www.kommunisten.de – Einladung zum Farkha Festival 2023 in Palästina - Kampf gegen Apartheid und für Klimagerechtigkeit

Das 28. Farkha-Festivals findet von Sonntag, den 13. (abends), bis Sonntag, den 20. August 2023, statt. Drei Tage vor Beginn des Festivals, von Freitag, den 11. bis Sonntag, den 13. August, werden wir politische Tagesausflüge zu Orten und Regionen des Widerstands in Palästina organisieren, um mehr über konkrete lokale Kämpfe direkt von politischen Aktivist:innen und Organisationen vor Ort zu erfahren.

Das Farkha-Festival hat seine Wurzeln in der Arbeit des führenden Kommunisten Tawfeeq Zayyad, eines nationalen Dichters und Politikers, der 1973 zum Bürgermeister von Nazareth gewählt wurde. Tawfeeq spielte eine Schlüsselrolle, als es darum ging, die israelische Regierung zu einer Änderung ihrer Politik gegenüber den Palästinenser:innen zu bewegen - sowohl gegenüber denjenigen, die nach dem Krieg von 1948 in ihren Häusern geblieben sind und nun in Israel leben, als auch gegenüber den Palästinenser:innen, die im Westjordanland und im Gazastreifen unter Besatzung leben. Da Tawfeeq versuchte, einen Wandel von innen her herbeizuführen, wurde er ständig von den Besatzungsmächten bedroht, seine Projekte für die Gemeinde Nazareth wurden abgelehnt, und seine finanziellen Mittel wurden erheblich gekürzt. Dennoch gelang es ihm, jedes Jahr Tausende von Menschen zu versammeln, um Freiwilligenfeste in Nazareth zu organisieren und mit Hilfe der Arbeit der Freiwilligen die Pläne der Gemeinde Nazareth ohne zusätzliche Mittel umzusetzen.

Der Kampf für die Überwindung des israelischen Regimes des Siedlerkolonialismus und der Apartheid in Palästina geht Hand in Hand mit den weltweiten internationalen Kämpfen für Gerechtigkeit, einschließlich Klimagerechtigkeit. Klimagerechtigkeit ist auch in Palästina ein Thema. Die katastrophale Klimakrise wird durch globale Ungleichheit und Unterdrückung noch verschärft. Palästinenser:innen, die unter inakzeptablen Bedingungen leben und keine Kontrolle über ihr Land oder ihre natürlichen Ressourcen haben, sind gleichzeitig besonders anfällig für die Klimakrise. Fragen der Umwelt- und Klimagerechtigkeit sind eng mit den politischen Realitäten der militärischen Besatzung, der Apartheidpolitik und des Siedlerkolonialismus verbunden. Dazu gehören der anhaltende Raub palästinensischer natürlicher Ressourcen, einschließlich Land und Wasser, und das aktive Greenwashing, um die Zerstörung palästinensischer Dörfer zu vertuschen, aber auch, um es Siedler:innen aus aller Welt zu erleichtern, sich in Palästina "zu Hause" zu fühlen. Dabei werden ganze Wälder mit nicht einheimischen Baumarten, meist aus Europa, bepflanzt, was der biologischen Vielfalt enormen Schaden zufügt. Das einheimische Wissen der Palästinenser:innen über die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen wird seit Beginn der Nakba [1] unterdrückt.

Das Farkha Festival, das sich seit vielen Jahren auf die gemeinsame Arbeit im ökologischen Gemeinschaftsgartenprojekt "Qamr Al-Balad" konzentriert[2], hat sich zum Ziel gesetzt, genau diese politischen Kämpfe für Gerechtigkeit in Palästina mit anderen lokalen und internationalen Kämpfen sowie mit Fragen der Umwelt- und Klimagerechtigkeit zu verknüpfen. Dazu gehören die Förderung einer nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft, der Anbau einheimischer Pflanzen und die Weitergabe dieses Wissens an die nächste Generation ebenso wie die politische Auseinandersetzung mit Frauenrechten, Geschlechterverhältnissen und antikolonialen Kämpfen.

Für dieses Jahr sind neben der Arbeit im ökologischen Gemeinschaftsgartenprojekt "Qamr Al-Balad" und Malerarbeiten an den beiden Dorfschulen auch die Reinigung, Renovierung und der Wiederaufbau des alten Dorfzentrums geplant. Außerdem wollen wir uns gemeinsam für den Aufbau einer Infrastruktur auf den umliegenden Hügeln einsetzen, indem wir Bäume pflanzen und Rast- und Picknickplätze anlegen, die es den Menschen aus der Region ermöglichen, den Hügel regelmäßig zu besuchen und dort ihre Freizeit zu verbringen, um den Bau eines neuen illegalen Siedlungsaußenpostens zu verhindern.

Das Farkha Festival ist ein Ort der internationalen Solidarität mit dem kämpfenden palästinensischen Volk, aber auch mit Kämpfen in der ganzen Welt - ob im besetzten Kurdistan, in der besetzten Westsahara, im Baskenland oder anderswo.

Zusammenfassung

Hier findest Du zusammenfassend die wichtigsten Informationen:

Das FARKHA FESTIVAL findet vom 13.08.2023 (abends) bis 20.08.2023 in Farkha/ Westbank, Palästina statt. Die Unterkunft und alle Dienstleistungen während des Festivals werden für alle kostenlos zur Verfügung gestellt. Spenden sind jedoch sehr willkommen.

Vom 11.08. bis 13.08.2023 finden für internationale Freiwillige politische Ausflüge statt. Die Ausflüge werden wahrscheinlich nach Nazareth, Jerusalem, Hebron und/oder in das Jordantal gehen. Die genauen Orte und weitere Informationen werden bekannt gegeben, sobald das Programm feststeht. Während dieser drei Tage müssen die Kosten für Unterkunft, Transport und Verpflegung von den Teilnehmer:innen selbst getragen werden. Wir werden einen festen Betrag von einsammeln und für uns alle bezahlen. Dieser Betrag wird sich auf etwa 150 € pro Person belaufen - je nach Anzahl der Teilnehmer und der Kosten für die Unterkunft.

Um uns die Planung zu erleichtern, bitten wir Dich, uns so bald wie möglich per E-Mail mitzuteilen, ob Sie am Festival UND an den Politischen Tagesausflügen teilnehmen möchten ODER nur am Festival: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Für die Anmeldung benötigen wir...

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Bitte zögere nicht, uns für weitere Informationen zu kontaktieren.

Wir werden Dich persönlich oder über Deine Organisation kontaktieren, um Deine Teilnahme nach Ihrer Anmeldung zu bestätigen.

Es ist uns eine Ehre, Dich in unserem Dorf begrüßen zu dürfen. Wir wissen Deine Unterstützung und Solidarität sehr zu schätzen.

Farkha Festival Komitee

Anmerkung kommunisten.de

[1] Nakba - Katastrophe: 1948, mit der Staatsgründung Israels, wurde die palästinensische Bevölkerung gewaltsam von ihrem Grund und Boden vertrieben. 531 palästinensische Dörfer und elf Städteteile wurden zwangsgeräumt und zum großen Teil zerstört. Nach Angaben der UN wurden 750.000 Palästinenserinnen und Palästinenser aus ihrer Heimat vertrieben. Auf dem Land wie in der Stadt besetzten jüdische Siedler das Land der Vertriebenen.

[2] Berichte von früheren Farkha-Festivals hier

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