Literatur und Kunst

beagant_prolls_VATEs gibt Bücher, die kann, ja die sollte man parallel lesen, z.B. weil sie ein Thema - obwohl von gleichem Klassenstandpunkt - aus unterschiedlicher Perspektive betrachten.  Und es gibt Bücher, die möchte man (Partei-)Freunden, sozialdemokratischen Gewerkschaftskollegen und linken (Kommunal-)Politikern (m+w) ganz besonders ans Herz legen, z.B. weil sie durch den Blick über den nationalen Tellerrand den eigenen Horizont wie auch den Blickwinkel auf hiesige Verhältnisse erweitern. Im Verlag André Thiele sind zwei solcher Bücher erschienen: „Prolls“ von Owen Jones  und „Auf Rehwildjagd mit Jesus“ von Joe Bageant, beide besonders zu empfehlen, weil sie in bester anglo-amerikanischer Schreibtradition durch Sprache, Stil und Lebensnähe deutlich mehr denk-anstößiges Lesevergnügen bereiten, als die meisten bundesdeutschen Beiträge zum Thema.

Beide Bücher handeln von Klassenkampf. Beide Autoren räumen argumentativ und faktenreich gründlich auf mit Mythen und (Selbst)Täuschungsmanövern vom „Verschwinden der Arbeiterklasse“ bzw. ihrem „Aufstieg in die Mittelschicht“.  Sie zeichnen ein Bild der Lage –incl. Bewusstseinslage- der arbeitenden Klasse in ihren Ländern. Allerdings sind beide Klassenkampf-Reports nicht so, wie unsereins sich das zu gerne wünscht: mit Rebellion, roten Fahnen und begrifflich klarster MEL-Terminologie.  Sie sind trotzdem nicht nur informativ, sondern Bewusstsein fördernd, und zwar für eine sehr breite Leserschaft. Beide Autoren gehen u.a. der sehr drängenden Frage nach, warum gerade diejenigen, die am meisten Grund zu Rebellion haben, so wenig gegen das System rebellieren und warum gerade Linksbewegte sie - im Interesse von Klasse, Demokratie und Aktion - trotzdem nicht abschreiben und allein lassen dürfen, was sie nach Ansicht beider Autoren tun, mal mit, mal ohne intellektuelle Arroganz. Darauf möchte ich weiter hinten noch einmal zurückkommen.

Der junge Journalist und Historiker Owen Jones (Jahrgang 1984) berichtet aus dem heutigen Großbritannien mit seinen marktradikalen „Thatcher-Verwüstungen“, der De-Industrialisierung ganzer Landstriche und Zerschlagung starker Gewerkschaften. Der 2011 verstorbene Sozialkritiker Joe Bageant (Jahrgang 1946) berichtet aus den ländlichen Hochburgen der Republikaner, dem –wie er schreibt- Kernland der USA. Beide Autoren kennen das beschriebene Klassenumfeld aus eigenem Erleben und bekennen sich dazu. Jones stammt aus Stockport bei Manchester, war parlamentarischer Assistent für Gewerkschaften und für Abgeordnete der Labour Party – letzteres auch im (Kommunal)Wahlkampf, was sein Engagement und seine Kompetenz als vehementer Kritiker von New Labour wohl wesentlich be- und gefördert hat. Tony Blairs „New Labour“ ist für ihn der größte Sieg des „Thatcherismus“. Beagant stammt aus der (Arbeiter-)Provinzstadt Winchester/ Virginia und hielt sich finanziell über Wasser u.a. als Marinesoldat, Fabrikarbeiter und Journalist, als Pferdezüchter, Lehrer und Kneipenwirt in einem Indianerreservat oder auch als Redakteur von Agrarzeitschriften und Herausgeber eines Militär-Magazins.

In den acht Reportagen seines Erfolgsbuches „Auf Rehwildjagd mit Jesus“ (2007) bringt Bageant uns humorvoll und aufrüttelnd an verschiedensten Orten zusammen mit hart arbeitenden, um ihre Existenz bangenden und (oft politisch-unkorrekten) O-Ton redenden weißen US-Amerikanern (m+w). Er verschafft uns dabei manches Aha-Erlebnis über ihren Alltag und darüber, wie sie im Kopf ticken, z.B. warum sie als „Republikaner wider Willen“ bei Wahlen so offenkundig gegen ihre eigenen Interessen stimmen. Insgesamt Verständnis fördernd ist dabei für uns Nicht-Amerikaner der umfangreiche Anhang mit Anmerkungen und Erläuterungen. Bageant führt uns ins (Kneipen-)Ghetto des weißen Proletariats und Fabriken wie „Rubbermaid“, wo man Redneck-Stolz und –Furcht in Zeiten des Outsourcing kennenlernt, in Maklerbüros und Trailer-Siedlungen, wo es nicht nur im Interesse der Banken darum geht, um wirklich jeden Preis unter’s eigene Dach zu kommen. Bageant schildert Lebensumstände und Überlebenskunst in Seniorenheimen und Krankenhäusern eines „am Tropf hängenden Sozialsystems“. Im „Tal der Gewehrläufe“ (Fort Shenandoah) geht’s um das für europäische Städter und Pazifisten höchst gewöhnungsbedürftige Alltagsverhältnis ansonsten völlig normaler (Provinz-)Amerikaner zu ihren Waffen und das im „Zweiten Zusatzartikel“ verfassungsmäßig garantierte „Recht auf Waffenbesitz“, das die Gemüter öffentlich mehr bewegt, als die sozialen Menschenrechte.  Der Titel „Auf Rehwildjagd mit Jesus“ soll –so Bageant- zum Ausdruck bringen, dass in ihrem Leben „Jagen und Religiosität eine Einheit“ bilden, eine Verbindung deren Wurzeln bis in die Kolononialzeit zurückreiche.

Im Kapitel „Das verborgene Reich“ führt Bageant uns tief in die Artenvielfalt und Gemeinsamkeiten der christlich-fundamentalisten Rechten, deren Einfluss seit der Reagan-Ära stetig gewachsen sei. Gemeinsamkeiten sieht er drei: „Sie sind weißer als Tante Nellies Sonntagsservietten, entstammen größtenteils der Arbeiterklasse und haben in den meisten Fällen nur einen High School-Abschluss.“ Unterschätzt würden insbesondere die sogenannten „Rekonstruktionisten“ und ihr Streben, die Trennung von Kirche und Staat rückgängig zu machen.  Sie „würden die amerikanische Verfassung am liebsten schreddern und durch ‚biblisches Recht‘, sprich die Gesetze des Alten Testaments, ersetzen und streben langfristig die Einführung eines theokratischen Staates an.“ (S.185) Ihr „individuelles und kollektives Wirken (hat) mehr Amerikaner in ihrem Denken beeinflusst, als Noam Chomsky, Gore Vidal und Howard Zinn zusammengenommen.“ (S.188) „Diese ideologische Verschiebung hin zu einer Theokratie und die damit einhergehende Unterwanderung des Mainstream-Protestantismus war eine der bedeutendsten und am meisten unterschätzten politischen Entwicklungen, die in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts stattgefunden haben.“ (S.189) „Die fanatischsten Elemente innerhalb dieser Bewegung plädieren sogar für einen heiligen Atomkrieg.“ (S. 225) Bageant schildert sehr eindrucksvoll Gründe für die Breitenwirkung der Republikaner und fundamentalistischer Kirchen. Erstere machen offensichtlich auch sehr viel mehr „Graswurzelarbeit“ vor Ort, als man vermutet. Und fundamentalistische Kirchensekten böten „eine der wenigen sozialen Strukturen, die in Amerika noch funktionieren“ (S.194). Andersdenkende Gläubige, „ganz zu schweigen von weltlich gesinnten Humanisten, können sich gar nicht vorstellen, wie total der Lebensstil ist, mit dem fundamentalistische Kirchen ihre Mitglieder versorgen.“ Die Strategie von „Heimunterricht“-Bewegung und „christlichen Akademien“ sei, „die künftigen Kader der religiösen Rechten zu schmieden. Ihr Ziel ist es, immer mehr Gläubige in politische Machtpositionen zu hieven.“ (S.195)

In der „Ballade von Lynndie England“, dem „Foltergirl von Abu Ghraib“ beleuchtet Bageant Fragen, die sich stellen, „wenn wir uns anschauen, wie sich amerikanische Soldaten aus der Arbeiterklasse in Abu Ghraib und anderswo verhalten haben“. (S.220 ff) Ohne die öffentlich gewordenen Verbrechen oder gar den Irak-Krieg auch nur ansatzweise rechtfertigen zu wollen, verweist Bageant auf soziale Hintergründe und Folgen „einer offiziell nicht-existenten … nationalen Wehrpflicht, bei der wirtschaftliche Not als Motivationshilfe fungiert. Geld ist nach wie vor die geeignetste Peitsche um die Arbeiterschaft effektiv auf Trab zu halten.“ (S.224) Antworten sucht er auch weit zurück in der amerikanischen Einwanderungsgeschichte: „Keine Bevölkerungsgruppe hat unser nationales Ethos so nachhaltig geprägt wie die wilden, gottgläubigen, kampfeslustigen, auch als ‚Ulster-Scots‘ oder ‚the Borderers‘ bezeichneten schottischen Nordiren.“ In Winchester, Virginia sei die „kriegerische Kultur dieser frühen ‚Grenzländer‘ … überall zu spüren – man begegnet ihr nicht nur in der Arbeitswelt, sondern auch in unseren Kirchen, Wahlkabinen und Kneipen… Diese seltsame Mischung aus arbeiterschichtspezifischer Gewalt und presbyterianischer Frömmigkeit, die weltlich Denkenden nicht erst seit heute Rätsel aufgibt, war selten aktueller als zu einem Zeitpunkt, in dem wir schwerbewaffnet ins einundzwanzigste Jahrhundert eintreten – wahrscheinlich nur vergleichbar mit der Zeit, als die Ulster-Scots mit Andrew Jackson den ersten schottisch-irischen Präsidenten wählten, einen Präsidenten, der als Indianer-Killer und südstaatlicher Grassroots-Populist fest im kollektiven Gedächtnis verankert ist.“ (S. 221)

Bageant’s Kommentierungen dessen, was der von ihm beschriebene Teil der Arbeiterklasse so denkt und ausspricht, sind selbst bei Rassismus, Exorzismus und anderem christlich-fundamentalistischen Hirnschiss nie abwertend, besserwisserisch-elitär o.ä. Als anlässlich „der skandalösen Art und Weise, wie in unserem Land mit verarmten Proletariern umgegangen wird, wenn sie nicht mehr arbeitsfähig sind“ eine porträtierte Patientin ihren offensichtlich schlecht ausgebildeten Arzt aus der Dritten Welt „Turbanträger“ nennt, kommentiert Bageant: „Bei dem rassistischen Begriff Turbanträger werden Sie zweifellos zusammenzucken. Aber so reden die Leute nun mal, und wenn wir diese Ausdrucksweise als Ausrede benutzen, um ihnen nicht zuhören zu müssen, dann verschließen wir uns dem, was die Hälfte aller Amerikaner und Amerikanerinnen zu sagen haben. Außerdem ist es unabhängig von politisch korrekter oder nicht korrekter Sprache tatsächlich so, dass Pseudo-Ärzte aus der Zweiten und Dritten Welt in die Vereinigten Staaten einwandern und … praktizieren.“ (S.253) Und bezüglich seiner religiös-wahnsinnigen Landsleute  und ihrer Vorbeter fordert er: „Es ist an der Zeit, unsere Nachbarn kennenzulernen.“ „Wir müssen uns nicht nur besser über die religiöse Rechte informieren, wir müssen auch lernen, ruhig und durchdacht über sie zu sprechen.“ (S.218) Denn: „Solange ein System existiert, das Dummheit als Patriotismus verherrlicht und militante Religiosität predigt, werden wir zu den Blöden gehören, die auf jeden neuen Krieg anspringen.“ (S.242)

Mit seinen schonungslosen Analysen des amerikanischen Systems, die er vorwiegend im Internet platzierte (u.a. bei Counterpunch) avancierte Bageant zu einer Kultfigur des progressiven Gonzo-Journalismus und erreichte mit seinen engagierten Blogs und Online-Kolumnen „mehrere Millionen ähnlich denkender Leser.“ Wie viele davon zum anders denkenden unteren Drittel der Gesellschaft gehörten, bleibt offen. Der „alte abgewrackte Autor“ (Bageant über Bageant) nennt seinen Schritt ins „demokratische Format“ Internet einen „Akt der Verzweiflung. Nachdem ich drei Jahrzehnte lang für Magazine und Zeitungen geschrieben hatte, war ich es einfach nur leid, schablonenhaftes Heuchel-Material herauszupumpen, das nur deswegen die Ständer unserer Kioske verstopft, weil eine möglichst breite demographische Kohorte mit Werbung belästigt werden muss.“ (S.301)

Die Serie von brillant recherchierten „Prolls“-Reportagen des 25jährigen Owen Jones zeichnet ein sehr komplexes, scharfes Bild der Lage von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Arbeiterklasse und vor allem des Klassenkampfes von oben. Deutschen LeserInnen wird eine Fülle von auffälligen Parallelen zu hiesigen Verhältnissen und Argumentationsmustern ins Auge springen.  Mit seinem Buch hat Jones in Großbritannien eine breite Debatte über Klassenspaltung, -unterschiede und –ungerechtigkeiten angestoßen. Die von ihm detailliert dargestellte, vielschichtige Dämonisierung von Prolls durch Unternehmer und Politiker -von Maggy Thatcher bis Tony Blair-, durch politische Kommentatoren, Boulevard-und Unterhaltungsmedien hat die ganze Arbeiterklasse im Visier. Diese Dämonisierung sei nicht nur das „Triumphgeheul der Reichen, die von unten nicht mehr bedroht sind und sich nun über die Arbeiter lustig machen.“ Diese Dämonisierung diene einem gefährlichen Ziel: „Die Doktrin der persönlichen Verantwortung wird auf eine ganze Palette von Problemen der Arbeiterklasse angewandt, von der Armut über die Arbeitslosigkeit bis zur Kriminalität. Die Opfer des britischen Albtraums dürfen nur sich selbst die Schuld geben.“ (S.215) Dämonisierung sei das „ideologische Fundament“ einer Gesellschaft der Ungleichheit. Ungleichheit solle normal erscheinen, Armut und Arbeitslosigkeit sollen nicht mehr als soziales Problem gelten, sondern als moralisches Fehlverhalten von Einzelnen. Wer sich nur bemühe, werde schon Erfolg haben, laute die große Lüge. Arm sei man demnach, weil man faul, verschwenderisch oder unmotiviert sei. Wer so denke, frage sich, wozu ein „Sozialstaat“ und „Gemeinschaftsorientierung“ überhaupt nötig seien.

„Eine leidenschaftliche und gut dokumentierte Anklage der Verachtung der Oberschicht für die Arbeiter“, nennt Eric Hobsbawm das Aufsehen erregende Erstlingswerk seines jungen Historikerkollegen aus dem Jahr 2011. Die deutsche Übersetzung folgt der zweiten, vollständig überarbeiteten Neuausgabe vom Mai 2012, in deren Vorwort Owen Jones das Anliegen seines Buches bündelt und es gegen Kritik verteidigt. Am Beispiel der sogenannten „Tottenham-Riots“ im August 2011 zeigt er sozusagen als kompakte Fallstudie auf, wie Dämonisierung funktioniert und „wie geschickt die Rechte Krisen zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen kann: … als Beweis dafür … , dass soziale Probleme die Folge individuellen Versagens sind und dass ein verwilderte, außer Kontrolle geratene Unterklasse die harte Hand des Staates spüren sollte.“ (S.22)

Owen Jones wie Joe Bageant bemängeln in ihren –bezüglich des Parteiensystems durchaus sehr unterschiedlichen- Ländern das Fehlen einer politischen Partei, die sich ausdrücklich die Interessen der „einfachen Leute“ auf die Fahnen schreibe und Klassenpolitik für sie durchsetze: gleiche (Bildungs-)Chancen für alle fordere, gut bezahlte  Arbeit, bezahlbaren Wohnraum, soziale Sicherheit bei Krankheit und im Alter etc. In diesem Mangel sehen beide reale Gefahren für die Demokratie. Bageant „peinigt der nachhaltige Eindruck, dass wir auf einen dreihörnigen Faschismus zusteuern – einen Faschismus, der von christlichen, militärischen und großunternehmerischen Quellen gespeist wird.“ (S. 199) Sein Plädoyer: mehr eigenes Engagement und Mobilisierung von Freunden und Familie. Liberale und Demokraten hätten „verlernt, wie man Basisarbeit betreibt, von dem dazugehörigen Willen ganz zu schweigen.“ (S.218)

Jones sieht in „Rechtspopulismus, Politikverdrossenheit, Zynismus und Apathie“ „schlimmste Folgen für die politische Demokratie.“ Er widmet dem ein ganzes Kapitel, dessen Überschrift „Widerstand“, nur anfangs irritiert. Jones analysiert dort die Faktoren für den Aufstieg der British National Party (BNP), insbesondere ihr Einbrechen in Labour-Hochburgen und warnt davor, das ausschließlich auf „wachsenden Rassismus“ zurückführen zu wollen. In Anlehnung an Karl Marx wirbt er dafür, das -wie die Religion- eher als „Seufzer der bedrängten Kreatur“ zu sehen. Der Aufstieg der extremen Rechten sei auch eine „Folge der Marginalisierung der Arbeiterschicht und der Tatsache, dass die Politik die Sorgen um Wohnung und sichere Arbeitsplätze nicht aufnimmt. Dass Labour diejenigen im Stich lässt, die sie eigentlich vertreten sollte.“ (S.254 f) Der Aufstieg der extremen Rechten ist für Owen Jones aber das „Symptom einer größeren Krise: Arbeiter haben politisch keine Stimme mehr. Aus der Politik vertrieben, ihrer Identität und ihrer gesellschaftlichen Mitspracherechte beraubt und so oft ignoriert, haben sich vielleicht erst überraschend wenige der extremen Rechten zugewandt.“ (S.277)

Bageant’s „Rehwildjagd mit Jesus“ endet wenig optimistisch mit Beschreibung und Kritik des „amerikanischen Hologramms“ (S. 278 ff), das „Zehntausende in der Welt des Konsums verankerter Schlüsselsymbole sozialer Identität generiert“ und einer „Kultur, die flächendeckend auf Illusionen basiert“. Dieses Hologramm mache ironischerweise selbst aus den Unterprivilegierten „so etwas wie glückliche Menschen“. Owen Jones hingegen beschließt sein Buch mit einem Plädoyer, konkreten Eckpunkten und Anregungen für eine „neue Klassenpolitik“, die er insbesondere von den Gewerkschaften fordert. Die Inhalte dieser „neuen Klassenpolitik“, will ich hier nicht referieren oder kommentieren. Dass Jones mit seinen Vorstellungen den (System-)Rahmen sozialdemokratischer bzw. auch revolutionärer Reformpolitik (innerhalb des Kapitalismus) nicht durchbricht, soll keine Kritik sein, sondern nur eine Feststellung. Erfrischend und begründet ist sein optimistischer Ansatz: „Die neue Klassenpolitik wäre immerhin ein Anfang, ein Gegengewicht zur unwidersprochen dominierenden Klassenpolitik der Wohlhabenden. Vielleicht wird dann eine neue Gesellschaft möglich, die sich nicht am privaten Gewinn, sondern an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. In der Vergangenheit haben die Arbeiter ihre Interessen solidarisch verteidigt. Sie haben sich Gehör verschafft und die Reichen und Mächtigen zu Zugeständnissen gezwungen. Heute werden sie noch ausgelacht oder ignoriert, aber morgen werden sie es wieder tun.“ (S.300) Sein Buch wird auch bei uns dazu beitragen, das ist sicher.

Text: Lothar Geisler

Joe Beagant, Auf Rehwildjagd mit Jesus – Meldungen aus dem amerikanischen Klassenkampf, VAT-Mainz 2012, 360 Seiten, 18,90 Euro

Owen Jones, Prolls – Die Dämonisierung der Arbeiterklasse, VAT-Mainz 2012, 316 Seiten, 18,90 Euro

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

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