Wirtschaft

Halle_STREIK_S_direct_1_dkp_isa07.08.2012: Seit dem 9. Juli diesen Jahres wird beim Sparkassen-Callcenter S-Direkt gestreikt. "S-Direkt" betreibt im Auftrag der Sparkassen unter anderem Marktforschungen, vereinbart Termine mit Kunden und sperrt Kreditkarten. Der Hauptsitz des Callcenters befindet sich in Halle (Saale), Sachsen Anhalt. Die rund 800 Beschäftigten bei "S-Direkt" haben nach Angaben von ver.di seit Jahren einen Stundenlohn von 7,38 Euro. Die Gewerkschaft verlangt deshalb eine sofortige Anhebung der Gehälter auf 8,50 Euro pro Stunde und einen Haustarifvertrag. In einem zweiten Schritt sollen es neun Euro pro Stunde sein. Mit mehr als 90 Tage Streik ist das der längste Arbeitskonflikt, den es je in einer Sparkasse gegeben hat.

Die Geschäftsführung der S Marketing GmbH ließ Ende Juli eine von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gesetzte Frist zu Einigung ungenutzt verstreichen. In insgesamt 14 Verhandlungs- und Sondierungsterminen zwischen ver.di und der Geschäftsführung von S-Direkt war es nicht gelungen, eine Einigung zu erzielen. ver.di halte es für unverantwortlich, dass die überfällige Gehaltskorrektur nicht umgehend umgesetzt werde, betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. „Das Brutto-Vollzeitgehalt eines Callcenter-Agenten bei S-Direkt beträgt seit 15 Jahren unverändert 1.280 Euro. Dies entspricht einem Stundenlohn von 7,38 Euro. Inflationsbereinigt ist die Kaufkraft dieses Gehalts auf aktuell 950 Euro brutto gesunken (s. Tabelle). Es sei unerträglich, dass ein Unternehmen der Sparkassenfinanz-Gruppe seinen Beschäftigten für anspruchsvolle Tätigkeiten nicht einmal ein zum Leben ausreichendes Gehalt bezahle.“ Viele Beschäftigte der S-Direkt müssen deshalb aufstockend zu ihrem Lohn Hartz IV-Leistungen beziehen.

Halle_STREIK_S_direct_2_dkp_isaIn einem Brief an die Vorstände der S-Finanz-Gruppe heisst es: "Wir Unterzeichnende sind der überwiegende Teil der Beschäftigten bei der S-Direkt in Halle. Wir bearbeiten ein breites Spektrum von Dienstleistungen für ca. 450 Mandanten nahezu ausschließlich aus der Sparkassenfinanz-Gruppe. Dabei erledigen wir mit hoher Professionalität ein breites Aufgabenspektrum bis hin zur Kundenberatung. Die meisten von uns erhalten für diese durchaus anspruchsvollen Tätigkeiten seit nunmehr 15 Jahren ein unverändertes Bruttomonatsgehalt in Höhe von 1280 € (inflationsbereinigt verbleibt aktuell ein Wert des Gehalts in Höhe von ca. 950 €) bei 40 Wochenarbeitsstunden. Mit diesem Gehalt müssen viele von uns eine Familie ernähren, Miete zahlen und auch ein Auto unterhalten, um unsere Arbeitsstelle in Halle zu erreichen. Nach vielen Jahren der ergebnislosen internen Gespräche mit der Geschäftsführung mit dem Ziel einer Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen haben wir uns jetzt ein Herz gefasst und die Gewerkschaft ver.di beauftragt, gemeinsam mit uns akzeptable tarifliche Arbeitsbedingungen mit der Geschäftsführung auszuhandeln. Nach insgesamt 14 Verhandlungs- und Sondierungsterminen gibt es bei einer ganzen Reihe von Themen eine Annäherung, jedoch in unserem zentralen Anliegen - der Gehaltssteigerung - eine Divergenz sowohl hinsichtlich der Höhe als auch der zeitlichen Schritte. Wir sind der Auffassung, dass nach 15 Jahren inflationsbedingten Reallohnverlusts ein Mindeststundenentgelt von 8,50 € sowie in der zeitlichen Perspektive 9,00 € für ein Unternehmen der Sparkassenfinanz-Gruppe möglich sein muss. Auch so verstehen wir die Leitmaxime der Sparkassenorganisation „fair.menschlich.nah“".

Deshalb streiken sie seit mehr als 90 Tagen. Vor dem Betrieb steht das Streikzelt. Und die Solidarität ist groß, auch von anderen Betrieben. So befanden sich letzte Woche die Kolleginnen und Kollegen der S-Direkt Niederlassung in Laatzen im Solidaritätsstreik. Mehr als 80% der Belegschaft hatte die Arbeit niedergelegt!
 
Halle_STREIK_S_direct_3_dkp_isaAuch die DKP-Gruppe in Halle unterstützt die Streikenden. Beim Besuch im Streikzelt wurde die UZ-Extra verteilt und eine Grußadresse übergeben:

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Seit 82 Tagen steht ihr nun im Streik, und das zu Recht, denn 7 Euro Stundenlohn reichen nicht zum Leben. Diese tolle Ausdauer werdet ihr weiterhin brauchen, denn wie uns Kollegen berichteten sind die Fronten in diesem Streik verhärtet. Unsere Unterstützung habt ihr. Dabei ist dieser Streik keine Ausnahme: In den letzten 10 Jahren verzeichneten wir in ganz Deutschland und Europa einen deutlichen Anstiegs der Streiks, Demonstrationen, Besetzungen usw. Es kommt darauf an die gemeinsamen Klasseninteressen aller Lohnabhängigen zu erkennen, die Kräfte zu bündeln und die sozialen Kämpfe höher zu entwickeln. Wir, die DKP sind zwar eine kleine Arbeiterpartei, doch die Mehrheit unserer Mitglieder sind aktive Gewerkschafter. Als solche können wir Euch im Moment nur einen Rat geben: Schmeißt die Streikbrecher raus und stärkt unsere Gewerkschaften! Für kämpferische und demokratische Gewerkschaften!

Wir kämpfen mit euch für mehr Lohn und ein besseres Leben

  • Für die 30-Stundenwoche bei vollem Lohn
    Damit die Arbeit auf mehr Leute verteilt werden kann.
  • Für 10 Euro Mindestlohn
    Damit man von seiner Arbeit in Würde leben kann
  • Für die Rente mit 60 statt 67!
    Gleicher Lohn für gleiche Arbeit für Männer und Frauen in Ost und West

Geld dafür ist genug da, denn die Profite der Banken und Konzerne sind riesig.

Liebe KollegInnen, tretet mit uns in Kontakt, damit wir Erfahrungen austauschen und die Solidarität organisieren können. Berichtet uns vom weiteren Verlauf eures Streiks, damit wir weiter an eurer Seite für den Sieg eurer gerechten Sache kämpfen können.

Vorwärts, und nicht vergessen: die Solidarität!

Kommunistische Grüße 

DKP-Region Halle

Text: DKP-Region Halle/mami      Fotos: DKP-Region Halle

weitere Informationen:

ver.di-Sparkassen

ver.di-Betriebsgruppe S-Direct Marketing

Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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