29.12.2021: Am 28. Dezember im Jahr 1973 hat der erste Streik im Weltall mit der Forderung nach mehr Ruhezeiten stattgefunden.
Am 28. Dezember im Jahr 1973 hat der erste Streik im Weltall stattgefunden. Auf der Raumstation Skylab 4 wehrten sich die Astronauten gegen ihre Arbeitsbedingungen. Kommandant Jerry Carr brachte es gegenüber der Bodenstation auf den Punkt: "Wir würden niemals 16 Stunden pro Tag, 84 Tage lang ohne Pause arbeiten, wenn wir auf der Erde wären. Wir sollten das auch hier im Weltall nicht von uns erwarten."
Pilot William Pogue meinte, er wolle mehr freie Zeit, um auf die über das Universum nachzudenken, "die Sterne und die Erde unten und sich selbst zu beobachten".
Kommandant Carr sendete schlussendlich eine Nachricht mit Forderungen an die Bodenstation: "Wir brauchen mehr Ruhezeiten. Wir brauchen einen Arbeitsplan, der nicht mit Aufgaben überfüllt ist. Wir wollen nach dem Essen keine Übungen machen. Wir müssen diese Dinge mehr unter Kontrolle bringen."
Am 28. Dezember legten die Astronauten ihre Arbeit nieder. Sie schalteten ihre Funkgeräte ab und verbrachten den Tag ganz entspannt, widmeten sich persönlichen Angelegenheiten und machten Experimente nach eigenen Vorstellungen. Nach 24 Stunden stimmten die Verantwortlichen auf der Bodenstation zu, die Arbeitsbedingungen für den Rest der Mission deutlich zu verbessern. Der erste Streik im Weltall war damit ein Erfolg.
Der Kampf um mehr Freizeit und weniger Stress in der Arbeit begleitet die Arbeiter*innenbewegung seit ihren allerersten Anfängen bis heute. Gegen Überwachung, überlange Arbeitstage, überfüllte Schichtpläne streiken etwa auch Amazon-Arbeiter:innen, während ihr Boss Jeff Bezos auf ihre Kosten ins Weltall fliegt. Doch wie die Geschichte von Skylab 4 zeigt, das muss nicht so sein.
Quelle: KPÖ, Facebook