Kommentar von Sabine Leidig
05.11.2017: Die gestrige Demonstration anlässlich des UN-Klimagipfels in Bonn war mit 25.000 Teilnehmern die größte Klimademo in der bundesdeutschen Geschichte. Das ist erfreulich und bitter notwendig zugleich. Denn der Klimawandel ist längst kein isoliertes Thema mehr für Spezialisten, sondern hat massive Auswirkungen auf unser gemeinsames Leben auf diesen Planeten.
Der jüngste Oxfam-Bericht zeigt: vor allem die reichen Industrienationen heizen den Klimawandel an und machen zunehmend ärmere Regionen unbewohnbar. Die erschreckende Bilanz: 24 Millionen Klimaflüchtlinge im Jahr 2016 – Tendenz steigend! Wenn wir sagen "Fluchtursachen bekämpfen", gehört auch der Klimawandel zu jenen Ursachen, die wir bekämpfen müssen. Dies ist eine Angelegenheit, die mit dem Kapitalismus nicht zu vereinbaren ist: solange Kapitalanhäufung und Profite im Vordergrund stehen, und nicht die Bedürfnisse der Menschen und deren Lebensgrundlage, wird dieser Planet auf Dauer nicht zu retten sein. Umso erfreulicher ist es, dass die Losung "System change – not climate change" ein Konsens in dieser Bewegung ist, die gestern in Bonn auf die Straßen gezogen ist.
Dieser Tag hat gezeigt: Die Linke kann mit dieser Bewegung gemeinsam für einen ökologisch-demokratischen Sozialismus kämpfen!
Sabine Leidig, im Bild in der Mitte, ist Mitglied des Deutschen Bundestages. Sie ist für die Fraktion DIE LINKE die Ansprechpartnerin für soziale Bewegungen. Sabine Leidig ist Vorstandsmitglied des parteiübergreifenden Netzwerkes marxistische linke.