11.06.2013: Das britische Amt für Geschäftsbeziehungen, Innovation und Militärausrüstungen berichtet, dass Israel in den letzten fünf Jahren militärische und Sicherheitsausrüstungen an vier arabische Länder und an Pakistan verkauft habe. In einem Bericht, der sich mit dem Export von militärischen und Sicherheitsausrüstungen befasst, schreibt das Amt, dass Israel derartige Waffen und Ausrüstungen an Algerien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und an Marokko verkaufte.
Das britische Amt überwacht alle Exporte von Produkten und Bauteilen für den militärischen Einsatz, sowie von Sicherungs- und Abwehranlagen im militärischen Bereich, soweit solche Produkte in Groß-Britannien oder auf Grund von Lizenzgewährungen hergestellt wurden. Es veröffentlicht regelmäßig Berichte über Anforderungen zum Verkauf von Waffen und Waffensystemen. Diese Berichte enthalten auch alle genehmigten und alle abgelehnten Anträge des Verkaufs von Waffen, von militärischer Ausrüstung sowie von zivilen Gütern, die unmittelbar auch für militärische und Abwehrzwecke genutzt werden können.
Nun berichtete die israelische Tageszeitung Haaretz, das Großbritanien im Zeitraum von 2008 bis 2012 Hunderte von Anträgen Israels behandelte, die den Verkauf von militärischen Gütern betrafen. Die betreffenden Ausrüstungsgüter enthielten vom israelischen Militär selbst verwendete, aber auch von Israel in andere Länder exportierte britische Bauteile.
Das britische Amt führt in seinem Bericht alle Länder auf, in die Waffen zu exportieren Israel um die Erlaubnis nachsuchte. Darunter befinden sich auch islamisch orientierte und regierte Länder, zu denen Israel noch nicht einmal diplomatische Beziehungen unterhält.
Laut Haaretz beantragte Israel im Jahre 2011 die Genehmigung für den Verkauf von britischen militärischen Ausrüstungen, wie z.B. Systeme der elektronischen Kampfführung, Bauteile für Kampfflugzeuge und Luftwaffensysteme, Systeme optischer Zielführung, Blickfeld-Orientierungssysteme (Head-up Cockpit Display - HUD) und Komponenten zur Flugzeugausbildung und Flugsimulation.
Im Jahr 2010 suchte Israel um die Erlaubnis nach, Blickfeld-Orientierungssysteme mit britischen Bauteilen an eine ganze Anzahl von Ländern verkaufen zu dürfen, darunter Marokko und Ägypten.
Und im Jahre 2009 erbat Israel u.a. die Genehmigung, an Algerien Systeme zur Luftüberwachung, Pilotenhelme, Radarsysteme, Systeme der militärischen Kommunikation, Navigationssysteme, Bauteile für Drohnen, Systeme zur optischen Zielführung zur Störung von Raketensytemen, sowie luftgestütztes Radar zu verkaufen.
Im selben Jahr bat Israel zudem um die Erlaubnis, die Vereinigten Arabischen Emirate mit Bauteilen für Drohnen, Systemen zur Luftbetankung von Flugzeugen, Boden- und luftgestütztem Radar, Kopfhelmen für Piloten, Teilen von Kampfflugzeugen, Wärmebildsystemen, Ausrüstungen zur elektronischen Kriegführung und Systemen zur Störung von Raketenabschussanlagen zu versorgen. An Marokko verkaufte man HUD-Systeme.
Der Bericht des britischen Amtes zeigt auf, dass Israel in den letzten fünf Jahren Waffen und militärische Ausrüstungen an eine Vielzahl von Ländern verkaufte, darunter die Türkei, Südkorea, Indien, Singapur, Japan, Schweden, Kanada, Australien, die USA, Portugal, die Niederlande, Italien, Neuseeland, Deutschland, Kolumbien, Spanien, Thailand, Mazedonien, Brasilien, Chile, Belgien, Vietnam, Schweiz, Ecuador, Mexiko, Irland, Polen, Äquatorial Guinea, Argentinien, Finnland und Luxembourg.
Laut Haaretz weist der Bericht des britischen Amtes aber auch Ablehungen von israelischen Wünschen zu Rüstungsexporten - offensichtlich im unmittelbaren Eigeninteresse Großbrittaniens - aus. So seien Anträge für den Export von Optischen Zielführungssystemen an Russland, von Flugzeugmotoren an Sri Lanka, Aserbeidschan und Indien, von Satelliten-Radar an Indien und von Gewehrträgersystemen an Turkmenistan abgelehnt worden.
Wie der jüngste Bericht des britischen Amtes für Geschäftsbeziehungen, Innovation und Militärausrüstungen darlegt, nimmt Israel in verschiedenen Bereichen der Produktion von Kriegführungssystemen eine weltweit führende Stellung ein. Dazu gehören verschiedene elektronische Systeme, Blickfeldanzeigen, Drohen und Drohnenbauteile sowie militärische Abwehr- und Sicherungssysteme.
Quelle: IMEMC