09.11.2010: Das hatten die Atomlobby und ihre Regierung wohl nicht gedacht: Der Widerstand gegen die Kernenergie ist spätestens nach der Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke so stark angewachsen, dass der jüngste Transport von radioaktiven Stoffen aus dem französischen La Hague ins niedersächsische Gorleben nur mit massiver Polizeigewalt durchgesetzt werden konnte.
Demonstranten gelang es immer wieder, durch Ankettungen an die Gleise oder Abseilung von einer Brücke den Atommüll während seiner Reise durch Frankreich und Deutschland aufzuhalten. Im Wendland versammelten sich mehrere zehntausende Gegner der Atom energie aus der Bundesrepublik sowie benachbarter Staaten zur bis dahin größten Auftaktkundgebung. In Reden, Musikbeiträgen, auf Transparenten sowie durch fantasievolle Aktionen zeigten sie der Atomlobby und der Regierung die rote Karte.
Zu unsicher, zu teuer, unverantwortlich gegenüber den jetzigen und kommenden Generationen und nur auf Profitmaximierung der Energiekonzerne ausgerichtet – lautete die Kritik. Alt und jung, Schüler, Landwirte, Ärzte, Lehrer, Gewerkschafter, Parteien und Organisationen forderten gemeinsam ein Ende der Atompolitik der schwarz-gelben Koalition. Unter ihnen war auch die DKP.
Text: aus UZ-Extra zu den DGB-Aktionen 2010 Foto: (cc) greenpeacede