Aus Bewegungen und Parteien

berlin frauen kampftag 201406.03.2014: Der Internationale Frauentag wird am 8. März seit einigen Jahren wieder deutlicher zum Anlass genommen, über die Rechte von Frauen zumindest nachzudenken. Dabei wird den Fragen zur Arbeitswelt eine entscheidende Rolle beigemessen. Forderungen nach gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit, beruflicher Chancengleichheit, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Arbeitszeitverkürzung unter frauenspezifischen Gesichtspunkten stehen zur Diskussion. Dies sind nur einige der zu lösenden Probleme, für deren Veränderungen im Interesse der Frauen bereits unter kapitalistischen Verhältnissen gemeinsam gekämpft wird: Gewerkschafterinnen, Sozialdemokratinnen, Sozialistinnen, Kommunistinnen kommen zusammen mit Frauen aus  Kirchen, feministischen Gruppen. Der Schulterschluss mit den Männern wird gesucht und oft gefunden, wenn ihnen klar ist: von positiven Veränderungen für die Rechte der Frauen profitieren auch alle anderen Unterdrückten in der Klassengesellschaft.

Vor 40 Jahren erschien in der DDR "Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz". Mit diesem und ihren anderen Arbeiten hat die Schriftstellerin Irmtraud Morgner zur Bereicherung feministischer Literatur beigetragen. Sie hat in der linken, sozialistischen und kommunistischen Bewegung, mindestens der Frauen, emanzipatorisches und feministisches Nachdenken gefördert.

In Morgners Romanen erkennen die Frauen den Widerspruch zwischen dem, was ihnen in der Arbeitswelt abverlangt wird und dem, was zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit gewünscht und notwendig ist. Und Morgner gibt uns in ihrem Werk den Hinweis, dass zwar erst im Sozialismus die letztendliche Befreiung der Frau möglich ist, sie aber auch hier nicht zwangsläufig erfolgt, sondern weiterer Kämpfe innerhalb der neuen Gesellschaft bedarf. Morgner war es, die in Anlehnung an die Marxschen Feuerbachthesen das weitergehende Ziel formulierte: "Die Philosophen haben die Welt bisher nur männlich interpretiert. Es kommt aber darauf an, sie auch weiblich zu interpretieren, um sie menschlich verändern zu können."

Als Maßstab für den Kampf um die Rechte der Frau werden heute die vorhandenen Rechte (also die gesetzlich vorgegebenen) genommen. Dass dies dem Emanzipationsgedanken nicht gerecht wird, sich aus der Lage der Frau weitergehende Forderungen ergeben, soll nur an zwei Beispielen gezeigt werden:

  1. Der Kampf für Frieden, gegen Gewalt und Krieg spielt für Frauen eine weitergehende Rolle, da neben den bekannten Auswirkungen von Kriegen, besonders in Kriegszeiten die Gewalt gegen Frauen zunimmt.
  2. Clara Zetkin stellte bereits 1920 in den „Richtlinien für die kommunistische Frauenbewegung“ fest, dass Kommunistische Parteien einzutreten haben "Für die Aufklärung der Frauen über den rückständigen Charakter der alten Hauswirtschaft, die mit ihr verbundene Vergeudung von Zeit, Kraft und Mitteln, über die Ausnutzung des Haushalts durch den Kapitalismus als eines Mittels, in Anrechnung der unbezahlten Arbeit der Hausfrau den Lohn des Mannes niedrig zu halten und die Frau durch die Absperrung vom gesellschaftlichen Leben geistig und politisch in Rückständigkeit zu belassen".  

Nach wie vor wird die Hausarbeit, mit allem was darunter gesehen wird, als Privat verstanden. Gesetze, wie z.B. die sogenannte „Herdprämie“ oder auch die Pflegegesetze, bestärken dies. Auch zunehmende Berufstätigkeit der Frau hat im Kern nichts daran  verändert.

Nach marxistischem Verständnis müssen wir vom Alltag der Menschen ausgehend Forderungen  für Veränderungen entwickeln. Auch um Geschlechterverhältnisse zu verändern, sollten wir hier ansetzen.

berlin CARE PLAKAT 2014Der Frauenarbeitskreis der DKP hatte Ende 2012 angeregt zu den Themen Arbeitszeitverkürzung und Sorgearbeit/Reproduktionsarbeit zu arbeiten. Aktuell war dieser Ansatz, vom 14.-16. März findet in Berlin die „Aktionskonferenz Care Revolution“ statt. Mit dem Motto „Her mit dem guten Leben – für alle weltweit!“ wird u.a. die Frage zur „Krise sozialer Reproduktion“ aufgeworfen. Die Konferenz umfasst die gesamten Lebenszusammenhänge - aus der Sicht des Dienstleistungsgewerbes, das den Reproduktionsbereich einschließt, ebenso wie Anker zur industriellen Frauenarbeit. Das breite Spektrum der Aktivistinnen kann eine längerfristige Zusammenarbeit möglich machen. Dafür spricht, dass in Berlin ein großes Bündnis zur Demonstration am 8. März aufruft und auch in anderen Regionen der Republik gemeinsame Aktivitäten geplant sind.

Der Vorsitzende der Europäischen Linken, Genosse Pierre Laurent, hat in seiner Rede auf dem Parteitag der EL in Madrid festgestellt, dass um die Frauenrechte zu streiten sei, die EL eine feministische Partei ist. Daraus Schlussfolgerungen zu ziehen ist Aufgabe der einzelnen Parteien. KommunistInnen der DKP sollten in den vorhandenen Frauenpolitiken anstatt Warnschilder gegen Zusammenarbeit aufzustellen, eigene Akzente einbringen. Wer die Gleichberechtigung der Frau will, sollte sich zumindest an den Debatten über diese Fragen nicht vorbeimogeln.

Text: Bettina Jürgensen

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
++++++++++++++++++++++++++++++++

Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

EL Star 150

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.