Aus Bewegungen und Parteien

Foto Matrosendemo kiel 191807.11.2014: Am 3. November hatte der Kieler Umweltbildungsverein "Geo step by step e.V." wieder zu einem historischen Stadtrundgang durch Kiel eingeladen. Wie schon in den Jahren zuvor hieß es für die Teilnehmer_innen "Feuer aus den Kesseln!" - und es wurde der Frage nachgegangen: "Wie macht man eine Revolution?" Anfang November 1918 wollten die Matrosen in Kiel und Wilhelmshaven nicht mehr für den Kaiser und den Krieg geopfert werden. Der Krieg war schon verloren! Die Soldaten, ihre Familien und die arbeitenden Menschen in Kiel wollten Frieden und Brot. Die diesjährige Straßeninszenierung an den Schauplätzen der Ereignisse vor 95 Jahren hat einen kleinen Eindruck von der dramatischen Situation dieser Tage vermitteln können.

Dargestellt wurden die letzten Tage vor der großen Demonstration und die Bildung des Arbeiter- und Soldatenrates in Kiel. Auch die damalige Stimmung in der Bevölkerung, die sich mit den Soldaten solidarisiert hatte, wurde durch zeitgenössische Berichte aus Zeitungen, Flugblättern und Briefen vermittelt. Dabei kamen nicht nur die bekannten Revolutionäre wie Artelt und Popp zu Wort, es wurde auch an den aus Kiel stammenden und an den Aktionen teilnehmenden Ernst Busch erinnert.

Der Stadtrundgang führte (verkürzt) entlang der Demonstrationsroute der Arbeiter und Matrosen vom 3. November 1918. Dabei wurden einige wichtige Stationen der Revolution aufgesucht, zu jedem Punkt gab es konkrete Hinweise auf das Geschehen vor 95 Jahren. Hervorgehoben wurde, dass zwar die Matrosen auf den Kriegsschiffen im Kieler Hafen das Signal gegeben haben, sich aber die Arbeiter_innen in Kiel den Forderungen anschlossen und sich ebenfalls an den Aktionen, den Flugblattverteilungen, sowie der Vorbereitung und Durchführung der Demonstration beteiligten.

Dieser Stadtrundgang war eine Geschichtsstunde der besonderen Art.

Stele Platz Kieler Matrosen 011113Bereits am 1. November dieses Jahres hat es die Einweihung einer Stele am "Platz der Matrosen" vor dem Hauptbahnhof in Kiel gegeben. Dieser Platz wurde nach jahrelangem Ringen von Initiativen und Vereinen Kiels erkämpft und vor 2011 eingeweiht. Aber denen, die in ihm die Erinnerung an die Novemberrevoltion 1918 wachhalten wollen, war der Name des Platzes nicht eindeutig genug. Deshalb wurde jetzt ein Hinweis mit konkreten Angaben hinzugefügt. Ebenfalls von der Landeshauptstadt Kiel gibt es jetzt auch  einen durchaus lesenswerten Internetauftritt zu diesem Thema.

Insgesamt ist in Kiel bei einer ganzen Anzahl von Menschen und Vereinen, Parteien und auch bei den offiziellen Stadtvertretern, der Wille deutlich, die revolutionären Tage Kiels von 1918 nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Seit vielen Jahren gibt es das jährliche Gedenken und Erinnern auf dem Eichhoffriedhof. Hier treffen sich linke und fortschrittliche, sowie geschichtsbewusste Kieler_innen, um in Reden die dort begrabenen Revolutionäre zu ehren, aber auch, um die Lehren aus der Revolution zu ziehen für die Zeit, in der wir heute leben.

Der DGB lädt aus Anlass des Jahrestages zu der jährlich stattfindenden Kranzniederlegung am 9. November 2013 um 10.00 Uhr im Ratsdienergarten am Revolutionsdenkmal Breuste in Kiel ein.

Auch die Kommunist_innen kämpfen für das Lernen aus der Geschichte. In diesem Jahr gab es die Initiative einzelner, nicht aus Kiel kommender Genoss_innen, eine eigene DKP-Demonstration am 9.November in Kiel durchzuführen, um auf die besondere Rolle der Kommunist_innen aufmerksam zu machen. Die Tatsache jedoch, dass zur Aufarbeitung, zum Wachhalten der Geschichte in Kiel viele Bündnispartner_innen aktiv sind, ist auch dem Wissen geschuldet, dass die Geschichte der Stadt nicht nur von wenigen geprägt wurde (und wird). Die Novemberrevolution war nicht die Sache einer kleinen Gruppe, sondern sie wurde von der Bevölkerung Kiels, von Frauen und Männern, von Arbeiterinnen und Arbeitern, - in zivilen und militärischen Produktionsstätten -, und von den Matrosen durchgeführt.

Gut hätte die gemeinsame Aktivität an den Gräbern der ermordeten Revolutionäre auch wieder an einem Sonntag vormittag, - passend wäre z.B. der 3.11. gewesen -, stattfinden können. Einige der ständigen Bündnispartner haben auch bereits nachgefragt, weshalb es in diesem Jahr einen von der DKP festgelegten Termin für den Sonnabend, den 9.11. um 14 Uhr gibt. Einige sehen in diesem Jahr keine Möglichkeit zur Teilnahme. Trotz der diesjährigen kleinen Schwächen bei der Planung, setzt sich die DKP in Kiel und in Schleswig-Holstein dafür ein, wie in den vergangenen Jahren die Kranzniederlegung zur Novemberrevolution auf dem Eichhoffriedhof Kiel als Bündnisaktion durchzuführen. Es sind alle eingeladen und zur Teilnahme aufgerufen, um auch mit ihren Reden, Ansprachen und auch Liedern die Erinnerung wachzuhalten und die Schlussfolgerungen für den gemeinsamen politischen Kampf heute zu ziehen..

Die Vorbereitungen zum 100. Jahrestag der Revolution sind schon angelaufen. Vereine, Parteien und Initiativen Kiels haben erste Überlegungen, wie zum runden Jahrestag die "Feuer aus den Kesseln!" noch stärker ins Bewusstsein gerückt werden können. Hierzu wird es sicher unterschiedliche Veranstaltungen von verschiedenen Organisationen geben.

Bis dahin gibt es noch viele aktuelle Fragen, die eine Lösung brauchen: Kriegsschiffbau ist nach wie vor in Kiel ein profitables Geschäft, in der Krise wird auch an den kommunalen Einrichtungen gespart, die Arbeitslosigkeit, die Kinderarmut, gilt es auch in Kiel zu bekämpfen. Wie 1918 brauchen wir auch heute breite Bündnisse, die Gewerkschaften, soziale Bewegungen und linke Parteien, wenn wir Veränderungen im Interesse der Mehrheit der Menschen durchsetzen wollen.

Text: Bettina Jürgensen   Foto: gst


Kranzniederlegung des DGB
09.11.2013, 10 Uhr, Ratsdienergarten – Revolutionsdenkmal
Lorentzendamm, Kiel

Kranzniederlegung Friedhof Eichhof
Mit Ansprachen und musikalischer Umrahmung
09.11.2013, 14.00 Uhr, Haupteingang Friedhof Eichhof, Eichhofstraße
Veranstalter : DKP gemeinsam mit Kieler linken Organisationen

Filmvorführung „Trotz alledem“
09.11.2013, 20.00 Uhr, Kieler Gewerkschaftshaus, Legienstr. 22
Veranstalter: SDAJ Kiel

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

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Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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