18.09.2024: Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis ruft gemeinsam mit Fridays for Future zum globalen Klimastreik am 20. September auf.
Katastrophen wie die Hochwasser und Hitzerekorde weltweit zeigen deutlich, wie bedrohlich die Klimakrise bereits ist. Das Bündnis fordert daher die Bundesregierung auf, sozial gerechten Klimaschutz und Investitionen in eine klimaneutrale Infrastruktur jetzt umzusetzen.
Bundesweit wurden für Freitag bereits 100 Demonstrationen angemeldet, größere Klimastreiks werden in Berlin, Hamburg und München erwartet.
"Wir müssen jetzt wieder laut werden, um Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einzufordern", sagt Lisa Sagner, Koordinatorin des Klimastreik-Bündnisses vor dem Hintergrund des klimapolitischen Versagens der Bundesregierung. "Statt mehr Klimaschutz fördert die Ampel neue fossile Projekte. Das ist unverantwortlich. Völlig absurd ist, dass CDU/CSU und FDP umso heftiger gegen Klimaschutz Stimmung machen und konkrete Maßnahmen verhindern, je spürbarer die Klimakrise wird. Wir fordern von der Bundesregierung, endlich Zukunftsinvestitionen in einen attraktiven Bahnverkehr, günstige E-Mobilität in ländlichen Regionen und die energetische Gebäudesanierung konsequent voranzubringen, anstatt unsere Zukunft kaputt zu sparen. Dafür müssen die finanziellen Mittel verlässlich bereitgestellt werden. Das stärkt auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt, denn vor allem Menschen mit wenig Geld profitieren von sozial gerechtem Klimaschutz.”
Darüber hinaus fordert das Bündnis die Bundesregierung auf, ihrer historischen Verantwortung nachzukommen und Länder des Globalen Südens sowohl beim Klimaschutz als auch bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise zu unterstützen. [zum Aufruf]
Zu dem Bündnis gehören Attac Deutschland, BUND, BUNDjugend, Campact, Deutsche Umwelthilfe, GermanZero, Greenpeace, Bündnis Klima-Allianz Deutschland, NAJU, NaturFreunde Deutschlands, Naturfreundejugend Deutschlands, Together for Future, WWF Deutschland und WWF Jugend sowie zahlreiche weitere Organisationen.
Weitere Informationen zu den geplanten Demonstrationen und Aktionen, wie auch den Aufruf, finden Sie auf klima-streik.org.
Aufruf
Wir rufen zum Globalen Klimastreik von Fridays for Future am 20.9.2024 auf
Spart nicht unsere Zukunft kaputt!
An Weser, Saar und Donau - in dichter Taktung haben Jahrhunderthochwasser in Deutschland die ersten Monate des Jahres geprägt. Auch weltweit nehmen Wetterextreme rasant zu. Sie zeigen, was uns droht, wenn wir weiter in die Klimakrise rasen: Tote und Verletzte. Verzweiflung bei denen, die ihr Zuhause verlieren. Volkswirtschaftliche Kosten in Milliardenhöhe, Jahr für Jahr. Und in vielen Ländern des Globalen Südens sind Ausmaß und Folgen noch weit drastischer.
Es ist völlig absurd, dass CDU/CSU und FDP umso heftiger gegen Klimaschutz Stimmung machen und konkrete Maßnahmen verhindern, je spürbarer die Klimakrise wird. Sie attackieren das Aus für neue Verbrenner-Autos, die Wärmewende und Klimapolitik auf EU-Ebene. Die AfD leugnet die Klimakrise als Ganzes. All dies lähmt die Bundesregierung und die EU-Kommission, die kaum noch Klimaschutz voranbringen. Im Gegenteil: Weiterhin werden neue fossile Projekte gefördert, die die Klimakrise verschärfen und von denen einzig die Öl- und Gasindustrie mit ihren gestrigen Geschäftsmodellen profitiert.
Wie viel wir als Klimabewegung erreichen können, haben wir gesehen, als wir zu Hunderttausenden die Straßen gefüllt haben. Jetzt sind wir wieder gefragt, für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit laut zu werden.
Statt Verunsicherung in der Bevölkerung zu schüren, muss die Politik sozial gerechten Klimaschutz entschlossen umsetzen. Ein klimafreundliches Leben wird für alle leichter, wenn die Bundesregierung gute Bedingungen dafür schafft. Vor allem Menschen mit wenig Geld profitieren davon, wenn der Staat in attraktiven Bahnverkehr investiert, günstige E-Mobilität in ländlichen Regionen voranbringt und die energetische Gebäudesanierung sozial gerecht fördert. Ökologisch wirtschaftende Bäuer:innen müssen unterstützt werden.
Deshalb fordern wir von der Politik, endlich mehr in den Klimaschutz und soziale Sicherheit zu investieren. Wir können den Wandel sozial gerecht gestalten und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Zudem hat Deutschland als historischer Klimaverschmutzer die Verantwortung, Länder des Globalen Südens beim Klimaschutz und der Klimaanpassung zu unterstützen.
Für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit, für Zukunftsinvestitionen und gegen das fossile Weiter-so gehen wir am Freitag, den 20. September bundesweit mit Fridays For Future auf die Straße. Egal ob schon seit Jahren auf Klimastreiks oder zum ersten mal auf einer Demonstration - wir brauchen alle Alters- und Berufsgruppen, um gemeinsam ambitionierten Klimaschutz einzufordern. Demonstriere mit uns!