31.03.2023: Als "rasender Reporter" ist er bis zum heutigen Tag der Inbegriff des engagierten, "investigativen" Journalisten. Immer wieder gern zitiert – und doch kaum noch gelesen. Das war in den Zwanzigern und Anfang der 30er Jahre ganz anders, als er einer der Berliner "Star-Reporter" war, der aus aller Welt berichtete: Aus der Sowjetunion, den USA, aus Algerien, Tunesien, China und Australien.
»'Weißt du', mir kann eigentlich nichts passieren.
Ich bin ein Deutscher. Ich bin ein Tscheche. Ich bin ein Jud.
Ich bin aus einem guten Haus. Ich bin Kommunist.
Etwas davon hilft mir immer.«
Am 31. März 2023 jährt sich der Todestag von Egon Erwin Kisch zum 75. Mal. Geboren 1885 in Prag als Sohn eines jüdischen Tuchhändlers, begann er seine journalistische Tätigkeit als Lokalreporter bei der deutschsprachigen Tageszeitung "Bohemia". Seine Themenschwerpunkten: Geheimnisvolle Ereignisse, Absurdes und Gespenstisches. Doch schnell wandte sich sein Interesse mehr der Prager Gegenwart zu, "tausendmal mystischer, verstiegener und unwahrscheinlicher als alle bizarren Sagen zusammengenommen," wie er später rückblickend schreibt. Kisch schließt Bekanntschaft mit Franz Kafka und Jarolav Hasek, dessen "Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" er zeitlebens bewundern sollte. Die vielen freundschaftlichen Beziehungen zu tschechischen Journalisten und vor allem seine Leidenschaft für den Fußball öffnen ihn die Türen zum proletarischen Prag.
Dabei sah sich Kisch von Beginn an als eine Art journalistischer Vermittler im komplizierten Zusammenleben von Deutschen, Tschechen und Juden. Im Prag jener Zeit lebten etwa 450.000 Menschen, davon waren 415.000 Tschechen, 10.000 nichtjüdische Deutsche und 25.000 Juden, von denen 14.000 sich zur tschechischen und 11.000 zur deutschen Umgangssprache bekannten.
Als einer der ersten "investigativen Journalisten" deckte er in einer spektakulären Reportage 1913 die Spionagetätigkeit eines gewissen Generalstabsoffiziers Alfred Redl auf. Redl, der für den k.u.k. Militär-Nachrichtendienst arbeitete, wurde als Spion enttarnt, der an Frankreich, Russland und Italien militärische Geheimnisse lieferte und schließlich am 25. Mai 1913 Suizid beging. Der k.u.k.- Generalstab sah durch diese Affäre die Monarchie kompromittiert und suchte sie zu vertuschen, was durch Kischs Veröffentlichung vereitelt wurde.
Von Prag nach Berlin und in die ganze Welt – und zurück nach Prag
Die journalistische Arbeit wurde wurde durch den 1. Welkrieg jäh unterbrochen. Als k.u.k.- Soldat aus Serbien zurückgekehrt, beteiligt Kisch sich Ende Januar 1918 an der Gründung des Arbeiter- und Soldatenrates und wird Kommandant der Roten Garde in Wien.
Kisch als Kommandeur der Roten Garde in Wien
Nach dem Scheitern der Revolution kurze Zeit inhaftiert, wird Kisch in die CSR abgeschoben, arbeitet er dann wieder journalistisch in Prag. 1921 zieht es ihn in die Metropole Berlin. Dort avanciert er mit seinen Reportagen zu einem Bestsellerautor. Er schreibt für verschiedene Zeitungen (u.a. Berliner Börsen-Courier, Weltbühne, AIZ, Rote Fahne); daneben erschienen nacheinander die folgenden Bücher: "Der rasende Reporter" (1925), "Hetzjagd durch die Zeit" (1926), "Zaren, Popen, Bolchewiken" (1927), "Paradies Amerika" (1930), "Asien gründlich verändert" (1932).
Egon Erwin Kisch 1928, Gemälde von Christian Schad, Öl auf Leinwand 90,5 x 61,5 cm Hamburger Kunsthalle
Unmittelbar nach dem Reichstagsbrand war Kisch als bekannter Kommunist verhaftet worden (seit 1919 Mitglied der KP Tschechiens, ab 1925 der KPD). Nach Intervention der tschechischen Botschaft wurde er am 11. März freigelassen, mit Polizeibegleitung an die deutsch-tschechoslowakische Grenze abtransportiert und aus Deutschland ausgewiesen. Über diese Erfahrung schrieb er den Bericht "In den Kasematten von Spandau", der in der Prager "Arbeiter Illustrierten Zeitung (AIZ)" veröffentlicht wurde und weltweit Aufsehen erregte, war es doch einer der ersten Tatsachenberichte über die Nazigräuel.[1] Anschließend lebte Kisch illegal in verschieden europäische Ländern, berichtete aus dem Spanischen Bürgerkrieg und floh 1936 von dort aus nach Mexiko. Entsprechend seinem Credo "Emigration ist keine Zustand, Emigration ist eine Tätigkeit", gründete er zusammen mit einem Kreis deutschsprachiger Exilanten in Mexiko - Stadt 1942 den Heinrich-Heine-Club. Er sollte eine der wichtigsten Vereinigungen des Kampfes gegen den Faschismus im Ausland werden. Man veranstaltete Lesungen, politische Diskussionen und Theatervorstellungen. In der Zeitschrift "Freies Deutschland" veröffentlichten die Mitglieder, neben Kisch u.a. Ludwig Renn, Anna Seghers, Bodo Uhse Artikel, die über die wahren Zustände in Nazi-Deutschland aufklären sollten.
Zehn Jahre lebte Kisch in Mexiko bis er 1946 nach Prag zurückkehrte – in ein Prag, in der die ihn so geprägte deutsch-jüdisch-tschechische Kulturgemeinschaft nicht mehr existierte.1938 hatten das faschistische Deutschland mit deren Zerstörung begonnen, hatte die tschechische Bevölkerung verfolgt und unterdrückt, die jüdische Bevölkerung in die Todeslager verschleppt.
"Ich habe Prag nie verlassen, so intensiv auch ich mich davon entfernte, so intensiv auch ich in allen fünf Weltteilen lebte. Und ich lebe auch jetzt dort, ob ich hier zu ihnen vielen spreche oder allein zu mir selbst," hatte Kisch in einer Rede im Heinrich-Heine-Club in Mexiko 1942 gesagt.[2]
Kisch engagierte sich im politischen Leben der Tschechoslowakei in der Kommunistische Partei und wurde kurz vor seinem Tod Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Böhmen und Mähren.
Ein Reporter der Wiener "Arbeiterzeitung" berichtet in einem Artikel über seine Umtriebigkeit: "Eigentlich wollte ich mit ihm, dem rasenden Reporter, ein waschechtes Interview veranstalten und zückte im Wohnzimmer (überall aufgeschlagene Bücher, Streichhölzer als Lesezeichen) sofort mein Notizblock, aber kaum hatte ich gefragt, läutete das Telefon. Er kam vom Telefon zurück. Bevor ich noch eine Frage stellen konnte, erzählte er schon. Mein Interview wurde zur Anekdotensammlung. Zwischendurch klingelte dauernd das Telefon. Er telefonierte auf englisch, russisch, tschechisch, deutsch, manchmal auch mehrere Sprachen zusammen."[3] Es sollte sein letztes Interview sein.
Am 24. März 1948 erlitt Egon Erwin Kisch einen zweiten Schlaganfall und verstarb am 31. März.
Reportage als Kunst- und Kampfform
Auf dem Pariser Kongress zur Verteidigung der Kultur 1935 formulierte Kisch seine Arbeitsweise als Schriftsteller mit folgenden Worten: "Die doppelte Tätigkeit, die dem sozial bewussten Schriftsteller gestellt ist, die des Kampfes und die der Kunst, würde in ihrer Einheit aufgehoben, sie würde in beiden Teilen wirkungslos und wertlos werden, wenn er in seiner Kunst oder in seinem Kampf zurückwiche." Und er beklagt, dass "der Reporter verachtet war als die niedrigste Spezies der Zeitungsschreiber, bevor die Werke eines John Reed und einer Larissa Reisner, Tretjakow und Kolzow darüber belehrten, dass der Tatsachenbericht auch künstlerisch abgestattet werden könne."[4]
In der Auseinandersetzung mit dem journalistischen Stil seiner Zeit, in der wertende Leitartikel und feuilletonistische Stimmungsbilder den Ton angeben, stellt Kisch den auf Tatsachen begründeten Bericht, die überprüfbare Wahrheit. Aber: Das Faktenmaterial erhält seine volle Wirksamkeit erst dadurch, dass Zusammenhänge aufgedeckt werden "Das Ideal ist nun, dass die vom Reporter gezogene Wahrscheinlichkeitskurve mit der wirklichen Verbindungslinie aller Phasen des Ereignisses zusammenfällt." An dieser Stelle führt Kisch den Begriff der "logischen Phantasie" ein.[5]
Als Musterbeispiel dieser Verfahrensweise kann sein Buch "Der rasende Reporter" (1925) gelten, mit den darin enthaltenen authentischen Berichten aus der Welt des Kapitalismus. Damit wird der "Tatsachenentdecker" Kisch mit einem Schlag zu einem literarischen" Trendsetter". Tempo, Faktizität, schneller Wechsel von Begebenheiten (mitunter an Filmszenen erinnernd), prägen den Stil. "Indem er die Wirklichkeit von unten her, mit den Augen der einfachen Leute, der arbeitenden Menschen betrachtet, findet er den Schlüssel, die verwirrende Vielgestaltigkeit, das scheinbar Undurchschaubare des modernen bürgerlichen Lebens durchschaubarer und die Fülle der Einzelerscheinungen in ihren Zusammenhängen deutlicher zu machen."[6]
Eine neue Kisch-Biografie
Wer sich das abenteuerliche Schreiben und Leben des "rasenden Reporters" in Gänze vor Augen führen möchte, kann das anhand einer neuen Biografie tun. Und dabei ist durchaus Nachholbedarf vorhanden, war und ist Kisch doch – was den jetzigen Westen der Republik betrifft – nach wie vor ein großer Unbekannter. Von dokumentarischer Literatur, Neuer Sachlichkeit, Brecht oder Kisch wollte man in der Bundesrepublik lange Zeit nicht viel wissen. Erst Ende der sechziger Jahre gelangte Kisch im Fahrwasser der Reportageliteratur eines Günter Wallraff oder Max von der Grün wieder ins Bewusstsein westdeutscher Leser.
Nun also, aus Anlass seines 75. Todestages, erscheint die erste west-gesamtdeutsche Biografie, mit einer Gewichtung, die sich grundsätzlich von dem biografischen Nachwort aus der Gesamtausgabe des Aufbau-Verlages unterscheidet.[7] Der Autor, Christian Buckard, studierter Judaist, veröffentlichte bisher Biografien über den Schriftsteller Arthur Koestler und den Wissenschaftler Moshe Feldenkrais.
Sein biografischer Blick auf Egon Erwin Kisch fokussiert sich vor allem auf den des "Prager Juden" und erst im weiteren auf den des "kommunistischen" Schriftstellers. Dabei versucht er von Kisch ein Bild zu vermitteln, der als "Genosse" eher am Rande seiner Parteien (KPD, KP Tschechiens) steht - oftmals schwankend zwischen voller Zustimmung und Zweifel hegend an der offiziellen "Parteilinie".
Buckard lässt seine Biografie im März 1946 mit Kischs Rückkehr aus Mexiko nach Prag beginnen. Von einem Reporter zu seinen Eindrücken befragt, sagt Kisch "Ich habe viele Tote getroffen. Sie stehen vor jedem Haus, sehen aus jedem Fenster. Es sind alte Freunde, Verwandte, Bekannte, die mich anblicken. Sie sind durch den Nazismus gestorben. Es ist ein trauriges Gefühl, auf einen Friedhof zurückzukehren."[8] Anfangs leben Kisch und seine Frau Gisela im "Hotel Alcron" in einem Zimmer in dem gearbeitet, gekocht, gegessen, gewaschen und ununterbrochen Besuch empfangen wird. Anschließend ziehen sie in die Villa, in der bis Kriegsende Adolf Eichmann gewohnt hatte – und Kisch übernimmt sogar sämtliches vorhandenes Mobiliar, die Möbel, Bilder, Nippsachen.
In 27 Kapiteln (auf 445 Seiten) entfaltet Buckard dann – äußerst detail- und anekdotenreich - die Lebensgeschichte Egoneks, wie Kisch von seinen Freund:innen genannt wurde. Dabei wechselt sich Bekanntes, Neues, Interessantes und Belangloses sowie Spekulatives munter ab. Hier einige Beispiele:
Zu den erschütterndsten Texten Kischs, die von Buckard zitiert werden, gehören die Tagebuchaufzeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg (Kap. 10). Bereits Anfang August 1914 ging es für den Soldaten Kisch der k.u.k.- Armee nach Serbien. Hier erlebt er die Erschießung Tausender Zivilisten als Vergeltung für Angriffe serbischer Partisanen. Manchmal werden die Gefangenen nicht einmal erschossen, sondern mit Bajonetten abgeschlachtet und in die von ihnen selbst ausgehobenen Gruben geworfen. "Den ganzen Morgen", schreibt der junge Kisch aus einem Kriegslager, "weine ich grundlos und unvermittelt, nachmittags lache ich, bin kindisch geworden. Nun faßte mich ein wahnsinniger Haß gegen den Krieg."[9]
Im 15.Kapitel "Kischs Cafe" schildert Buckard Kisch als "Unterhaltungskünstler": Das "Romanische Cafe" gegenüber der Gedächtniskirche war der beliebteste Treffpunkt der Berliner Schriftsteller und Journalisten ab Mitte der 20er Jahre. Und im "Romanischen" hatten die verschiedenen Gruppierungen unter den jiddischsprachigen Gästen ihre Stammtische und nach Lust und Laune wurde untereinander diskutiert und gestritten: Zionisten, Kommunisten, Bundisten. Wie Hermann Kesten später schreiben sollte, sagten die schreibenden Kolleg:innen aber bald nicht mehr, wir gehen ins "Romanische", sondern wir gehen zu Kisch, "einem Zirkuskünstler" dem die Anekdoten nur so aus dem Munde sprudelten. Was die hypnotische Wirkung des Geschichtenerzählers noch verstärkte, war die Tatsache, dass er ein begabter Zauberkünstler war, der Münzen mühelos verschwinden und an anderen Orten wieder auftauchen lassen konnte.
Hier ein Beispiel, wo Buckard spekuliert und voll daneben liegt: Über den Bestseller von Kisch, das Buch über seine Reise in die Sowjetunion schreibt er:"Als Kisch Ende 1925 beschloss, in die Sowjetunion zu reisen, stand eigentlich von vornherein fest, dass dies zu Enttäuschungen führen musste. Um das Experiment eines freiheitlichen Sozialismus zu studieren, hätte Kisch nach Palästina reisen müssen. Doch wer hätte ein Buch gekauft, in dem Kisch davon berichtete, wie einige Hundert Idealisten, die in Zelten lebten und unter Malaria litten, den Sozialismus praktizierten?" (S. 190). Dass die Reise zu den "Bolchewiken" für Kisch eine Enttäuschung war ist natürlich dummes Zeug, denn Kisch hat nach seine Reise auf unzähligen Veranstaltungen voller Begeisterung über seine dortigen Erlebnisse berichtet und blieb zeitlebens ein Verteidiger der Oktoberrevolution und der Sowjetunion.
Buckard hebt hervor, dass Kisch "vor allem anderen Jude gewesen" war. So sei es Kischs Angewohnheit gewesen, "in jedem Land, das er besuchte, 'Judenquartiere‘ aufzusuchen und davon einige Momentaufnahmen zu fabrizieren". In Kap. 26 (Kommunisten, Zionisten und Indianer) schildert Buckard, wie Kisch Anfang Juni 1941 im mexikanischen Exil die Synagoge der "jüdischen Indianer" in Mexico-Stadt besucht und dort inmitten der Indios das "Kaddisch", die Heiligung der Namen der Verstorbenen spricht.[10] Nach Buckard ist dies der persönlichste Text Kischs seit seinen Kriegstagebüchern aus dem Ersten Weltkrieg.
Wie lautet abschließend Buckards Resumee?
"Kisch hat ein literarisches Œuvre hinterlassen, das in seiner Höhe, Breite und Tiefe seinesgleichen sucht. Selbst wenn er seine Karriere nach der Veröffentlichung der Reportagesammlung "Der rasende Reporter" beendet hätte, wären ihm ein Ehrenplatz in der Geschichte der Prager Literatur und der bleibende Ruhm als Schöpfer und Pionier der modernen deutschsprachigen Reportage sicher gewesen. Und dennoch bleibt er ein Unvollendeter (…) weil es ihn einst mehr aus Zufall in die Reihen der Kommunisten geführt hatte. (S. 398).
Diese Äußerung verkehrt nun die Tatsachen ins Gegenteil. Hierzu seien zwei Beispiele angeführt, die Kischs politische Haltung charakterisieren:
In seinem Memoirenband "Der Wendepunkt" schreibt Klaus Mann über den 1. Kongress der Sowjetschriftsteller 1934 und den Abschlussempfang im Hause Maxim Gorkis. "Am deutschsprachigen Tisch ging es besonders angeregt zu. Theodor Plivier, Gustav Regler, Andersen-Nexö vertraten das marxistisch-leninistisch-stalinistische Dogma in seiner reinsten und starrsten Form. Ernst Toller, in dessen revolutionärem Pathos das emotionell-humanitäre Element bestimmend war, neigte zu Abweichungen, die von den Strenggläubigen als 'kleinbürgerlich-sentimental‘ gegeißelt wurden. Der relativ tolerante Johannes R. Becher und der weltmännisch humorvolle Egon Erwin Kisch vermittelten zwischen den Orthodoxen und den 'ideologisch Unzuverlässigen‘, zu denen auch ich gerechnet werden musste."[11]
Kurze Zeit vor seinem Tod schreibt Egon Erwin Kisch in seinem "Gruß und Glückwunsch zum 30. Jahrestag der Oktoberrevolution" (Prag, 27.10.1947): "Noch ist der Dreißigjährige Krieg unserer Zeit nicht beendet, All das, was der vorfaschistische Kapitalismus zur Rettung seiner Machtposition an Verleumdungen gegen die Sowjetunion ausgeheckt hatte, diente nachher dem Faschismus als Vorwand und Erlaubnis, die gesamte fortschrittliche Menschheit zu überrumpeln. (…) Ganze Völkerschaften gewannen Leben und Freiheit aus der Hand der Sowjetunion, über die sie, die nun Geretteten, seit 1917 nur Verleumdungen gelesen und – geglaubt hatten. Jedoch – wir sehen es nicht nur in Amerika – die Fronten existieren noch immer.(...) und es ist die Pflicht jedes Sittlichen, sich auf Seiten der Wahrheit einzureihen."[12]
Literatur:
In den Jahren 1960 bis 1985 erschien im Berliner Aufbau-Verlag eine von Bodo Uhse und Gisela Kisch unter der Bezeichnung Gesammelte Werke in Einzelausgaben (GW) herausgegebene elfbändige Werkausgabe, die in den 1990er Jahren erneut (diesmal in zwölf Bänden) aufgelegt wurde.
Neuauflagen
Egon Erwin Kisch: Aus dem Café Größenwahn. Berliner Reportagen. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2013, ISBN 978-3-8031-1294-1.
Egon Erwin Kisch: Das Lied von Jaburek. Prager Reportagen. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2015, ISBN 978-3-8031-1311-5.
Egon Erwin Kisch: Zwischen Bettlern und Bohème. Berliner Orte. Hrsg. von Gabi Wuttke, Bebra Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-89809-151-0.
Christian Buckard, Egon Erwin Kisch. Die Weltgeschichte des rasenden Reporters.
Die Biografie. Berlin Verlag, Berlin/München 2023, 445 Seiten, 28 €
Endnoten
[1] In: Mein Leben für die Zeitung. Journalistische Texte 2 (1926-1947), GW Bd. 9, S. 320-337
[2] Erinnerung an Prag. In: Läuse auf dem Markt. Vermischte Prosa. GW Bd. 10, S. 187
[3] Das letzte Interview mit Egon Erwin Kisch, Arbeiter-Zeitung, Wien 2.4.1948. In: Bd. 10, S. 552/553
[4] Zit nach: GW Bd. 9, S. 397/398
[5] GW 10, S. 561
[6] Fritz Hofmann, Nachwort. In: Bd 10, S. 572
[7] Fritz Hofmann, Nachwort. In: Bd.10 S. 557-584
[8] Zit. nach Buckard, S. 9
[9] GW 1, S. 304
[10] GW 7, S. 567
[11] Klaus Mann, Der Wendepunkt (1949), Deutscher Bücherbund, Stuttgart/München (o.J.), S. 435
[12] GW 3, S. 611/612