15.02.2013: Der Kabarettist und Wahlsteirer Dietrich Kittner ist am 15. Februar 2013 im Alter von 77 Jahren verstorben. Kittner war seit den frühen 1960er-Jahren als Kabarettist tätig und prägte das kulturelle Geschehen in seiner Heimatstadt Hannover entscheidend mit.
Der Träger des Deutschen Kleinkunstpreises (1984) feierte erst vor kurzem sein 50. Bühnenjubiläum. Kittners legendäre Provokationen und Interventionen haben oft eine ungeahnte Wirkung erzielt, z.B. als er 1969 als Mitinitiator der Aktion „Roter Punkt“ eine Art selbstorganisierten öffentlichen Nahverkehr ins Leben rief, um die privaten Hannoveraner Verkehrsbetriebe ÜSTRA– erfolgreich – zu einer Rücknahme von exorbitanten Fahrpreiserhöhungen zu bewegen. Schließlich wurden die Preise drastisch gesenkt und die Verkehrsbetriebe von der Kommune übernommen.
Als prononciert linker Künstler, der aus der SPD ausgeschlossen worden war, war er mit einer Reihe von Repressalien konfrontiert, unter anderem durfte er im öffentlich-rechtlichen Rundfunk der BRD nicht aufgeführt werden. Trotzdem war er auch abseits seiner Heimat auf zahlreichen internationalen Festivals präsent, unter anderem auch beim steirischen herbst.
Kittner war der steirischen KPÖ sehr verbunden hat und trat, als es sein Gesundheitszustand noch zuließ, auch im Rahmen von Veranstaltungen des KPÖ-Bildungsvereins auf.
Aus gesundheitlichen Gründen übersiedelte Kittner Anfang der 1990er-Jahre in die Südsteiermark, von wo aus er seine Tourneen startete. In seinem neuen Heimatort Dedenitz war er gut integriert und pflegte stets seine Kontakte zur Nachbarschaft. Sein besonderes Engagement galt immer dem Frieden und dem Kampf gegen Rüstung, Militarismus und Rechtextremismus.
Ernest Kaltenegger, der Dietrich Kittner seit Jahrzehnten kannte und schätzte: „Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Christel Kittner. Sein bissiger Humor und seine politischen Akzente werden nicht nur in seiner Heimat fehlen, sondern auch in Österreich.“
Presseerklärung steirische KPÖ Foto: MorlasPhotos