Aus Bewegungen und Parteien

brokdorf 21042013 gst 309122.04.2013: Gut 1.000 Atomkraftgegner haben sich am Sonntag vor dem AKW Brokdorf auf einer bunten Protest- und Kulturmeile für die sofortige Abschaltung des Meilers an der Unterelbe ausgesprochen. Bei strahlendem Sonnenschein demonstrierten sie anlässlich des Jahrestags der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und warnten unter dem Motto „fünf vor zwölf“ vor einer möglichen Wiederholung  eines GAU. Vor dem Brokdorfer Meiler verbreiteten Kleinkünstler, Straßenmusikanten, Rapper und Chöre sowie atomkritische Infostände und Mitmach-Angebote sowohl Protest- als auch Volksfest-Stimmung.

„Kaum ein Atomkraftwerk ist auf so unheilvolle Weise mit der Katastrophe von Tschernobyl verknüpft wie das in Brokdorf: Während das eine 1986 explodierte, ging das andere wenige Monate später allem Widerstand zum Trotz ans Netz“, sagte Marianne Kolter von der Anti-Atom-Initiative im Kreis Pinneberg. „Das AKW Brokdorf ist besonders störanfällig, besonders gefährlich und völlig überflüssig. Wir wissen, dass es kein sicheres Lager für den hochgiftigen strahlenden Abfall gibt. Dennoch wird Tag für Tag in Brokdorf und anderswo das unlösbare Atommüll-Problem für uns, unsere Kinder und Kindeskinder vergrößert. Es kann nicht sein, dass Energiewendeminister Habeck (GRÜNE) über eine möglicherweise noch umfangreichere Zwischenlagerung von Atommüll im benachbarten AKW Brunsbüttel spricht und hier in Brokdorf jeden Tag 1,1 Kilo neuer Atommüll  produziert wird“.

Im Rahmen des von der Bundesregierung vor dem Hintergrund der Fukushima-Katastrophe beschlossenen "Atomausstiegs" soll der Meiler in Brokdorf erst 2021 abgeschaltet werden. Das Bündnis "AKW Brokdorf jetzt abschalten" kämpft jedoch für eine sofortige Stilllegung des Meilers. Das AKW stellt für ganz Norddeutschland bis heute ein gewaltiges Sicherheitsrisiko dar. Denn die Sicherheitssysteme reichen für viele mögliche Szenarien nicht aus, um eine Katastrophe zu verhindern. Zu diesem Ergebnis kam erst im Februar ein Gutachten, worin 21 mögliche Unfallszenarien aufgelistet werden, die zu einer Kernschmelze führen könnten. Dazu zählt er u.a. einen totaler Stromausfall, eine Überflutung der Anlage durch Hochwasser, einen heftigen Blitzeinschlag oder auch Cyberattacken. Außerdem könnten große Verkehrsmaschinen wie der Airbus A380 den Sicherheitsbehälter durchschlagen.

Der Widerstand gegen Bau und Betrieb des AKW Brokdorf ist fester Bestandteil des Protestes der Anti-Atom-Bewegung gegen die Atom-und Energiepolitik der Bundesregierungen seit den 70er Jahren. In Brokdorf formierte sich 1976 der Widerstand gegen den Bau des Atomkraftwerks, das trotz massiver Auseinandersetzungen 1986 ans Netz ging.

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Text/fotos: gst

Kleine Chronik des AKW Brokdorf – Widerstandes

26.10.1976 Baubeginn in Brokdorf um ein Uhr nachts unter Polizeischutz. Der Bauplatz wird wie eine Festung eingezäunt und mit Stacheldrahtrollen und Wassergräben gesichert

30.10.1976 Erste Großdemonstration am Bauplatz, mehr als 5.000 Teilnehmer. Rund 2.000 davon  bestzen die Baustelle. Mehrere Hundertschaften Polizei räumen das Gelände mit Wasserwerfern und Tränengas

13.11.1976 "Brokdorf II"-Demonstration mit 30.000  Teilnehmern. Die Polizei errichtet Straßenkontrollen und riegelt das Gelände weiträumig ab, ausgerüstet mit Wasserwerfern, Tränengasgranaten, Pferden, Hunden und Hubschraubern. 3.000 Demonstranten stürmen erneut den Bauzaun. Die Polizei greift bürgerkriegsartig ein.

19.02.1977 Trotz eines vom Verwaltungsgericht Schleswig bestätigten Verbots bislang größte Demonstration gegen Brokdorf: 50.000 Menschen bei "Brokdorf III" vor Ort und in Itzehoe.

17.10.1977 Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg ordnet unbefristeten Baustopp für das AKW Brokdorf an, bis die Entsorgungsfrage geklärt ist.

14.10.1979 Anti-Kernkraft-Großdemonstration in Bonn mit mehr als 70.000 Teilnehmern

22.01.1981 OVG Lüneburg hebt Baustopp für das AKW Brokdorf auf: Es erkennt angeblich Fortschritte bei der Lösung der Entsorgungsfrage

28.02.1981 Großdemonstration in der Wilster Marsch mit rund 100.000 Teilnehmern - bis dahin größte Demo gegen Kernkraft in der Bundesrepublik, von rund 10.000 Polizisten begleitet.

26.04.1986 Der GAU von Tschernobyl

07.06.1986 30.000 demonstrieren in Brokdorf gegen die baldige Inbetriebnahme

08.06.1986 "Hamburger Kessel": Auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg-St.Pauli sammelt sich eine Demonstration aus Protest gegen den Polizeieinsatz vom Vortag. Die mehr als 800 Personen werden bis zu 13 Stunden lang innerhalb der Absperrketten festgehalten.

22.12.1986 Das AKW Brokdorf geht ans Netz.

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
zum Text hier
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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