05.10.2025: Die Global Sumud Flotille hat die Herzen und Hirne von Millionen Menschen rund um den Globus erreicht ++ Italien steht für Gaza still: Mehr als zwei Millionen Menschen auf über hundert Plätzen ++ in Spanien gingen zum dritten Mal in Folge wieder Hunderttausende auf die Straße ++ 250.000 in Amsterdam ++ 500.00 in Istanbul ++ Berlin und Stuttgart: mehr als 30.000 Menschen gegen den Aufrüstungswahn und für Frieden
Die Global Sumud Flotille hat ihr Ziel erreicht. Die Schiffe erreichten zwar nicht Gaza, weil sie in internationalen Gewässern von Israel in einem Akt der Piraterie gekapert und die Aktivist:innen nach Israel verschleppt wurden, aber sie erreichte die Herzen und Hirne von Millionen Menschen rund um den Globus.
Ob in Manila, Seoul, Mexico Stadt, im bulgaischen Sofia, Rabat in Marocco, London, Madrid, Lissabon, Prag oder Rom – weltweit demonstrierten in den letzten Tagen Millionen gegen den Völkermord an den Palästinensern. Ein Strom von Menschen, von Menschlichkeit. "Wir wollten Palästina befreien, stattdessen befreit Palästina uns", lautete ein Plakat, das genialer und aufrichtiger ist als tausend Analysen und Worte.
In den USA blockierten viele Aktivist:innen den Hafen von Port Elizabeth, von dem aus Maersk und Zim Schiffe mit Waffen nach Israel verschiffen, und eine große Demonstration fand auch auf Manhattan in New York statt. Blockade auch der Häfen von Genua, Ravenna, Livorno und Triest. "Es geht kein Nagel mehr nach Israel", erklärte das Kollektiv der Hafenarbeiter von Genua. "Denn angesichts des Völkermords ist Schweigen Mittäterschaft. Unsere Stimme ist ein Aufschrei gegen Besatzung, Völkermord und Straflosigkeit. Denn wir werden nicht aufhören, bis Palästina frei ist", heißt es in einer Erklärung der Vereinigten Linken Spaniens, Izquierda Unida.
Der Völkermordstaat Israel ist isoliert wie noch nie in seiner Geschichte.
"Dies sind kleine Dinge, die sich zu einer wachsenden Welle auftürmen" kommentiert die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost. Und weiter: "Man kann sagen, zwei Jahre nach Beginn des Völkermords, dass die pro-palästinensische Bewegung nur gewachsen ist, die Sumud-Flottille ihr weiteren Schwung verliehen hat und dass dies die größte Protestbewegung ist, die wir je erlebt haben (weil auch der globalen Süden dabei ist, im Unterschied zum Vietnam-Krieg+68er Bewegung und die pro-palästina-Bewegung umfasst mehrere Generationen und sozialen Schichten).
Schwer zu erkennen ist das aus dem provinziellen Deutschland heraus, wo man nur von so vielen Menschen auf der Straße und bei anderen Aktionen und von einer normalen gegen-Genozid-Öffentlichkeit träumen kann, und man sollte sich daran erinnern, dass dies eine globale Bewegung ist. Auch wenn man uns hier ständig sagt, wir stünden auf der falschen Seite des Kampfes, wir sind im Konsens. Wir können nur denen empfehlen, die können, eine kleine Reise nach Italien oder Spanien, um sich zu erholen und außerhalb des deutschen Erstickungszustandes zu atmen."
Eine Million Menschen in Rom für Palästina
In Italien endete eine denkwürdige Woche am Samstag mit einem riesigen Demonstrationszug durch die Straßen Roms. In der Hauptstadt hat man seit zwanzig Jahren keinen so großen Demonstrationszug mehr gesehen.
Eine Million Menschen strömten unter dem Ruf "Freies Palästina" in die Innenstadt der Hauptstadt. Eine Beteiligung, wie man sie seit langem nicht mehr gesehen hat. Junge und sehr junge wie auch alte Menschen, Familien, einfache Bürger, die gekommen sind, um ihre Stimme gegen den Völkermord zu erheben. Schulter an Schulter mit Verbänden, Parteien und Gewerkschaften. Die Demonstration – organisiert von der Palästinensischen Studentenbewegung und der Arabisch-Palästinensischen Demokratischen Union, an der auch die Gewerkschaften CGIL und USB, Studenten- und Universitätskollektive, ANPI (Nationale Vereinigung der Partisanen Italiens) und die Kulturvereinigung ARCI teilnahmen – war der Abschluss von drei Tagen, an denen die Menschen unermüdlich ihre Solidarität, ihr Engagement und ihren Willen, dabei zu sein, bekundeten.
"Siamo tutti antisionisti!"
Zu Tausenden sangen sie: "Italien weiß, auf welcher Seite es steht, Palästina frei vom Fluss bis zum Meer“. "Siamo tutti antisionisti!" (Wir sind alle Antizionisten!).
"Wir wollten Palästina befreien, stattdessen befreit Palästina uns", lautete ein Plakat. “Seit Monaten gehen wir auf die Straße, um diesen Völkermord zu stoppen“, sagt die Trägerin, "aber in Wirklichkeit hat Palästina uns aus unserer Lethargie geweckt: Wir sind hier, um Nein zu sagen zu einer Kriegswirtschaft, die uns Dienstleistungen, Sozialleistungen, Schulen und Krankenhäuser stiehlt. Der Widerstand der Palästinenser hat auch uns geholfen.“
Bereits am Mittwochabend, nachdem bekannt wurde, dass die Flottille von der israelischen Marine gekapert worden war, strömten die Menschen ohne Vorankündigung und ohne Aufruf zur Piazza dei Cinquecento, und der improvisierte Demonstrationszug zog zum Amtssitz der italienischen Ministerpräsidentin Meloni. dem Palazzo Chigi.
Am Donnerstag versammelte sich eine Menschenmenge am Kolosseum. In ganz Italien fanden an vielen Kliniken Flashmobs der Beschäftigten des Gesundheitswesen statt, um gegen die gezielte Ermordung palästinensischer Gesundheitsarbeiter:innen in Gaza durch die israelische Armee zu protestieren.
Am Freitag (3.10.) dann der Tag des Generalstreiks, der von der Gewerkschaft CGIL zusammen mit den Basisgewerkschaften kurzfristig ausgerufen worden war. Die CGIL teilte mit, dass die durchschnittliche Beteiligung am Generalstreik landesweit bei etwa 60% lag. Über zwei Millionen Menschen füllten mehr als hundert Plätze in ganz Italien. Die Basisgewerkschaften hatten bereits am 22. September zu einem Generalstreik aufgerufen. (siehe kommunisten.de, 26.9.2025: "Italien: Generalstreik für Gaza.")
Und schließlich, am Samstag (4.10.) der Abschluss mit einer nationalen Demonstration in Rom, bei der eine Million Menschen friedlich forderten, dass die italienische Regierung und alle anderen Regierungen etwas unternehmen, um den Völkermord zu stoppen.
3. Oktober: Italien steht für Gaza still: Mehr als zwei Millionen Menschen auf über hundert Plätzen
"Heute steht die Arbeit still: Generalstreik", heißt es in der Zeitung Collettiva, der Zeitung des größten Gewerkschaftsdachverbandes Italiens CGIL über den Streik am Freitag.
Und weiter: "Aber es ist kein Streik wie jeder andere. Er betrifft nicht direkt Löhne, Verträge oder Beschäftigung. Es ist ein Streik, der über den Tellerrand hinausblickt, der die Arbeitswelt mit dem Schicksal derer verbindet, die in Gaza ums Überleben kämpfen, die Blockaden und Drohungen trotzen, um mit der Flottille Hilfe und Menschlichkeit zu bringen.
Es ist ein Streik der Solidarität und des Gewissens. Die Regierung verspottet ihn, reduziert ihn auf eine unrealistische Geste, beleidigt ihn, als wäre er eine Provokation.
Jedes Mal, wenn die Arbeiter den Kopf heben, antwortet die Macht mit einem Grinsen.
Die Geschichte der Gewerkschaften lehrt uns, dass sich hinter dem Sarkasmus des Palastes Angst verbirgt. Angst, dass die Kraft des Einzelnen zur Kraft aller wird. Angst, dass sich die Fabrik in einen öffentlichen Platz verwandelt, dass Solidarität zur Politik wird, dass der Kampf für den Frieden die Kriegsmaschinerie ins Wanken bringt.
Dieser Streik handelt von Gaza und von uns. Von Hafenarbeitern, die sich weigern, Waffen zu verladen, von Lehrern, die Frieden lehren, von Arbeitern, die eine Kriegswirtschaft behindern. Er erzählt von einem Land, das es oft vorzieht, wegzuschauen.
Doch heute verschränken sie die Arme, durchbrechen die Lethargie und bekräftigen, dass niemand in diesem Kampf allein ist."
"Dieser Tag ehrt unser Land"
Maurizio Landini, .Generalsekretär der Gewerkschaft CGI
Die Arbeitsniederlegung sei eine direkte Reaktion auf den Stopp der Flottille, teilte die CGIL mit. Der Generalsekretär der CGI, Maurizio Landini, sagte in Rom, die landesweiten Aktionen zeigten "die Menschlichkeit und Entschlossenheit anständiger Menschen, die einen Völkermord stoppen wollen und das tun, wovor Regierungen und Staaten wegsehen oder woran sie sogar Mittäter sind". Landini, hob "die außergewöhnliche und beispiellose Beteiligung junger Menschen hervor, die eine Zukunft in Frieden und sozialer Gerechtigkeit mit sicheren Arbeitsplätzen und ohne prekäre Beschäftigungsverhältnisse fordern”. Arbeiterinnen und Arbeiter, Bürgerinnen und Bürger, Studentinnen und Studenten haben ihre Stimme erhoben, um die Global Sumud Flotilla zu unterstützen und sich mit den verhafteten Aktivisten zu solidarisieren, für den Frieden und zur Bekräftigung des Völkerrechts.
In über hundert Städten fanden Demonstrationen statt: 300.000 Menschen zogen durch die Straßen der Hauptstadt, 100.000 waren es in Mailand, 100.000 in Florenz, über 100.000 in Turin, 50.000 in Neapel und 10.000 in La Spezia. In Pisa erreichte der Protest den Flughafen, wo der Flugverkehr für kurze Zeit lahmgelegt wurde. In Genua, Palermo und Venedig demonstrierten über 40.000 Menschen, in Cagliari und Bari über 30.000. In der Emilia Romagna gab es in fast allen Städten Demonstrationen, 100.000 in Bologna, über 8.000 in Forlí und Cesena. Über zwei Millionen in ganz Italien.
"Dieser Tag ehrt unser Land", sagte der Generalsekretär der Gewerkschaft CGIL, Maurizio Landini. "Die Regierung sollte stolz auf diese Demonstrationen sein, die für Menschlichkeit, Solidarität und unsere Verfassung eintreten. Die sagen, dass genug ist mit Völkermord und Kriegen und dass man nicht in Waffen, sondern in Gesundheit und Bildung investieren muss. Ich sehe eine große Neuerung: eine beispiellose Beteiligung junger Menschen."
"Wenige Tage nach der Evakuierung, als ich versuchte, unsere endlosen Verluste zu verarbeiten, erhielt ich auf meinem Handy ein Video aus Italien. Die Szene kam mir fast unwirklich vor: Straßen voller Menschen, Transparente, die ein Ende des Krieges forderten, und überall wehende palästinensische Flaggen. Die Menschen riefen Slogans, die ich nicht ganz verstehen konnte, aber ich spürte die Emotionen. In diesem Moment wurde mir klar, dass das, was uns in Gaza widerfährt, nicht unbemerkt bleibt und dass es Menschen gibt, die sich aus fernen Ländern, die wir nie besucht haben, für uns einsetzen. Es herrschte nicht mehr nur Traurigkeit, sondern es begann sich das Gefühl zu verbreiten, dass die Welt uns nicht vergessen hatte, dass unsere Stimmen weitreichend waren und dass wir angesichts des Krieges und der Zerstörung nicht allein waren. Diese psychologische Wirkung war sehr wichtig, denn sie gab den Menschen die Kraft, angesichts einer so harten Realität weiterzumachen, wenn auch nur für einen Moment. Letztlich ist es offensichtlich, dass auch eine kleine Geste einen großen Unterschied machen kann."
Eman Abu Zayed aus Gaza an die italienische Zeitung il manifesto
Spanien: Waffenembargo und vollständiger Abbruch der Beziehungen zu Israel
Auch in Spanien gingen zum dritten Mal in Folge wieder Hunderttausende von Menschen im ganzen Land auf die Straße. In allen größeren Städten Spaniens fanden etwa achtzig Kundgebungen statt, um die Freilassung der von Israel entführten Aktivist:innen und den Abbruch aller Beziehungen zu dem Völkermordstaat Israel zu fordern. Neben der sofortigen Freilassung der etwa fünfzig spanischen Gefangenen der Flottille, die von der israelischen Armee illegal in internationalen Gewässern festgenommen wurden, forderten die Hunderttausende, die sich auf den Plätzen aller spanischen Städte versammelt hatten, von der Regierung Sánchez, entschlossener zu handeln und über Worte hinauszugehen, um Israel nach zwei Jahren der Barbarei zu stoppen.
In der katalanischen Hauptstadt Barcelona demonstrierten etwa hunderttausend Menschen (80.000 laut der Guardia Urbana, 300.000 laut den Organisatoren) unter den Rufen "Gaza, du bist nicht allein, die Welt erhebt sich", "Nein, Israel ist kein Staat, es ist eine Besatzung", "Estamos antisionistas" und dem internationalen "Free free Palestine"durch die Straßen des Stadtzentrums, die von Hunderten von Vereinen, Organisationen, Gewerkschaften und linken Parteien zusammengebracht worden waren.
"76 Jahre Besatzung, Apartheid und Gewalt Israels gegen das palästinensische Volk.
Ein völkermordender Staat, der mit absoluter Straffreiheit vertreibt, mordet und zerstört.
Das Ende der Straffreiheit erfordert entschlossene Maßnahmen: vollständiger Abbruch der Beziehungen und internationale Isolation."
Sira Rego (Izquierda Unida), Ministerin für Jugend und Kinder der spanischen Regierung
In Madrid startete die Demonstration mit Zehntausenden von Menschen gegen 18 Uhr am Bahnhof Atocha und endete in Callao, angeführt von mehreren Politikern. Unter ihnen war auch die Vorsitzende von Podemos, Ione Belarra, die im Namen ihrer Partei forderte, dass "die spanische Regierung ein für alle Mal alle Beziehungen zu Völkermördern abbricht".
Weitere große Demonstrationen gab es unter anderem in Valencia, Pamplona, Palma und León.
"Gestern hat das Volk den mit Israel kollaborierenden Regierungen erneut eine Lektion erteilt, indem es die Straßen im ganzen Land überfüllte. Für die Freilassung der entführten Aktivist:innen und für die Beendigung aller Beziehungen zu den Völkermördern. Nur Mobilisierung kann die Barbarei stoppen. Lasst uns weiter Druck machen."
Ione Belarra (Podemos), 5.10.2025
Diese Woche kommt das Dekret über das Waffenembargo ins Parlament, das offenbar auch die Stimmen von Junts (die katalanische Partei war zunächst skeptisch) erhalten dürfte, aber noch nicht die von Podemos, die es für nicht wirksam genug hält, weil es viele "Lücken" aufweist und den Kernpunkt der Waffenbeziehungen zu Israel, die "die umfangreichsten in unserer Geschichte" sind, nicht angeht.
Amsterdam: "Rote Linie" gegen Völkermord
In Amsterdam demonstrierten am heutigen Sonntag Hunderttausende Menschen gegen den israelischen Völkermord. Rund 250.000 Menschen nahmen an der von den Organisatoren als "Red Line"-Protest bezeichneten Demonstration teil. Die Demonstrant:innen, von denen viele rot gekleidet waren, marschierten mit palästinensischen Flaggen und Transparenten mit der Aufschrift "Stoppt den Völkermord" durch die Stadt. Die Demonstrant:innen warfen den Niederlanden Komplizenschaft durch Waffenhandel und politisches Schweigen vor und forderten Sanktionen gegen Israel und einen Waffenstillstand in Gaza.
Die Menschenmenge skandierte Slogans wie "Amsterdam sagt Nein zum Völkermord", “One, two, three, four, occupation no more” ("Eins, zwei, drei, vier, Besatzung nein") und “From the river to the sea, Palestine will be free.” ("Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein"). Die Demonstrant:innen schwenkten palästinensische Flaggen und trugen Transparente mit Aufschriften wie "Niemand ist frei, solange Palästina nicht frei ist“ und "Stoppt die Bewaffnung Israels“.
Mehr als 130 Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International, Oxfam Novib, Pax und The Rights Forum, unterstützten den Marsch. Auch mehrere jüdische Organisationen schlossen sich dem Protest an, um ihre Ablehnung der Politik Israels zum Ausdruck zu bringen, wobei sie betonten, dass sie nicht die gesamte jüdische Gemeinschaft vertreten.
Angesichts der bevorstehenden Parlamentswahlen in den Niederlanden Ende dieses Monats erklärten die Demonstranten, ihr Ziel sei es, Druck auf die Kandidaten auszuüben, damit diese eine "rote Linie" gegen Israels Vorgehen ziehen. "Indem wir während des Wahlmonats eine rote Linie durch die Hauptstadt ziehen, fordern wir Politiker und Einwohner der Niederlande auf, Entschlossenheit zu zeigen", heißt es in einer Erklärung.
Premierminister Dick Schoof reagierte auf die Demonstration auf der Social-Media-Plattform X und erklärte, er verstehe "die Wut, die Sorgen und das Gefühl der Ohnmacht" der Protestierenden. "Das immense Leid in Gaza ist inakzeptabel und nicht zu rechtfertigen", erklärte er. "Der Krieg in Gaza muss aufhören, und es muss einen nachhaltigen und gerechten Frieden im Nahen Osten geben. Das ist es, was das Kabinett will, und das ist es, was all die Tausenden von Menschen wollen, die heute in Amsterdam auf die Straße gegangen sind. Wir werden weiter darauf hinarbeiten", so Schoof.
Istanbul: "Muslim, schlaf nicht ein, kümmere dich um deinen Bruder!"
In Istanbul sind am Sonntag nach Angaben der Organisatoren rund 500.000 Menschen auf die Straße gegangen, um die Aktivist:innen der Global Sumud Flotilla zu unterstützen.
Die Demonstrant:innen versammelten sich vor der Großen Moschee von Hagia Sophia und marschierten unter dem Motto "Wir marschieren in Richtung Freiheit" zum Stadtteil Eminonu. Während des Marsches waren Slogans wie "Israel, Mörder, raus aus Palästina!", "Grüße an Gaza, macht weiter mit dem Widerstand!", "Palästina frei vom Fluss bis zum Meer!", "Es kann keine Neutralität geben, solange Unterdrückung herrscht" oder "Muslim, schlaf nicht ein, kümmere dich um deinen Bruder!" zu hören.
Die Demonstration wurde von mehreren NGOs organisiert, darunter die Stiftung für Menschenrechte und Freiheiten und humanitäre Hilfe (IHH) und die Plattform zur Unterstützung Palästinas in der Türkei.
Seoul: Nein zum Genozid
Video: https://x.com/ilgallico50Ac/status/1975061064124698791
Mexico: Beziehungen zu Israel abbrechen!
In Mexico Stadt erinnerte am 2.Oktober eine traditionelle Demonstration an das Massaker an Studenten am 2. Oktober 1968 auf der Plaza de las Tres Culturas in Tlatelolco durch Angehörige der Armee. Diesmal gehörten zu ihren Forderungen auch die Verteidigung Palästinas und die Forderung nach einem Ende der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen. "Schweigen angesichts von Völkermord ist Mittäterschaft" oder "GAZA ist kein Krieg, es ist VÖLKERMORD“ stand auf Transparenten. Von Präsidentin Claudia Sheinbaum fordern sie den Abbruch der Beziehungen zu Israel.
"Schutz für die Flottille. Stopp dem Völkermord. Abbruch der Beziehungen zu Israel“
Berlin und Stuttgart: "Nie wieder kriegstüchtig! Stehen wir auf für Frieden!"
Sechs Tage nach der Massendemonstration für Gaza (siehe kommunisten.de, 29.9.2025: "Berlin: Über 100.000 gegen Völkermord an Palästinensern") sind am Freitag (3.10.) in Berlin und Stuttgart erneut mehr als 30.000 Menschen auf die Straße gegangen – gegen den Aufrüstungswahn und für Frieden in der Ukraine, in Palästina, in Sudan, Kurdistan und überall auf der Welt
Mit parallelen Kundgebungen unter der Losung "Nie wieder kriegstüchtig! Stehen wir auf für Frieden!" haben in Berlin auf dem Bebelplatz 20.000 Menschen und 15.000 auf dem Schlossplatz in Stuttgart gegen die Außen- und Aufrüstungspolitik der Bundesregierung, für die Beendigung der Kriege in der Ukraine und in Gaza, gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland und die forcierte Militarisierung von Bildung, Hochschulen und Gesundheitswesen demonstriert. Mit Friedenstauben, Regenbogen- und Palästinaflaggen, aber auch selbst gestalteten Bannern bot die Demonstration ein vielfältiges Bild.
Aufgerufen hatte ein breites Bündnis bundesweiter und lokaler Organisationen und Gruppen der Friedensbewegung, darunter DFG-VK, IPPNW, das Netzwerk Friedenskooperative und Pax Christi.
Zu den Redner:innen auf dem Bebelplatz gehörte der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner. Er betonte, weltweit gebe es aktuell 21 Kriege und 150 militärische Auseinandersetzungen. "Jeder schlechte Frieden ist besser als Krieg", mahnte Stegner. Deutschland müsse friedensfähig werden, nicht kriegstüchtig. Weitere Redner kamen vom BSW und der Linken - zudem sprachen Kriegsdienstverweigerer aus Russland und aus der Ukraine. In Redebeiträgen wurde unter anderem die Haltung der Bundesregierung zum israelischen Vorgehen in Gaza kritisiert.
Özlem Demirel, Abgeordnete der Linken im Europäischen Parlament, betonte in ihrer Rede die globale Dimension der Friedensbewegung: "Wir sind für einen Frieden in der Ukraine, in Gaza, Sudan, Mali, Kongo – und wir sind gegen die Kriege, die dort mit deutschen, mit EU-Waffen geführt werden." "Lasst die globale Sumud Flotilla frei – durchbrecht endlich die Blockade Gazas!", forderte sie.
Zu den Redner:innen in Stuttgart zählte neben mehreren Gewerkschaftsvertreter:innen auch die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann.