Aus Bewegungen und Parteien

kiel 060613 transparent gst 351807.06.2013: In Kiel folgten am Donnerstag 150 Demonstranten dem Aufruf der Linksjugend ['solid] zu einer Solidaritäts-Demo gegen Polizeiwillkür und Polizeigewalt im Zusammenhang mit den am Wochenende stattgefundenen kapitalismuskritischen Protesten in Frankfurt und Istanbul. Im Demo-Zug von Gaarden zum Hauptbahnhof sah man viele Gesichter von der Linksjugend, von avanti, den Autonomen, von Linkspartei, der DKP und von attac wieder, die am Wochenende in Frankfurt im Kessel oder dahinter an die neun Stunden der Polizeiwillkür ausgesetzt waren.

 

Die Kundgebungsrednerinnen von Linksjugend ['solid], Linkspartei, Autonomen und DKP  verwiesen auf die politischen Dimensionen und Hintergründe der brutalen Polizeiaktionen in Frankfurt und Istanbul. Die Rednerinnen wiesen darauf hin, dass die Ereignisse vom Wochenende im Frankfurter Bankenviertel und im Istanbuler Gezi-Park  beide derselben Logik folgten:
Wenn Menschen sich zusammenfinden und sich organisieren, um Widerstand gegen als alternativlos propagierte Projekte der Herrschenden zu leisten - sei dies nun im Großen die Rettung einer bankrotten kapitalistischen Ökonomie auf Kosten der Menschen, oder im Kleinen die Errichtung von Konsumtempeln gegen das Bedürfnis von Stadtteilbewohner_innen nach einem Fleck Natur -, müssen sie damit rechnen, mit Knüppeln, Pfefferspray, Wasserwerfern und Räumpanzern "bekämpft" zu werden.

Aber auch etwas ganz anderes eint den Blockupy-Protest und den Aufstand gegen Erdogan, etwas, das hoffen lässt: Die Aktivist_innen beiderorts haben sich von der Polizeigewalt nicht einschüchtern lassen, haben sich nicht auseinandertreiben und spalten lassen, sondern haben zusammengestanden.

Das Beispiel Frankfurt:

Nach wenigen hundert Metern wurde ein Demonstrationszug mit 20.000 Teilnehmer_innen von der Polizei gewaltsam gestoppt. Die Polizei ging mit konstruierten Vorwänden und brachialer Gewalt gegen Demonstranten vor, um zu verhindern, dass der Demonstrationszug die EZB erreicht. Rund 1000 Demonstrierende wurden stundenlang eingekesselt und über 200 Demonstrant_innen wurden von den Polizeikräften verletzt.

kiel 060613 bettina juergensen gst 3538Es liegt nahe, dass diese Eskalation von Seiten der Polizei lange vorbereitet und geplant war. Bei einer Pressekonferenz betonten der hessische Innenminister Rhein und der Einsatzleiter der Polizei, sie würden jederzeit wieder so handeln. In einer Erklärung des Blockupy Koordinierungskreises heißt es: "Wir haben es mit gefährlichen Wiederholungstätern zu tun, die endlich gestoppt werden müssen. In Frankfurt und überall in Europa ist die Gewalt des autoritären Krisenregimes aus Troika und Regierungen sichtbar. Repression und Polizeigewalt sollen Stärke demonstrieren, aber in Wahrheit decken sie die Nervosität der herrschenden Krisenpolitik auf, die sich immer weniger demokratisch legitimieren lässt und immer mehr autoritär durchgesetzt werden muss. Der Widerstand gegen die sozialen Folgen der Krisenpolitik und der Widerstand gegen die Beschneidung demokratischer Rechte sind nicht voneinander zu trennen. Sie wollen Kapitalismus ohne Demokratie, wir wollen Demokratie ohne Kapitalismus." Bettina Jürgensen (DKP) äußerte die Befürchtung, dass sich auch in unserem Land ein "tiefer Staat" herausbilde, in dem Sicherheitsbehörden wie Polizei und Geheimdienste unabhängig von Gerichtsentscheidungen und Legislative präventive "Sicherheitspolitik" betrieben. Nur so ist es zu erklären, dass ein wenige Tage vor der Frankfurter Demo ergangener Gerichtsbeschluss im wahrsten Sinne des Wortes von der Polizei mit Füßen getreten wurde.

Das Beispiel Istanbul:

Die Polizei hatte  bei der brutalen Räumung eines Besetzer_innen-Camps von tausenden Anwohner_innen gegen die Zerstörung einer der wenigen verbliebenen Grünflächen im Zentrum
Istanbuls mehrere Menschen lebensgefährlich verletzt. Unmittelbar nach der brutalen Räumung des Gezi-Parks, der dem geplanten Bau eines Einkaufzentrums weichen soll, gingen noch am selben Abend in Istanbul und anderen türkischen Städten spontan zehntausende Menschen gegen Polizeigewalt auf die Straße. Am Nachmittag konnten der Gezi-Park und der zentrale Taksim-Platz von den Demonstrant_innen zurückerobert und die Polizei vertrieben werden. Der hohe Preis dafür waren tausende verletzte, hunderte inhaftierte und bis zum heutigen Tage mindestens zwei, vielleicht sogar fünf während der Auseinandersetzungen getötete Aktivist_innen.

kiel 060613 Ayse Fehimli  gst 3524Ayse Fehimli (LINKE): "Schon auf der 1.-Mai-Kundgebung waren Arbeiter und Werktätige auf dem Taksim-Platz dem Staatsterror ausgesetzt und wurden mit Panzer, Tränengas und Schlagstöcken von der Polizei angegriffen. Nun ist der Angriff in Gezi-Park die Fortsetzung. Aber: Der türkische Staat hat sich diesmal verkalkuliert. Mit den Demonstrationen und Aktionen ab Samstag ist ein historischer Widerstand entwickelt worden. Durch die Entschlossenheit der Demonstranten musste sich die türkische Polizei letztlich vom Taksim-Platz zurückziehen. Solidarisiert Euch mit dem Widerstand der Arbeiter und Werktätigen in der Türkei für mehr Demokratie und Menschenrechte. Überall Taksim, überall Widerstand! Hoch die Internationale Solidarität!"

Text/Fotos: gst

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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