03.05.2010: Das KZ-Dachau wurde am 29. April 1945 befreit. Im Jahre 2010 hat erstmals mit Horst Köhler ein Bundespräsident die Gedenkstätte Dachau besucht. Der erste bayerische Ministerpräsident, der die Gedenkstätte betreten hat, war Max Streibel im Jahr 1993. Köhler ist gekommen, um der Ermordeten und Überlebenden zu gedenken. Er müsste sich eigentlich vor den anwesenden ehemaligen Häftlingen aus aller Welt, die jedes Jahr zur Gedenkfeier nach Dachau kommen, verbeugen. Aber das Protokoll sieht es anders vor. Dazu schreibt die SZ: „Die Überlebenden denken sich auch nichts dabei, als sie bei einer Kranzniederlegung am Krematorium darum gebeten werden, zu Ehren des deutschen Präsidenten aufzustehen. Der einzige, der indigniert sitzen bleibt, ist übrigens der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Dachauer Stadtradt. So leistet der wackere Sozialdemokrat heute Widerstand“.
Wie jedes Jahr traf man sich im Anschluß an die offizielle Gedenkfeier in der KZ-Gedenkstätte Dachau im nahegelegenen Hebertshausen.
Dort erinnert ein Gedenkstein vor einem großen Kugelfang daran, dass vier von den Nazis tausende sowjetische Kriegsgefangene erschossen wurden.
Dachau-Überlebende aus der ehemaligen Sowjetunion, aus Griechenland und anderen Ländern kamen, um Blumen niederzulegen.
In bewegenden Reden von Max Mannheimer, einem Veteranen aus der ehemaligen Sowjetunion und einer jungen Frau aus Weißrussland, die in der Gedenkstätte Dachau im Rahmen der Aktion Sühnezeichen arbeitet wurde der Toten gedacht, die uns Mahnung und Auftrag sind, dem heutigen Neonazismus entgegenzutreten.
Text: WL/mami Foto : Werner Rauch (Horst Köhler und Max Mannheimer)
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