22.08.2013: Nach der NPD rief nun auch die rechtspopulistische Partei "Pro Deutschland" zu einer Kundgebung gegen die neue Flüchtlings-Notunterkunft an der Carola-Neher-Straße in Hellersdorf auf. Waren es am Vorabend bei der NPD über 700 Gegendemonstranten, so waren es an diesem Vormittag auch wieder fast 200, die sich vor dem Spree-Center versammelt hatten, um sich gegen die rassistischen und volksverhetzenden Parolen von "Pro Deutschland" zur Wehr zu setzen. Unten den Demonstranten auch wieder Vertreter der "Landesarbeitsgemeinschaft der Bezirklichen Integrationsbeauftragten" mit ihren Schildern „Refugees Welcome“.
Von "Pro Deutschland" waren die gleichen Parolen zu hören wie von der NPD. Kein Wunder. Der Parteivorsitzende Manfred Rouhs (Foto), Direktkandidat im Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf, war lange Jahre Chef der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN) und kandidierte früher auf der Liste der NPD für den Bundestag. Der Geschäftsführer von Pro Deutschland und Spitzenkandidat in Berlin, Lars Seidensticker, war lange Zeit Mitglied der rechtsextremen DVU. Viel hatte "Pro Deutschland" in Hellersdorf nicht aufzubieten. Die Kundgebung bestand aus den 9 anwesenden Pro-Deutschland - Mitgliedern, die von ca 400 Polizisten„ beschützt wurden. Die Presse und das Fernsehen war zahlreich vertreten, insofern ging die Rechnung von Pro Deutschland wohl auf.
Nach eigenen Angaben hatte "Pro Deutschland" zur Werbung 20.000 Flyer verteilt. Auf der Kundgebung selber gab es aber nur wenige Plakate und 2 Reden, die von den Gegendemonstranten auf der anderen Straßenseite lautstark übertönt wurden. Dort verteilte die VVN-BdA ihren Wahlflyer "Meine Stimme gegen Nazis und Rassisten". Viele Jugendliche waren zu sehen, von der Antifa und von der SDAJ, aber auch viele Unorganisierte, die mit selbstgemalten Schildern ihre Solidarität mit den Flüchtlingen ausdrückten.
Nach einer halben Strunde packte "Pro Deutschland" die Plakate und die Technik in ihren Tourbus ein und es ging zu den nächsten Kundgebungsplätzen. Noch 3 weitere Kundgebungen hatten sie noch für den Mittwoch angemeldet. Sie wurden überall gebührend empfangen. Für diesen Donnerstag hatten sie sich folgende 4 Stationen ausgesucht: Das Karl-Liebknecht-Haus und die Redaktionsgebäude von Neues Deutschland, Junge Welt und die taz. Am Freitag will Pro Deutschland 4 Kundgebungen in Bremen abhalten, dann geht es weiter nach Göttingen und Kassel.
Text/Fotos: mami