Aus Bewegungen und Parteien

gronau stopersteine domke kusber 29041530.04.2015: 43 Stolpersteine gab es bislang in Gronau. Sie alle erinnern an Schicksale von Opfern und Verfolgten der NS-Zeit. An diesem Mittwoch sind 3 weitere Stolpersteine durch den Kölner Bildhauer Günter Demnig vor dem Haus Nummer 22 an der Piepenpohlstraße verlegt worden, in Erinnerung an Carl Domke, seine Frau Elli Domke und Margarethe Kusber, die aktiven Widerstand gegen das Hitlerregime geleistet haben. Sie haben die Kriegsjahre glücklicherweise überlebt und wohnten bis zu ihrem Tod in diesem Haus.

 

Initiiert wurde diese Aktion von Sahin Aydin, ehemaliger Gronauer, jetzt Ratsherr in Bottrop und Vorsitzender des deutsch-kurdischen Freundeskreises. Die Patenschaft für die Stolpersteine wurden übernommen von Vera Kusper und Inge Höger, Mdb, Die Linke. In seiner Rede erinnerte Sahin Aydin an die Verfolgung und Inhaftierung von Carl Schmerzenreich-Domke, Elli Domke und Grete Kusber. Er endete mit den Worten . „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg“.

Auch Bürgermeisterin Sonja Jürgens, SPD, nahm an der Aktion teil. Sie begrüßte die  Angehörigen der drei Geehrten, die mutige Widerstandskämpfer gegen das System der Nationalsozialisten gewesen seien. „Wir verbeugen uns heute vor Elli und Carl Domke und vor Margarethe Kusber. Es ist wichtig, und ich bin stolz darauf, solch mutige Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt gehabt zu haben.“

Carl Schmerzenreich-Domke wurde am 07.12.1889 in Lanken (Kreis Flatov) geboren. Er war Mitglied der KPD und der Rote Hilfe Gronau, sowie Leiter des Roten Frontkämpferbund (RFB)  Gronau. Außerdem hat er mit seiner Tochter Grete Kusber und seiner Ehefrau Elli Domke  etwa 8-10 Flüchtlinge geholfen. Carl Schmerzenreich-Domke wurde in der NS-Zeit in die sogenannte Schutzhaft genommen: März 1933 bis Dezember 1933 in den Konzentrationslagern (KZ) Papenburg und Brauweiler, sowie in den Gefängnissen in Gronau und Münster. Nach der NS-Herrschaft war Carl Schmerzenrech-Domke in den 50er Jahren mit seiner Frau Elli Domke Mitglied im Sozialausschuss der Stadt Gronau. Zudem war er aktiv in der Gewerkschaft IG Bau-Steine-Erden. Er ist am 18.01.1962 in Gronau gestorbenn

Elli Emma Franziska Domke, geborene Dehnecke, wurde am 1. Juni 1888 in Magdeburg-Neustadt geboren. Sie war Mitglied der KPD und der Rote Hilfe Gronau. Festgenommen wurde sie am 17.08.1936 und wurde zu vier Jahren Zuchthaus wegen Hochverrat verurteilt. Sie hatte mit ihrer Tochter Grete Kusber und ihrem Ehemann Carl Schmerzenrech-Domke etwa 8-10 politische Flüchtlinge aus Wuppertal nach Holland gebracht. Dabei hatte sie den Flüchtlingen Unterschlupf gegeben. Und wurde von Nachbarn verraten. Nach dem Ende der NS-Herrschaft war Elli Domke wieder Mitglied der KPD und war mit ihrem Ehemann Carl Schmerzenrech-Domke Mitglied im Sozialausschuss der Stadt Gronau. Gestorben ist sie am 10. März 1975.

Carl Schmerzenreich Domke und Elli Emma Franziska Domke waren als Kuriere zwischen der Deutsch-Niederländische Grenze aktiv und lieferten Material gegen die NS-Herrschaft. Nach der NS-Zeit wurden sie als politische Verfolgte des NS-Regime anerkannt.

Grete Kusber wurde am 1.08.1904 in Berlin geboren und zog 1922 mit ihrer Familie nach Gronau, wo die Familie in der Piepenpohlstraße 22 wohnte. Zunächst arbeitet sie bei dem Geheimrat Gerrit van Delden als Hausmädchen, später, ab dem Jahre 1924, war sie dort als Textilarbeiterin beschäftigt. Grete Kusber trat im Jahre 1928 in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein. In den Jahren 1933-1936 verrichte sie mehrmals monatlich Kuriergänge an und über die Deutsch-Niederländische Grenze. Sie beförderte Koffer mit ihr unbekanntem Inhalt mit der Bahn über die Strecke Gronau- Enschede nach Deutschland. Dieser Kurierdienst über die Grenze bedeutete in den 30iger Jahren eine ständige Lebensgefahr.

Das Material aus den Niederlanden wurde von Grete Kusber an ihr unbekannte Personen im Ruhrgebiet weitergeleitet, hierbei war der Gronauer Rudi Steffens ihr Verbindungsmann. Am 7.7.1936 erfuhr Grete Kusber bei einer ihrer Aktionen in Enschede von der Verhaftung der Verbindungsleute im Ruhrgebiet und blieb zunächst in Enschede. Später floh sie nach Amsterdam, wo sie weiterhin politisch aktiv gegen die NS-Herrschaft arbeitete. Von 1936-1940 war sie dort im Niederländerischen Widerstand tätig. Während ihres Aufenthaltes in Amsterdam wohnte sie illegal bei der Familie Beelman. Ihr Politischer Name war Marie Beelman. Die bescheidene Grete Kusber holte ihr tägliches Abendbrot von sogenannten Essenausgabestellen, wo immer ihre Personalien aufgenommen wurden. Die Familie Beelmann warnte sie davor, da somit gesuchte Personen oft ausfindig gemacht wurden.
Während ihres Aufenthaltes im Hammer Zuchthaus erschien der Staatsanwalt als Priester verkleidet in ihren Zelle. Grete Kusber war im Umgang mit allen Menschen sehr vorsichtig. Sie wusste nicht, dass der Priester in Wirklichkeit der Oberstaatsanwalt war. Dieser war der Meinung, dass Frau Kusber vielleicht religiös sei und ihm als vermeintlichem Priester die gestellten Frage beantworten würde. Auf die Frage, warum sie im Zuchthaus sei, antwortete sie ihm, dass sie das nicht wisse. Der Staatsanwalt war über die Antwort von Grete Kusber nicht begeistert, da er die erwarteten Aussagen gegen sie verwenden wollte. Daraufhin fragte er sie, ob sie etwas zu lesen wolle. Grete meinte, dass sie die Bibel lesen möchte, worauf er erwiderte, dass es hier im Zuchthaus so etwas nicht zu lesen gäbe. Dann verließ er Frau Kusber. Später im folgenden Prozess erfuhr sie die wahre Identität des Besuchers. Am 9.1.1941 wurde sie aus dem Zuchthaus entlassen. Von 1941 bis zu ihrem Tode am 31.10.1987 war sie weiterhin in der Arbeiterbewegung und in antifaschistischen Organisationen aktiv.

Quelle: Pressmitteilung Sahin Aydin

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
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Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

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