
- Der dritte Block befasst sich mit dem »Krisengewinner Deutschland« und der »Sonderrolle Deutschland«, sowie der Lohn- und Gewinnentwicklung in Deutschland.
- Im vierten Baustein werden das Thema »Exportweltmeister«, der Zusammenhang von Austeritätspolitik in der Eurozone und Exportorientierung sowie die Mechanismen zur europaweiten Verallgemeinerung der deutschen Exportstrategie behandelt.
- Im fünften Teil geht es um die unterschiedlichen Strategien von IG Metall und ver.di. Die IGM hat mit relativ hoher Organisationsmacht Krisenkorporatismus im Exportsektor betrieben und war für ihre Mitglieder bei den Kernbelegschaften relativ erfolgreich. Ver.di steht im Öffentlichen Dienst dem "Schuldenabbau" und im privaten Dienstleistungsbereich mit der Masse der prekär Beschäftigten mit geringer Organisationsmacht gegenüber. In der Folge werden unterschiedliche gewerkschaftliche Strategien entwickelt. Welche Herausforderungen entstehen daraus für eine linke, klassenorientierte Gewerkschaftspolitik?
13.2.2013: überarbeitet (Ergänzung bei Verteilungsverluste, S.9)