11.01.2011: Aller Antikommunismus hat nichts genutzt. In Berlin gedachten am vergangenen Wochenende wieder Zehntausende Menschen der am 15. Januar 1919 ermordeten Revolutionäre und Mitbegründer der KPD Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Sie ließen sich weder durch die vorausgegangene Medienhatz noch durch das regnerische Wetter beirren. Unter jenen, die an diesem Tag zum stillen Gedenken gingen oder zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde demonstrierten, waren wie in den vergangenen Jahren neben älteren wieder viele junge Menschen. Etwa neuntausend Linke - wieder mehr als im vergangenen Jahr - zogen unter roten Fahnen und mit zahlreichen Transparenten in einem von einem breiten Bündnis organisierten beeindruckenden Zug vom Frankfurter Tor nach Friedrichsfelde.
Unter ihnen waren Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet: Mitglieder der Linkspartei, ihres Jugend- und Studentenverbandes, Mitglieder der Falken, junge und ältere Antifaschistinnen und Antifaschisten, Friedensbewegte, die den sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan forderten, Mitglieder anderer linker Organisationen und Vertreter von Migrantinnenorganisationen. Größere Gruppen waren unter anderem auch aus Dänemark und der Tschechischen Republik gekommen. Gut sichtbar waren SDAJ und vor allem auch die DKP.
Schon am Vortag fand die Rosa-Luxemburg- Konferenz der "jungen Welt" statt, die dieses Mal mit 2 200 Gästen sämtliche Rekorde sprengte.
Erfolgreich verlief am Abend auch die traditionelle Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Veranstaltung der DKP, auf der viele internationale Gäste begrüßt werden konnten, u.a. Irma Sehwerert, Mutter von René Gonzalez, einem der kubanischen Patrioten, die in den Vereinigten Staaten von Amerika inhaftiert sind. Pavlos Kalosinatos von der AKEL, unserer Schwesterpartei in Zypern, hielt ein Grußwort. Björn Schmidt überbrachte die Grüße der SDAJ und Rainer Perschewski berichtete über die Aktivitäten der Berliner Landesorganisation.
Bettina Jürgensen,Vorsitzende der DKP, erklärte zum Abschluss ihres Beitrags auf der Veranstaltung: "Wir halten es mit der Kanzlerin, wenn wohl auch nicht in ihrem Sinne, denn sie sagte in ihrer Neujahrsrede: ‚Dafür brauchen wir Sie: die Menschen, die etwas besser machen wollen, die sagen: Geht nicht, gibt's nicht, die eine Idee haben und den Mut, sie auch umzusetzen.'Wir werden auch in 2011 nicht nur die Ideen entwickeln, sondern auch den Mut, trotz und gegen Repressionen der Polizei- und anderer sogenannter Sicherheitskräfte für unsere Forderungen, unsere sozialen und tariflichen Rechte, gegen Faschismus und Rassismus, für Frieden, Demokratie und gegen Kriegspolitik auf die Straße gehen. Um diese hör- und sichtbar zu machen brauchen wir viele, um für uns positive Veränderungen zu erreichen brauchen wir mehr! Deshalb: ein gutes kämpferisches, erfolgreiches Jahr 2011!"
Ein weiterer Höhepunkt war das Kulturprogramm von Erich Schaffner und Georg Klemp.
Ein erfolgreicher, kämpferischer und Mut machender Start in das Jahr 2011.