06.09.2010: Trotz ausgesprochen herbstlichem Wetter kamen wieder einmal Zehntausende zum Volksstimme Fest der KPÖ Wien auf die Jesuitenwiese am Wiener Prater. Auf vier Bühnen spielten der legendäre Sigi Maron, Manuel Normal, Sterzinger Experience und die Newcomer Kommando Elefant. Vor Der großen Soli-Bühne vertrieb der Habana Son Club mit heißen Rhythmen die Kälte. Freiheit für die fünf cubanischen Patrioten, war die Losung.
Viele politische Initiativenstände, das Soli-Dorf, die Lesung "Linkes Wort", ein buntes Kinderprogramm, Sportwettbewerbe und Gastronomie aus aller Welt machen "Wiens schönstes Fest" auch bei jedem Wetter zu einem Höhepunkt.
Dieses 64. Volksstimme Fest war für die KPÖ Wien zugleich der Auftakt zur Intensivphase des Wiener Wahlkampfs. Denn am 10. Oktober werden in Wien der Gemeinderat und die Bezirksvertretungen gewählt. KPÖ-Landessprecher und Spitzenkandidat Didi Zach bedankte sich bei allen Aktivisten und Aktivistinen, „die mit großem, großem Engagement die wienweite Kandidatur der KPÖ ermöglicht haben".
3.000 Unterstützerunterschriften, die in der Stadtverwaltung abgegeben werden müssen, haben die Wiener KommunistInnen in den letzten Wochen gesammelt und damit die undemokratische Hürde für die Wahlbeteiligung genommen.
Bereits am 26. September wählt die Steiermark einen neuen Landtag. Die KPÖ hat vier Landtagsmandate zu verteidigen. In einer Pressekonferenz im Rahmen des Volksstimmefestes erläuterten der Wiener KPÖ-Spitzenkandidat Didi Zach und die steirische KPÖ-Spitzenkandidatin und Klubobfrau im Landtag, Claudia Klimt-Weithaler (siehe Foto), die thematischen Schwerpunkte der beiden Wahlkämpfe. Im Zentrum stehen soziale Gerechtigkeit und der Kampf gegen die Macht der Banken. Didi Zach: „Faktum ist, dass die österreichischen Banken nicht erst seit 2006 privilegiert werden. 2005 wurde von der Regierung die Körperschaftssteuer von 34 Prozent auf 25 Prozent abgesenkt. Und Faktum ist: Von 1997 bis 2007 haben die österreichischen Banken über 30 Milliarden Euro an Gewinn erzielt, die Steuerleistung für den gesamten Zeitraum lag aber nicht bei 34 Prozent sondern bei lächerlichen 13 Prozent, wie die Arbeiterkammer errechnet hat. Es ist an der Zeit, die Macht der Banken zu brechen."
Neben dem umfangreichen Kulturprogramm zogen Diskussionsrunden wie die zur Zusammenarbeit der österreichischen Linken oder zur kapitalistischen Krise die Zuhörer an.
Die DKP war mit ihrem Informations- und Getränkestand im „Dorf der European Left“, in Nachbarschaft zum Stand Cubas, zu finden.
txt und fotos: lm