17.07.2020: Durch Joshua Oppenheimers filmische Arbeit mit den Verantwortlichen des Genozids in Indonesien 1965/66 erfährt eine Familie, unter welchen Umständen ihr Sohn getötet wurde und wer die Mörder waren. Der jüngste Bruder beschließt, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen.
Nach dem Militärputsch in Indonesien 1965 wurden über eine Million Menschen von paramilitärischen Truppen gefoltert oder ermordet. Aus bislang geheimen Akten geht hervor, dass Deutschland den antikommunistischen Putsch unterstützte. Als Staatssekretär setzte sich Karl Carstens (CDU) für die Putschisten ein. Nach den Massakern wurde er Bundespräsident. (siehe kommunisten.de: "Geheimdokumente belegen: Deutschland unterstützte Massenmord in Indonesie")
In dem Dokumentarfilm geht es um einen Mann mittleren Alters, dessen Bruder bei dem Putsch 1965 brutal ermordet wurde. Durch Joshua Oppenheimers filmische Arbeit mit den Verantwortlichen des Genozids in Indonesien 1965/66 (The Act of Killing – Der Akt des Tötens) erfährt eine Familie, unter welchen Umständen ihr Sohn getötet wurde und wer die Mörder waren. Der jüngste Bruder beschließt, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen. Er überwindet die Angst, unter der die Angehörigen und Nachfahren der Opfer bis heute leiden, und tritt den Männern gegenüber, die seinen Bruder auf dem Gewissen haben - unvorstellbar in einem Land, in dem die Mörder noch immer an der Macht sind.
https://archive.org/details/The_Look_Of_Silence