Aus Bewegungen und Parteien

kiel gaza protest 260714 gst 545229.07.2014: Über 200 Kieler Bürger*innen folgen am Sonnabend Nachmittag einem Aufruf palästinensischer Student*innen  der Kieler Uni, um auf einer Protestveranstaltung in der Innenstadt gegen den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen zu protestieren. Sara El-Madani, Doktorandin an der Kieler Uni und in Gaza gebürtig, forderte in ihrer Rede angesichts der bislang schon über 1.000 Opfer ein Ende der Gewalt, eine Aufhebung der Blockade des Gaza-Streifens, einen gerechten Frieden und einen Stopp aller Waffenexporte in den Nahen Osten.

kiel gaza protest 260714 gst 5444Diese Forderungen unterstützte Rolf Verleger, an der Universität Lübeck lehrender Psychologe. Er war bis 2009 Direktoriums-Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland; wegen seiner Israel-Kritik verlor er seine Ämter in der Jüdischen Gemeinschaft. Verleger sieht die israelische Politik auf einem völlig falschen Weg. „Man muss doch Kausalketten sehen. Die Friedensverhandlungen unter Kerry sind zusammengebrochen aufgrund Israels Positionen – das hat Kerry ziemlich klar gesagt -, aufgrund der weitergehenden Siedlungspolitik, aufgrund der Nichtfreilassung von Gefangenen, wie dies vereinbart war. Daraufhin hat sich die palästinensische Hamas mit Fatah zusammengetan, das wurde allgemein begrüßt in USA und Europa. Nur Netanjahu wollte das zerschlagen und hat eine Kampagne gegen die Hamas gestartet, und dann wurden diese drei israelischen Schüler entführt und diese Kampagne hat er dann benutzt für den militärischen Einmarsch in Gaza.“

Auf die Gefahr des Anwachsens antisemitischer Stimmungen im Zusammenhang mit der Kritik an Israel eingehend, verwies Verleger auf den historischen Kontext des Problems. „Als die britische Regierung 1917 mit der Balfour-Deklaration jüdische Siedlungen in Palästina ermöglichte, stimmte das einzige jüdische Mitglied im Kabinett dagegen. Dazu hat ihn die, wie man sieht, sehr begründete Befürchtung veranlasst, dass dies den Antisemitismus anfachen würde. Genau das ist passiert.“

Dass viele deutsche Politiker sich aus historischen Gründen vorsichtig gegenüber dem "Unrecht im Nahen Osten" äußern, hält er für falsch. "Was hat das mit meiner ermordeten Verwandtschaft zu tun, dass da jetzt ein solches Unrecht im Nahen Osten geschieht? Man kann doch nicht mit Verweis auf schreckliche Dinge in der Vergangenheit weiter heute Unrecht geschehen lassen." Das sei die völlig falsche Lehre, die dort gezogen werde.

kiel gaza protest 260714 gst 5424Eine vernünftige friedliche Regelung setzte voraus, dass Israel schmerzhafte Kompromisse machen muss. „Aber man darf aber nicht unterschätzen und verharmlosen, was in Israel für eine Ideologie herrscht, geprägt von der Siedlerbewegung, die die Regierung Netanjahu vor sich hertreibt. Hat sich also seit dem letzten militärischen  Einmarsch der israelischen Armee in Gaza vor fünf Jahren nichts verändert? Doch: Das Fundament des rassistischen Israel ist brüchiger geworden“ - so Verleger zum Abschluss seiner Ausführungen. (Rede im Anhang)

Stopp aller Waffenexporte in den Nahen Osten

Kieler Friedenskräfte, die mit zur Kundgebung mobilisiert hatten, sehen sich weiterhin herausgefordert, breiteren gewerkschaftlichen und gesellschaftlichen Widerstand gegen Rüstungsexporte in den Nahen Osten zu befördern. Insbesondere die erneute Genehmigung der Lieferung eines in Kiel gebauten U-Bootes an Israel, das für Atomwaffen ausgerüstet werden kann, ist angesichts der zunehmenden Eskalation  unerträglich. Ein Widerruf bestehender Genehmigungen für die Ausfuhr von Rüstungsgütern in den Nahen Osten und ein Stopp neuer Genehmigungen für Rüstungsexporte auch nach Israel seitens der Bundesregierung sind dringend geboten.

Text/Fotos: gst


 In Israel haben am Samstagabend über 7000 Menschen  in Tel Aviv protestiert. Es war der bisher größte Protest gegen die israelische Militäroperation im Gazastreifen.

Auch in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Mannheim, Essen, Freiburg und vielen anderen Städten forderten Demonstranten am Wochende die Beendigung der israelischen Aggression. In München protestierten über 1000 auf der Kundgebung am Orleansplatz.
In Anhang die Rede von Magdi Gohary.

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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