09.09.2014: Am Samstag, den 6.9., fand in Braunschweig auf dem Platz vor dem Rathaus unter dem Motto: “Verhandeln statt Schießen“die diesjährige Veranstaltung zum Antikreigstag statt. Von 12.00 – 15.00 Uhr gab es ein Programm mit Reden, Rezitationen und Musik, sowie einen Infomarkt von Kräften aus und um das Friedenszentrum und Friedensbündnis. Auch die DKP war mit dabei! Nach einem Grußwort der Bürgermeisterin (in Vertretung des OB) , - erstmalig bei dieser Veranstaltung -, hielt Dietrich Kuessner, Pfarrer i.R., das Hauptreferat zum Thema „100 Jahre 1. Weltkrieg“. D. Kuessner hielt sich nicht lange mit der Geschichte auf, wie die örtliche Zeitung schrieb, und sprang gleich in die Gegenwart, wo wir, wie er betonte, mittendrin sind im Krieg.
„Täglich fällt eine ganze Division:18.000 Kinder pro Tag weltweit“! Das sei jenen ins Stammbuch geschrieben, die die berechtigte Empörung über die Massaker der IS für Waffenlieferungen nutzen, aber nichts tun gegen die Massaker durch Hunger und Durst und für zivile Hilfe. Kuessner, der u.a. zur Geschichte der Rolle der Kirche (auch als Kriegstreiberin) forscht, deckte auf, dass der Name Roselies(frühere Kaserne und heute Name eines Wohngebietes mit Kindergarten) für einen Ort in Belgien steht, wo 1914 von einem Braunschweiger Regiment eines der ersten Massaker verübt wurde. (siehe dazu auch:www.jetzt-schlaegts-13.com ) Er kritisierte, dass unsere Schüler darüber nichts wissen und schlug vor, dass sich deutsche und belgische Schüler zusammensetzen und darüber sprechen sollten. Außerdem forderte er den Abriss des „Ehrenhains“, wo neben Truppenverbänden aus Schlesien und Preußen auch der Schutztruppe Deutsch-Südwestafrika gedacht wird, sowie Panzerdivisionen, die an Gräueltaten im 2. Weltkrieg beteiligt waren.
Weitere kurze Beiträge gab es zu den Themen Palästinakonflikt, zum Terror der IS , - mit einem beeindruckenden Beitrag der Kurdin Behiye Uca - , zum Paradigmenwechsel in der deutschen Außenpolitik. Zur Ukraine hielt Ulli Schmitz (DKP) einen Beitrag.(Rede im Anhang)
Der Stand der DKP mit Büchertisch, Flugblättern zur Ukraine und mit der UZ, war gut besucht. Die Infotafeln, zu den Themen Rüstungsprofiteure, Rüstung und Soziales und Milleniumsziele (zusammengestellt aus der ISW-Publikation) fanden reges Interesse, ebenso wie eine Umfrage zu Mehrausgaben für die Bundeswehr, Krieg als Mittel der Politik und zu den Waffenlieferungen an die Kurden im Irak.
Alles in allem ein gelungener Antikriegstag, auch wenn das Publikumsinteresse angesichts der Kriegsgefahr zu Wünschen übrig ließ.
Text/Fotos: Ulli Schmitz