20.09.2013: Am 14. September hatte die NPD mal wieder zu einer Demonstration in Trier aufgerufen. Diesen Termin hatte man von Seiten der NPD bewusst gewählt, da an diesem Tag die Demos/Aktionen „Umfairteilen“ und eine Demonstration gegen den Bau eines Atomendlagers in Bure in Metz waren. Man hoffte auf wenig Gegenwehr. Doch der Rechnung der Ewiggestrigen ging nicht auf! Die Naziaktion wurde, wie schon so oft, nur wenige Tage vorher angemeldet. Sie sollte um 15:00 Uhr am Hauptbahnhof beginnen und am Simeonstiftplatz in der Nähe der Porta Nigra enden. Die NPD-Trier und ihre Unterstützer („Sturmdivision Saar“, „Kameradschaft Eifelland“, „Heimatschutz Donnersberg“, NPD-Kreisverband Westpfalz „Pfalzsturm“) sammelten sich bezeichnenderweise in der Gaststätte „Münchhausen“ und begannen ihren Aufmarsch sehr undeutsch mit 45-minütiger Verspätung. „Volkswille statt Kapitalherrschaft“ war das demagogische Motto.
Ein breites Bündnis hatte unter dem Motto „Trier stellt sich quer“ zu einer Gegenkundgebung aufgerufen. Nach Kundgebungsende blockierten AntifaschistInnen die Route der Nazis. Die anwesende Polizei, die nicht einschritt, als die Nazis alle Strophen des „Deutschlandliedes“ sangen und einige den rechten Arm hoben, schlug dem Versammlungsleiter der NPD Safet Babic eine Alternativroute vor, die dieser ablehnte. Von Seiten der Polizei wurde der Versuch, die Blockade zu brechen, schnell aufgegeben. Zwei von der Polizei enttäuschte Nazis ließen ihre Wut und Enttäuschung an Polizisten aus und griffen diese an. Dies führte zu deren sofortiger Festnahme, nicht aber zum Abbruch der Nazizusammenrottung.
Diese dauerte noch bis 19:50. Denn die NPD hielt mit Ihren 30 Hanseln stundenlang eine Kundgebung 300 m vom Start Ihrer Demoroute. Safet Babic kündigte in seinem Redebeitrag „eine endgültige Lösung für die Linken und Grünen“ an.... Wie bei den zig Kundgebungen der NPD, die bis dahin in Trier stattfanden, gingen die Reden alle im Pfeifkonzert der AntifaschistInnen unter. Am Ende des ganzen Spuks wurde noch Markus Mang (NPD Bundestagskandidat für Rheinland-Pfalz aus Saarlouis sic!) festgenommen.
Katrin Werner, die Bundestagsabgeordnete der Partei „Die Linke“ wertete die Aktion als Erfolg, wenngleich auch die Zahl der AntifaschistInnen mit unter 200 für eine Stadt wie Trier zu gering ist! Doch hieran wird das Bündnis weiter arbeiten und geht auch mal mit dem Konzert mit Musikandes mit ihrem Programm „Der andere 11. September“ am 30.10.2013 in der Trierer Tuchfabrik andere Wege, um Menschen für Antifaschismus zu interessieren.
Text/Fotos: Eduard Bredin