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29.10.2025: Israel tötet in einer Nacht 104 Palästinenser, darunter 46 Kinder und 40 Frauen ++ nach fast 12 Stunden verheerender Bombardements kündigte das israelische Militär an, den Waffenstillstand wieder in Kraft zu setzen. ++UN verurteilen israelischen Angriffe ++ Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP): US-Regierung "voll verantwortlich für das schreckliche Massaker“ ++ Hamas: Israel versucht, den Waffenstillstand in Gaza zu sabotieren

 Gazakrieg 2025 10 28 Mahmud Shakshek-------------------------------------------------------------------------
Mahmud Shakshek trauert im Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt um seine Kinder Fadi und Sarah, die bei den nächtlichen israelischen Angriffen getötet wurden

Video: https://x.com/EyeonPalestine/status/1983552564076421246

 

 Die israelische Wehrmacht IDF tötete in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (28. – 29.10.) bei Luftangriffen im Gazastreifen 104 Palästinenser, darunter 46 Kinder und 40 Frauen, und verstieß damit erneut gegen den Waffenstillstand. Entsprechende Berichte des Gesundheitsministeriums von Gaza decken sich laut Nachrichtenagentur AFP mit Angaben des Personals aus fünf Kliniken.

Die Luftangriffe trafen Gaza-Stadt, Khan Yunis und Flüchtlingslager im Zentrum von Gaza und zerstörten Häuser, Zelte und den Innenhof eines Krankenhauses. Krankenhausangaben zufolge gab es allein bei einem Angriff auf Zelte von Vertriebenen in dem als humanitäre Zone ausgewiesenen Gebiet Al-Mawasi im Süden von Gaza acht Tote.

Unter den getöteten Palästinensern befinden sich 18 Erwachsene und Kinder aus einer einzigen Familie – der Familie Abu Dalal in Nusairat.

Gazakrieg 2025 10 28 Kinder als Ziel------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ 
Kinder, Kinder, Kinder. Israel setzt Kinder konsequent an die Spitze seiner Ziele.
Video: https://x.com/RamAbdu/status/1983298792062628328

Das palästinensische Gesundheitsministerium gab des weiteren an, dass bei den nächtlichen Angriffen 253 Menschen verletzt wurden, darunter 78 Kinder.

Damit ist die Zahl der registrierten Todesopfer im Gazastreifen seit Oktober 2023 auf 68.643 gestiegen. Die tatsächliche Zahl dürfte weit darüber liegen, weil z.B. noch Zehntausende Opfer unter den Trümmern der zerbombten Häuser vermutet werden. Nach Angaben des palästinensische Gesundheitsministerium ist die Zahl der von der terroristischen IDF verwundeten Palästinenserinnen und Palästinenser seit Kriegsbeginn auf 170.655 gestiegen.

Mediziner gehen davon aus, dass die Zahl der Todesopfer noch steigen wird, da sich viele der Verletzten in kritischem Zustand befinden und andere vermutlich noch unter den Trümmern begraben sind. Der Direktor des Al-Shifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt sagte, die Gesundheitssituation sei "katastrophal" da es keine Medikamente oder medizinische Hilfsgüter zur Behandlung der Verletzten gebe.

Bis Dienstagmorgen hatte Israel laut Angaben des in Gaza ansässigen Regierungsmedienbüros seit dem Inkrafttreten des Waffenstillstands am 11. Oktober mindestens 125 Verstöße gegen das Waffenstillstandsabkommen begangen. Bei den Angriffen wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens 211 Menschen getötet und fast 600 verletzt.

"»Waffenstillstand« heißt im israelischen Wörterbuch: Sie hören auf, ich schieße."
Francesca Albanese, https://x.com/FranceskAlbs/status/1976302565982683182

Nach fast 12 Stunden verheerender Bombardements kündigte das israelische Militär an, den Waffenstillstand ab Mittwoch, 10 Uhr Ortszeit (8 Uhr GMT) wieder in Kraft zu setzen.

Gazakrieg 2025 10 28 Kinder als Ziel 229. Okt. 2025
Video: https://x.com/EyeonPalestine/status/1983421102878760991/video/3

 Israel hat auch weiterhin die Einfuhr von Hilfsgütern eingeschränkt und den Grenzübergang Rafah zu Ägypten geschlossen gehalten, was einen Verstoß gegen die Bedingungen des Abkommens darstellt.

UN verurteilen israelischen Angriffe

Die Vereinten Nationen haben die israelischen Angriffe auf Gaza in der Nacht als "entsetzlich" bezeichnet und alle Seiten aufgefordert, den Frieden nicht "aus den Händen gleiten zu lassen".

"Berichte, wonach über 100 Palästinenser in der Nacht bei einer Welle israelischer Luftangriffe, die sich hauptsächlich gegen Wohngebäude, Zelte für Binnenflüchtlinge und Schulen im gesamten Gazastreifen richteten, getötet wurden, nachdem ein israelischer Soldat ums Leben gekommen war, sind entsetzlich", erklärte der UN-Menschenrechtsbeauftragte Volker Türk in einer Stellungnahme.

Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, die Spanierin Teresa Ribera, hat Israels erneute Bombardierung des Gazastreifens offen verurteilt und gewarnt, dass Europa "eine Chance für Frieden braucht, keine Ausreden für neue Angriffe". Sie wich damit deutlich von der üblichen neutralen Sprache der EU ab. Die Kommission selbst weigerte sich, Israel beim Ansprechen der Angriffe namentlich zu nennen. Sprecher Anouar El Anouni forderte lediglich "alle Parteien" auf, den Waffenstillstand zu respektieren und alle Handlungen zu vermeiden, die "das Abkommen gefährden" könnten. Teresa Ribera ist eine der wenigen hochrangigen EU-Politikerinnen, die Israels Angriff in den letzten Wochen als "Völkermord" bezeichnet haben.

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat nach der tödlichsten Nacht israelischer Bombardements in Gaza seit Inkrafttreten des Waffenstillstands Anfang dieses Monats "tiefe Besorgnis" geäußert. "Wir appellieren an Israel, militärische Zurückhaltung zu üben, um weiteres Leid zu verhindern", sagte Wadephul. Wadephul forderte auch die Hamas auf, "ihren Teil der Vereinbarung zu erfüllen ... ihre Waffen niederzulegen und endlich alle Überreste der verstorbenen Geiseln zu übergeben".

Netanjahu: Hamas verstößt gegen die Waffenruhe

Gazakrieg 2025 10 28 Netanjahu ordnet Angriffe an DLF

Israels Premier Netanyahu warf der Hamas vor, gegen die Waffenruhe verstoßen zu haben und ordnete am Dienstag "sofortige und massive" Angriffe auf Gaza an. Er verwies dabei auf einen angeblichen Angriff auf israelische Soldaten in Rafah am Dienstag, bei dem ein Soldat getötet wurde, sowie auf Verzögerungen bei der Übergabe der Leichen getöteter Gefangener.

Am Dienstag hatte der israelische TV-Sender N12 berichtet, bewaffnete Palästinenser hätten Soldaten in Rafah angegriffen, unter anderem mit einer Panzerabwehrrakete. Auch ein Scharfschütze sei beteiligt gewesen. Der Angriff richtete sich gegen  israelische Truppen, die schweres Gerät einsetzten. Die Palästinenser hätten mit Maschinengewehren auf einen Bulldozer gefeuert und den Fahrer getötet.

Die israelische Internetzeitung Walla, eine Tochterfirma der Zeitung The Jerusalem Post, berichtete, dass die palästinensischen Kämpfer, die am Dienstag israelische Truppen in Gaza angegriffen hatten, sich monatelang in Tunneln versteckt hatten. Nachdem der Tunnel, in dem sich die palästinensischen Kämpfer versteckt hatten, drohte einzustürzen, gingen sie zum Angriff über und überraschten die Soldaten. Die palästinenischen Kämpfer hätten mutmaßlich nichts mit der Hamas-Führung zu tun.

Hamas bestreitet Beteiligung

Die Hamas bestritt jegliche Beteiligung an der Schießerei in Rafah und betonte am Dienstagabend, sie sei nach wie vor der Waffenruhe verpflichtet. Israel aber hatte seine Ausrede damit weiterzumachen, womit der Terrorstaat nie aufhörte: Mord an Zivilisten.

Palestina Hamas Politbuero Suheil al HindiZum Vorwurf der Verzögerung bei der Übergabe von Leichen erklärte das Mitglied des Politbüros der Hamas, Suheil al-Hindi, dass palästinensische Fraktionen keinen Vorteil davon hätten, die Überreste von Gefangenen zu verbergen, und wies den Vorwurf der Verzögerung bei der Übergabe von Leichen zurück. Die Verzögerung bei der Rückgabe der Leichen sei auf einen Mangel an Ausrüstung angesichts der massiven Zerstörungen zurückzuführen, die für ihre Bergung erforderlich sei – eine logistische Herausforderung, die sowohl Israel als auch den Vereinigten Staaten vor der Vereinbarung des Waffenstillstands Anfang dieses Monats bekannt gewesen sei. US-Präsident Donald Trump habe selbst eingeräumt, dass es in der Tat schwierig sei, viele der Überreste auszugraben, und dass dieser Prozess Zeit in Anspruch nehmen könne.

Trump verteidigt israelische Bombardements

US-Präsident Donald Trump gab Israel politischen Rückhalt für den Angriff und verteidigte das israelische Vorgehen. "Die Israelis haben zurückgeschlagen, und das sollten sie auch. Wenn so etwas passiert, sollten sie zurückschlagen", sagte er und warnte, die Hamas könne "ausgelöscht“ werden, wenn sie sich nicht an den Waffenstillstand halte. Er fügte hinzu, dass die von den USA vermittelte Waffenruhe "nicht gefährdet“ sei.

Laut Associated Press gaben zwei namentlich nicht genannte US-Beamte an, dass Israel Washington vor den jüngsten Angriffen auf den blockierten Gazastreifen informiert habe.

Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) macht US-Regierung "voll verantwortlich für das schreckliche Massaker“

"Angriffe auf Wohnhäuser von Zivilisten und Zelte von Vertriebenen sind ein Schandfleck für das Gewissen der Menschheit“
Erklärung der Volksfront für die Befreiung Palästinas

Die Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) verurteilt die jüngsten Angriffe und macht die US-Regierung "voll verantwortlich für das schreckliche Massaker“.

Palestina PLFP Sprecher"Die jüngsten Erklärungen der USA, insbesondere die von Trump, die die Verbrechen der Besatzung unter dem Vorwand der ‚Selbstverteidigung‘ rechtfertigen und von ‚Rache‘ an unbewaffneten Zivilisten und Kindern sprechen, sind eine politische Deckung, eine faktische Legitimierung und ein Mandat zur Fortsetzung des Massakers" heißt es von der PFLP. "Angriffe auf Wohnhäuser von Zivilisten und Zelte von Vertriebenen sind ein Schandfleck für das Gewissen der Menschheit.“

Hamas: Israel versucht, den Waffenstillstand in Gaza zu sabotieren

Die Hamas wirft Israel vor, absichtlich zu versuchen, das Waffenstillstandsabkommen durch eine neue und "heimtückische Eskalation" der Angriffe auf Gaza zu zerstören, und warnt in einer Erklärung, dass sie Tel Aviv nicht erlauben werde, "neue Realitäten unter Beschuss" zu erzwingen.

In einer am Mittwoch (29.10.) veröffentlichten Erklärung sagt die Gruppe, der jüngste israelische Angriff sei ein klarer Versuch, "das Waffenstillstandsabkommen zu untergraben und mit Gewalt neue Realitäten durchzusetzen", und beschuldigt Washington der aktiven Komplizenschaft bei der Gewalt. Die "voreingenommenen Positionen" der US-Regierung, so die Hamas, kämen "einer tatsächlichen Partnerschaft beim Vergießen des Blutes unserer Kinder und Frauen" gleich.

Die Hamas erklärt, Israel trage "die volle Verantwortung für diese gefährliche Eskalation und ihre militärischen und politischen Folgen" und verurteilt das, was sie als koordinierte Bemühungen zur Sabotage des Waffenstillstands und des sogenannten Trump-Plans bezeichnete, den Israel zuvor zur Ausweitung seines Kolonialprojekts genutzt habe.

"Die Welt muss verstehen, dass das Blut unserer Kinder und Frauen nicht billig ist", warnt die Hamas und betont, dass alle palästinensischen Widerstandsgruppen weiterhin an der Vereinbarung festhalten, aber "dem Feind nicht erlauben werden, unter Beschuss neue Realitäten durchzusetzen".

Die Hamas fordert die Vermittler und Garanten auf, unverzüglich zu intervenieren und Druck auf Israel auszuüben, damit es seine "Massaker" einstellt und sich an alle Bedingungen der Vereinbarung hält, und warnt vor Konsequenzen, sollte die derzeitige Entwicklung weitergehen.

 

Gazakrieg 2025 10 29 Video Issam Bayan-------------------------------------------------------
Video Issam Bayan: M*rd mit System: Israels Terror nimmt kein Ende
https://x.com/Issam_Bayan/status/1983640184773333251

 

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