Aus Bewegungen und Parteien

kiel stop fracking 111014 gst 590416.10.2014: Parallel zum europaweiten Aktionstag gegen die Freihandelsabkommen fand am 11. Oktober auch der internationale Aktionstag gegen Fracking statt. An dem Aktionstag „Global FrackDown" beteiligten sich weltweit Initiativen und Verbände in zahlreichen Ländern mit Schwerpunkten in den USA und in Europa. In Europa fanden u. a. in Frankreich, Spanien, Großbritannien sowie in Deutschland Aktionen statt. Aber auch in Ländern wie Indien, Peru und Senegal wurden Anti-Fracking-Proteste durchgeführt. Mit diesem Aktionstag sollen auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden, die mit der Gasförderung nach dem Fracking-Verfahren verbunden sind: Großflächige Grundwasserverunreinigungen, unkontrollierbare Gasmigrationen, erhebliche Belastungen der Luft und eine ungelöste Entsorgungsproblematik des Flowbacks, der gefährlichen Mischung aus verbrauchten Frackflüssigkeiten und Lagerstättenwasser sind die Folgen.

Der Geologe Reinhard Knof von der Aktionsgemeinschaft „Stoppt Fracking im Großraum Kiel – für eine postfossile Zukunft“ wies auf der Abschlusskundgebung des Anti-TTIP-Aktionstages in Kiel auf die Notwendigkeit des gemeinsamen Kampfes gegen Fracking und  TTIP/CETA hin: So wurde zum Beispiel in Kanada in einem Gebiet Fracking gestoppt, woraufhin der US-Konzern den kanadischen Staat auf 250 Millionen Dollar Schadenersatz verklagte. Derartige Prozesse könnten in Zukunft auch auf Deutschland zukommen. So hat das Kieler Umweltministerium bereits zwölf Anträge von Energiekonzernen auf Erkundungen von Öllagerstätten genehmigt. Zwar dürfen sie dort (noch) nicht bohren, aber sie können ihre Planungen konkretisieren – so wie dies RWE Dea in den ausgewiesenen „Erkundungsfeldern“ im Kreis Plön und im Kreis Rendsburg-Eckernförde tut. Angeblich will RWE Dea aber nicht fracken: „Wir können ausschließen, dass zur Erschließung der potenziellen Ölquellen Fracking eingesetzt wird. Aufgrund der langen Erfahrungen bei der Ölgewinnung in Schleswig-Holstein ist bekannt, dass der ölführende Sandstein so eine gute Durchlässigkeit aufweist, dass kein Fracking erforderlich ist.“

kiel stop fracking 111014 gst 5912In die Ölsuche zu investieren, lohnt sich offenbar wieder in Schleswig-Holstein. Neben RWE haben die kanadische PRD Energy GmbH und die deutsch - norwegische Firma Central Anglia Erkundungsanträge gestellt. Den Beschwichtigungen der Firmensprecher trauen die betroffenen Gemeinden und Bürger aber nicht. "Wenn Sie feststellen, dass Sie mit einer konventionellen Methode diese Stelle da unten nicht ausbeuten können, dann werden Sie ganz schnell einen Antrag stellen, es anders zu machen. Also unkonventionelle Methoden der Förderung und der Gewinnung nutzen - und dazu gehört Fracking. Wehret den Anfängen, wir kämpfen jetzt lieber!" bringt es ein Gemeindevertreter auf den Punkt. So ist es nach Meinung von Fachleuten nicht abschätzbar, ob alte, mit Beton verfüllte Bohrlöcher früherer Förderstätten dem Druck erneuter Bohrungen nachgeben, so dass Öl austreten könnte. Auch bei diesen Verfahren würden zudem Chemikalien verwendet, unter anderem um die Fließfähigkeit des Öls sicherzustellen.

„Fracking ist in Schleswig-Holstein grundsätzlich nicht ausgeschlossen“, erklärte Knof am 11.10. in Kiel, denn ein Eckpunkte-Papier der Bundesregierung würde Fracking nur in Schiefergestein verbieten, nicht aber in Kalksandstein - dem Untergrund in Schleswig-Holstein. Beim Fracking wird Gestein mit hohem Druck aufgebrochen, um das darin eingeschlossene Gas freizusetzen. Dazu wird ein Gemisch aus Chemikalien, Wasser und Sand verwendet, was aus Sicht der Fracking-Gegner eine Gefahr insbesondere für das Grundwasser darstellt.

In Schleswig-Holstein hat sich breiter Widerstand gegen die Fracking-Pläne der Konzerne entwickelt. Die Kieler Ratsversammlung und der Kreistag Rendsburg-Eckernförde haben Mitte dieses Jahres Beschlüsse gefasst, Fracking-Vorhaben abzulehnen. Bürgerinitiativen und Umweltverbände fordern

  • Ein sofortiges ausnahmsloses Verbot sämtlicher Formen von Fracking bei der Erforschung,    Aufsuchung und Gewinnung fossiler Energieträger.
  • Eine Novellierung des Bergrechts mit dem Ziel, die höchsten Umweltstandards und umfassende Beteiligungsrechte der Öffentlichkeit sicher zu stellen.
  • Eine konsequentes Umsetzen der politisch beschlossenen Energiewende, d.h. Abkehr von fossilen Brennstoffen, Ausbau der erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz.

Text/Fotos: gst

siehe auch

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
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Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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