Aus Bewegungen und Parteien

kiel_occupy_camp_040912_gst_158405.09.2012: Am Mittwochmorgen um 8 Uhr rückten rund 100 Polizisten an, um das Occupy-Camp Kiel zu räumen Zu dem Zeitpunkt hielten sich etwa 15 bis 20 Aktivisten im Camp auf. In der von Occupy-Kiel verbreiteten Erklärung heißt es u.a.: "Ein Camp kann geräumt werden, die Bewegung bleibt, solange die Systemkrise bleibt. Wir machen weiter." Bis zuletzt hatten die Occupy-AktivistInnen der Räumungsdrohung getrotzt – die Stadt Kiel in Person des grünen Bürgermeisters Todeskino hatte als Räumungstermin Sonnabend, den 1. September angeordnet. Unter dem Motto "Yes we camp" war noch am Wochenende ein breites Informationsprogramm im Camp gelaufen.

So sammelte Matthias Craven Unterstützerunterschriften; er will für Occupy bei der anstehenden Oberbürgermeisterwahl kandidieren. In zehn Tagen müssen er und seine Leute insgesamt 245 Wählerinnen und Wähler zur Unterschrift bewegen, damit die Kandidatur möglich wird: 155 haben sie schon. Er sieht darin eine Möglichkeit, die Anliegen der Occupy-Bewegung in den Kieler Wahlkampf einzubringen.

Die Kieler Fraktion der Linken hatte zu einer öffentlichen Fraktionssitzung in das Occupy-Camp geladen. Einziger TOP war die Diskussion zum Thema: Wem gehört der öffentliche Raum? Schnell ist der Zusammenhang hergestellt mit einem zweiten kommunalen Aufreger: Die Möbelhauskette Kraft will auf städtischem Grund und Boden, der bislang für Kleingärten genutzt wurde, ein riesiges Möbelhaus bauen. Die OccupystInnen wenden ein, im Vergleich dazu sei das Camp eine „lächerlich kleine Fläche“ und für das Möbelhaus seien mehrere Hektar platt gemacht worden, die einst als Armengärten angelegt worden seien. Das Geschäft sei hinter verschlossenen Türen abgewickelt worden.

Unter den Teilnehmern der Diskussionsrunde ist auch der grüne Bundestagsabgeordnete Arfst Wagner. Er überrascht mit den Worten, dass die Gremien seiner Partei auf Distanz zu Bürgermeister Todeskino gegangen seien und seine Räumungsdrohung gegen das Camp als "unangemessen" bewerten. Aber: Er bezweifle nicht, dass dieser die Räumung durchziehen werde – was sich nun ja auch bewahrheitet hat.

Das Kieler Occupy-Camp – zentral zwischen HSH-Nordbank, Kieler Sparkasse, Rathaus und Partymeile gelegen – verstand sich seit Oktober 2011 als Permanent-Demo, Info-Point, Speakers-Corner und alternative Lebensform gegen die sozialen und politischen Verwerfungen einer  Gesellschaft, in der das Profitstreben – und hier vor allem das der Banken und Konzerne - zum entscheidenden Maßstab geworden ist. So hatte das Camp u.a. während der Kieler Woche im Herzen der Stadt jeden Tag ein attraktives Gegenkultur-Angebot gemacht: Themen waren die Finanz- und Eurokrise; Leben unter Hartz 4-Bedingungen; Flüchtlingsströme und das Frontex-Grenzregime in Europa; Eindrücke über neue Wege demokratischer Partizipation am Beispiel Venezuela. Christina Haverkamp berichtete über ihren Einsatz für die Yanomami-Indianer im Amazonas.

Die DKP Kiel hatte sich auf ihrer letzten Mitgliederversammlung mit den AktivistInnen des Camps solidarisiert:
"Der Grund Eures Protestes, die unsoziale und unsolidarische Gesellschaft, in der die rigorose Durchsetzung der Interessen des Finanzkapitals (als Symbol stehen dafür u.a.. die Banken) zu Lasten der übergroßen Mehrheit der Menschen weltweit zum Prinzip erhoben ist, besteht weiter fort. In EU-Europa soll die reaktionäre Politik der Deregulierung, der Privatisierung und damit einhergehend der Abbau von sozialen und demokratischen Rechten nicht nur fortgesetzt sondern noch beschleunigt werden. Mit Eurem Camp habt ihr die Protestkultur in Kiel in den zurückliegenden Monaten bereichert: Durch Eure Diskussionsangebote, Eure Veranstaltungen (z.B. während der Kieler Woche) und Eure Präsenz bei den politischen Aktionen (z.B. Blockupy, Demo der Damp-Beschäftigten, Verhinderung der Nazi-Provokation, Aktionen gegen die Möbel-Kraft-Ansiedlung).Dass der amtierende grüne Bürgermeister als Räumungstermin den 1. September auserkoren hat – den Antikriegstag – empfinden wir als besonders beschämend und geschichtsvergessend. Stände es doch der Stadt Kiel gut zu Gesicht, gerade an diesem Tag ein Signal für Frieden, Abrüstung und gegen die Rüstungsexporte aus dieser Stadt zu geben anstatt in Law-und-Order-Manier die Räumung eines legitimen Protestes exekutieren zu wollen. Ein weiterer Grund, sich zu empören! Wer sich nicht wehrt – lebt verkehrt!"

text/foto: gst

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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