09.12.2010: Mitte Dezember sollen vier Castor-Behälter mit radioaktivem Müll aus dem französischen Cadarache in das Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald rollen. Der hochradioaktive Abfall stammt ursprünglich aus dem Forschungsschiff Otto Hahn und dem Forschungsreaktor in Jülich. Das Aktionsbündnis "Lubmin - Nix da!" schlägt deshalb Castor-Alarm und ruft auf zum Protest gegen den Transport.
Samstag, 11. Dezember, 13 Uhr, Greifswald, Hauptbahnhof/ZOB
Das Zwischenlager Ahaus in die Zange nehmen
Am Sonntag, den 12.12., findet in Ahaus eine Großdemonstration gegen die geplanten Atomtransporte von Ahaus nach Russland statt. Seit 2005 werden im Zwischenlager Ahaus 951 Brennelemente aus dem ehemaligen DDR-Forschungszentrum in Rossendorf bei Dresden gelagert. Auf der Grundlage eines Vertrages zwischen der USA, Russland und der Internationalen Atomenergiebehörde zum Rücktransport von Brennelementen aus Forschungsreaktoren, die von der Sowjetunion bestückt worden waren, sollen nun die Brennelemente in die russische Wiederaufbereitungsanlage nach Majak transportiert werden.
12. Dezember um 14 Uhr , Atommüll-Zwischenlager in Ahaus.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte den Transport der Castoren bereits genehmigt. Daraufhin hatte das für die Ausfuhr zuständige Bundesamt für Ausfuhr und Wirtschaftskontrolle die dafür erforderliche Erlaubnis beim Bundesumweltministerium beantragt, allerdings hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen den Transport mit der Begründung abgesagt, dass die dass die Wiederaufbereitungsanlage Majak derzeit nicht in Betrieb sei. Dagegen erklärte die Vorsitzende der »Bewegung für nukleare Sicherheit« in Tscheljabinsk, Natalja Mironowa, gegenüber der Tageszeitung »Neues Deutschland, dass damit der Minister die Unwahrheit sagt. „Das radiochemische Werk des Anlagenkomplexes Majak, in dem der Brennstoff aufbereitet wird, ist in Betrieb“.
Russische Umweltschützer kämpfen seit Jahren für die Stilllegung der Anlage, die für die Verseuchung der Umgebung und der Gewässer verantwortlich gemacht wird. Sie befürchten, dass der umstrittene deutsche Transport nach Majak lediglich auf 2011 verschoben wird.
Deutscher Atommüll für russische Sprengköpfe? (ND, vom 10.12.2010)