Aus Bewegungen und Parteien

solingen sternmarsch Fronttransparent 290513 BSV 30.05.2013: Der Sternmarsch von über 1500 Schülerinnen und Schülern in die Solinger Innenstadt hatte am 29.Mai zwar einen zurückliegenden Hintergrund, an Aktualität hatte das Thema aber auch nach 20 Jahren nichts verloren. Organisiert und durchgeführt wurde der Sternmarsch von der Bezirksschülervertretung aus Anlass des 20. Jahrestages des Brandanschlags auf ein Wohnhaus in Solingen. Es verbrannten damals fünf Menschen, die als Opfer des Rassismus in den Flammen ihren Tod fanden. Bereits am Sonnabend, den 25.5. wurde in Solingen eine große 2000 TeilnehmerInnen zählende Demonstration durchgeführt, an der sich auch viele Menschen aus Solingen und Umgebung, antifaschistische Initiativen und Organsiationen, ebenso wie VertreterInnen verschiedener Parteien beteiligten.

Damals wie heute zeigen sich bei solchen öffentlichen "Anlässen" immer auch gerne die, die ansonsten in den Chor derer einstimmen, denen "das Boot zu voll" ist, und die Maßnahmen zur gleichen Teilhabe und der Zusicherung gleicher Rechte für alle Menschen, die hier leben, ablehnen. Trotzdem ist die Breite solcher Bündnisse gegen Rechts und gegen Rassismus ein wichtiges Signal an diejenigen, die sich bisher noch nicht entschließen konnten, bei solchen Aktionen dabei zu sein. Denn nur im gemeinsamen Handeln, auch gegen Rechts, werden neue mögliche Gesprächspartner und Aktivisten auch für später gewonnen.

Der 29. Mai dieses Jahr stand für viele Menschenin Solingen, insbesondere für die Familien der Ermordeten, im Zeichen der Erinnerung und Mahnung. Es gab verschiedene Veranstaltungen an diesem Tag, an denen auch regionale PolitikerInnen ihre Solidarität mit den Opfern und Hinterbliebenen demonstrierten.

Eine dieser Aktionen war der von der Bezirksschülervertretung organisierte Sternmarsch. Dem Vernehmen nach gab es in der ersten Planungsphase keine Unterstützung durch die Stadt Solingen, es wurden eher Zweifel an dem Vorhaben geäußert, von verschiedenen Schulen zu zwei Treffpunkten zu orientieren, um dann mit verschiedenen Demonstrationszügen durch Solingen in die Innenstadt zu gelangen. Letzten Endes musste aber auch der Oberbürgermeister Feith seine Haltung gegen den Sternmarsch aufgeben. Auf der Abschlusskundgebung lobte er die Organisatoren und bedankte sich für ein „unendlich großes, breites, buntes Bild“.  

Insbesondere Nico Bischoff und Nuria Cafaro von der Bezirksschülervertretung haben mit ihrem Vorschlag und auch der ideenreichen und konsequenten Planung dieses Sternmarsches schon während der Demonstration und Kundgebung von vielen TeilnehmerInnen großen Zuspruch erfahren. Ebenso, wie sie bereits vorher SchülerInnen zum Mitmachen und Mitorganisieren motivierten, fanden sie auch während der von Dauerregen begleiteten Demonstration und Kundgebung den Faden zu den Anwesenden.

solingen sternmarsch vogelsangschule 290513 BSV 026Mit Sylvia Löhrmann nahm die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes teil und erklärte: „Die Botschaft, die von 1993 ausgehen muss, ist, dass die Zukunft besser und friedlicher wird.“ Weiter stellte sie fest, dass jeder Mensch die gleichen Chancen haben müsse. „Unser Motto ist: Bunte Vielfalt gegen braune Einfalt.“ Als ehemalige Lehrerin aus Solingen, hatte sie am Vormittag  in der Gesamtschule Solingen, ihrer ehemaligen Wirkungsstätte, der Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beigewohnt.

Für die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten sprach Inge Krämer auch über die historischen Zusammenhänge von Faschismus und Krieg. Sie erinnerte auf dem Fronhof an die Zeit kurz vor dem Brandanschlag: „Es gab Sätze wie ,Das Boot ist voll‘ und Worte wie ,Scheinasylanten‘. Dieses Klima war der Nährboden für die Anschläge von Solingen.“ Als eine lebendige Lehrstunde bezeichnete sie die Demonstration und forderte insbesondere die Jugendlichen auf, nicht die Augen zu verschließen und sich rassistisch motivierten Sprüchen und Gewalt gemeinsam entgegenzustellen. Ihre Rede beeindruckte viele der jungen SchülerInnen sichtbar, denn trotz strömenden Regens war zu diesem Zeitpunkt noch nichts von einer Demoauflösungsstimmung zu spüren.

Nach einem tanzbaren musikalischen Zwischenteil wurden die Reden fortgesetzt mit einem Grußwort des Runden Tisches gegen Rassismus und Faschismus - Kiel (s. Anlage), in dem auf die Verbindung zu den Brandanschlägen in Mölln im November 1992 hingewiesen wurde, wie auch die immer noch ausgeübte Gewalt der Nazis. Kritisch wurde hier die Arbeit des Verfassungschutzes genannt, und die Notwendigkeit nicht nur zu erinnern, sondern nach wie vor aktiv gegen Rechts zu arbeiten.

Nico Bischoff und Nuria Cafaro haben in ihrer gemeinsamen Rede für die Bezirksschülervertretung hervorgehoben, wie wichtig die Jugend sei: „Die Kraft, neofaschistischem Gedankengut entgegenzutreten, sind wir!“ Und sie stellten fest, dass es auch unter Schülern rassistische Einstellungen gibt, die bekämpft werden müssen. Unter großem Beifall fordeten sie die Schulen und ihre Leitungen, sowie die Lehrkräfte auf, die Schüler beim Engagement für Demokratie und gegen Rassismus zu unterstützen. „Nie wieder Rassismus. Wir schaffen das“, war ihr Fazit.

solingen sternmarsch nach der Aktion 290513 BSVMit der Foto-Aktion "Mein Gesicht für Toleranz!" konnten alle Teilnehmenden sich selbst eine Erinnerung an diesen Tag mitnehmen, die wohl auch als Aufforderung zu verstehen ist, nicht nachzulassen im Engagement gegen Rechts. Die Ankündung der Bezirksschülervertretung, einen offenen Brief gegen die fremdenfeindliche Bürgerbewegung Pro NRW zu schreiben, setzt richtige Signale für kommende Aktionen.

Trotz des nicht nachlassenden Regens, wurden wie geplant Tüten mit Kreidestaub geöffnet und in die Luft geworfen. Diese Aktion erfolgte als Demonstration für ein buntes Solingen! Sie machte allen Beteiligten sichtbar Spaß und war ein gelungener Abschluss des Sternmarsches.

Text: Bettina Jürgensen   Fotos: Bezirksschülervertretung (BSV)

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Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
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Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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