19.10.2011: Die griechische Kommunistische Partei KKE hat auf ihrem 18. Parteitag im Jahr 2008 „Thesen über den Sozialismus“ verabschiedet. Der Berliner Landesverband „hält dies für ein bedeutsames Ereignis in der kommunistischen Weltbewegung, weil hier eine kampfstarke und einflussreiche Partei ihre Reflexion über den vergangenen Sozialismus und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen in einer Art und Weise vorgelegt hat, die geeignet ist, die aller Orten zu beobachtende und sicherlich den Nachwirkungen der Konterrevolution geschuldeten Zurückhaltung in der Frage der Gestaltung einer künftigen Gesellschaftsordnung zu überwinden und in die Offensive zu kommen.“ (Berliner Anstoß 10/2011). Auf der 1. Regionalkonferenz der DKP-Landesverbände Berlin und Brandenburg referierter ein griechischer Genosse über die Thesen, die in einer 2. erweiterten Auflage vom Berliner Verband in der Zeitschrift „Konsequent“ 2/2011 auf Deutsch neu herausgegeben worden sind. Wir dokumentieren den Bericht darüber im Berliner Anstoß und einen Briefwechsel zwischen Klaus Stein (Köln) mit einem jungen SDAJler aus Rheinland-Westfalen über die Thesen der KKE.
"Um es knapp zu sagen: Für die KKE ist der Sündenfall der KPdSU der XX. Parteitag, sie bestreitet auch die Strategie und Politik der Aktionseinheit, der Volksfront, der antimonopolistischen Demokratie. Sie revidiert die Politik des VII. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale. Sie rechtfertigt die Verbrechen, die unter Stalin begangen worden sind. Sie revidiert ihre eigene Politik bis 2008.
Diese Wende ist indes dürftig begründet. Wir haben es bei den Thesen mit einem übersetzten Text zu tun. Das ist zu berücksichtigen. Sicherlich entsteht dadurch die eine oder andere Unklarheit.
Anlass für meine Lektüre war ihre Einschätzung der Frage der Warenproduktion im Sozialismus. Der Beantwortung dieser Frage räumen die Thesen viel Platz ein."
Im Anhang die Dokumentation des Briefwechsels und der Artikel von Helmut Dunkhase im Berliner Anstoß zu den Thesen der KKE