Somos las hermanas de Barin Kobani y Avesta Xabur, somos guerrilleras de las YPJ
08.03.2018: Die Kämpfe der Frauen sind international. Im Marx-Jahr 2018 wird uns dies immer noch deutlich. Weil die die gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit immer noch nicht durchgesetzt ist, weil rassistische Übergriffe mit sexistischen einhergehen, weil die besonderen Anforderungen zur Gesundheit von Frauen noch immer in den Kinderschuhen stehengeblieben ist, weil Frauen immer noch in sogenannten "typischen Frauenberufen" zu Hungerlöhnen schuften, weil Erziehung und Betreuung von Kindern, pflegebedürftigen Familienangehörigen und "der Haushalt" in der Regel immer noch "Frauensache" sind, weil Kriege, die Zerstörung der Natur und der Lebensgrundlagen an Frauen – aufgrund der oben gemachten Aufzählung - besondere Herausforderungen stellen: Darum ist der 8. März der internationale Kampftag der Frauen für ihre Gleichberechtigung und die sozialen und politischen Rechte.
Obwohl die Gleichberechtigung der Frau (bei uns) gesetzlich verankert ist, bleibt der Kampf um die Durchsetzung in allen gesellschaftlichen Bereichen auf der Tagesordnung. Im Alltag, im Beruf, im politischen Leben erfahren Frauen in der ganzen Welt Benachteiligung, Sexismus, Ausgrenzung aufgrund ihres Geschlechtes.
Clara Zetkin war bis 1917 Chefredakteurin der Zeitschrift für Arbeiterinnen "Die Gleichheit". Am 25.3.1903 wurde ein Artikel mit dem Titel "Was die Frauen Karl Marx verdanken" veröffentlicht. Darin heißt es: "Karl Marx hat sich nie mit der Frauenfrage "an und für sich" und "als solcher" beschäftigt. Trotzdem hat er Unersetzliches, hat er das Wichtigste für den Kampf der Frau um volles Recht geleistet. Mit der materialistischen Geschichtsauffassung hat er uns zwar nicht fertige Formeln über die Frauenfrage, wohl aber Besseres gegeben: die richtige, treffsichere Methode, sie zu erforschen und zu begreifen."
Gerade Clara Zetkin hat zu diesen Fragen großartiges geleistet. Schon 1889 hat sie auf dem Gründungskongress der Zweiten Internationale in ihrem Referat die Forderungen nach Frauenwahlrecht, nach besonderen Arbeitsschutzgesetzen für Frauen gefordert. Von der Internationalen Konferenz der sozialistischen Frauen gegen den Krieg, die 1915 in Bern durchgeführt wurde, gab es das Antikriegsflugblatt "Frauen des arbeitenden Volkes". Dessen Verbreitung außerhalb der Schweiz, vor allem im Deutschen Reich und Österreich-Ungarn, polizeilich verboten.
Mit der Novemberrevolution 1918 wurde auch das Frauenwahlrecht in Deutschland durchgesetzt. Auch die Einführung des 8-Stunden-Tages war ein Erfolg der Revolution, von Männern und Frauen gleichermaßen erkämpft.
Auch heute stehen immer noch Themen auf der Tagesordnung, die bereits von Karl Marx und von Clara Zetkin thematisiert waren.
Die Arbeitswelt, die Forderungen nach sozialen Rechten, nach Gesundheit am Arbeitsplatz sind immer mehr verknüpft mit den Arbeits- und Lebensbedingungen in anderen Ländern. Die Verlagerung von Produktion in sogenannte Billiglohnländer, die weltweite Verflechtung des Kapitals und die damit einhergehende Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter ist (fast) grenzenlos. Und wie zu Zeiten von Marx und Zetkin sind die Solidarität und der gemeinsame Kampf von großer Bedeutung – ja, die internationale Solidarität wird immer wichtiger, wenn Erfolge in gegen das global agierende Kapital errungen werden sollen.
Zwei Beispiele heutiger internationaler Kämpfe und Solidarität:
Im "Kommunistischen Manifest" lesen wir: "Die Arbeit der Proletarier hat durch die Ausdehnung der Maschinerie und die Teilung der Arbeit allen selbstständigen Charakter und damit allen Reiz für den Arbeiter verloren. Er wird bloßes Zubehör der Maschine, von dem nur der einfachste, eintönigste, am leichtesten erlernbare Handgriff verlangt wird. ….. In demselben Maße, wie Maschinerie und Teilung der Arbeit zunehmen, in demselben Maße nimmt auch die Masse der Arbeit zu, sei es durch Vermehrung der Arbeitsstunden, sei es durch Vermehrung der in einer gegebenen Zeit geforderten Arbeit, beschleunigten Lauf der Maschinen usw. …. …, je mehr die moderne Industrie sich entwickelt, desto mehr wird die Arbeit der Männer durch die der Weiber verdrängt. Geschlechts- und Altersunterschiede haben keine gesellschaftliche Stellung mehr für die Arbeiterklasse. Es gibt nur noch Arbeitsinstrumente, die je nach Alter und Geschlecht verschiedene Kosten machen."
Und "Das Kapital" von Marx/Engels (MEW Bd. 23, 1962, S. 416) ergänzt: "Sofern die Maschinerie Muskelkraft entbehrlich macht, wird sie zum Mittel, Arbeiter ohne Muskelkraft oder von unreifer Körperentwicklung, aber größerer Geschmeidigkeit der Glieder anzuwenden. Weiber- und Kinderarbeit war daher das erste Wort der kapitalistischen Anwendung der Maschinerie!"
Die Textilindustrie mit den "typischen Frauenberufen" in der Produktion und im Handel der Waren kann dafür auch heute noch – fast bildlich – als Beispiel genannt werden.
Spätestens der Brand der Textilfabrik Ali Enterprise in Pakistan vor über fünf Jahren und Einsturz des Rana Plaza Gebäudekomplex in Bangladesch 2013 führte machten nicht nur die Sicherheitsmängel, sondern darüber hinaus auch die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie weltweit öffentlich. Fehlende Sicherheitsbedingungen in den Fabriken gehen mit fehlenden sozialen Rechten, Gesundheitsschutz und mit Niedriglöhnen einher. Dies lässt eher an modernes Sklavenhaltertum denken, als an Produktionsstätten für weltweit gehandelte Mode bekannter Marken.
Die Frauen in den Modehäusern des globalen Nordens müssen ebenfalls um ihre Rechte kämpfen, dies wurde zur letzten Tarifrunde des Einzelhandels in 2017 deutlich. Insbesondere Frauen müssen mit Teilzeitarbeit und Minijobs auskommen, können nur mit Zweit- und Drittjobs überleben. Nach den Armutslöhnen bleibt am Ende eines harten Arbeitslebens nur die Armutsrente.
Umso wichtiger und ermutigender ist deutliche Solidarität, wie sie von Beschäftigten bei H&M in Deutschland gegen die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in Bangladesch und Indien auf einer ihrer Betriebsrätekonferenzen gezeigt wurde. Mit der Einladung von Arbeiter*innen aus Bangladesch zur ihrer Konferenz unterstrichen sie ihre Unterstützung. Das Unternehmen H&M wurde aufgefordert ihrer Verantwortung nach sozial gerechter und gesunder Arbeit entlang der Lieferkette nachzukommen. Verbunden wurde dies mit den Kämpfen um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im eigenen Land.
Diese Solidarität der Kolleginnen aus Deutschland, stärkt den Kampf der Arbeiter*innen in Bangladesch. Sie zeigt dabei gleichzeitig den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen in sogenannten typischen Frauenberufen – dort wie hier.
Die Frauenbewegung von Rojava bis Afrin
Als zweites Beispiel soll der Erfolg der Frauen in Rojava, in der demokratischen Föderation Nordsyrien, genannt sein.
Unter schwierigsten Bedingungen wird das emanzipatorische Projekt zur Beteiligung der Frauen bei der Gestaltung der Lebens- und Arbeitswelt durchgeführt. Den Frauen geht es um den Kampf gegen jegliche Unterdrückung, Ausbeutung, Umweltzerstörung. Eine neue Form einer demokratischen Gesellschaft wird in Rojava aufgebaut. Insbesondere Frauen haben dort die Arbeit für eine freie Gesellschaft vorangetrieben. So wurden Frauenräte, -kooperativen, -akademien und Selbstverteidigungsstrukturen gebildet. Der seit dem 20. Januar 2018 geführte Angriffskrieg des türkischen Militärs gegen diese demokratischen Strukturen in der Region Afrin sollen auch diese neu entwickelten Strukturen des gesellschaftlichen Lebens treffen.
Die marxistische linke sagt zu Rojava in den 2014 zur Diskussion gestellten "Thesen zur Internationalen Politik": "In Rojava, einem Teil Syriens, wird mit dem Projekt der Demokratischen Autonomie, eine radikal-demokratische, geschlechterbefreite und ökologische Alternative entwickelt. Diese Vorstellungen stehen im radikalen Widerspruch zur Neuordnung des Mittleren Ostens, wie sie von der US-Regierung betrieben wird und stellen eine Herausforderung und Bedrohung nicht nur für den mittelalterlichen »Islamischen Staat«, sondern auch für den modernen Kapitalismus dar."
Und wir sagen auch: "Nach Lage der Dinge sind die imperialistischen Staaten aus sich selbst heraus weder zu Gewaltverzicht noch zu weltwirtschaftlicher Umorientierung bereit. Des Weiteren gehen wir davon aus, dass die Formen der Befreiung noch niemals in der Geschichte in erster Linie von der Seite der Unterdrückten her bestimmt wurden. Wir solidarisieren uns daher mit den Opfern imperialistischer Aggression und reaktionärer Gewalt und stellen uns auf die Seite der prinzipiell Machtlosen, und zwar auch dann, wenn sich in legitimen Befreiungsprozessen bewaffnete Konflikte als unvermeidlich erweisen. Die Legitimität dieser ungünstigsten Form des Kampfes um Befreiung beruht darauf, dass sie das letzte Mittel ist, meist nur zur Verteidigung angewandt wird und darauf abzielt, politische Lösungen zu erreichen. Aber auch die im gerechten politischen Kampf angewandten Mittel sind einer ethischen Norm unterworfen. Der Zweck heiligt nicht jedes Mittel. Zudem zeigen alle Erfahrungen, dass die im Zuge eines bewaffneten Kampfes unvermeidbare Verrohung der Gesellschaft eine schwere Hypothek für den Aufbau einer neuen Gesellschaft darstellt."
Diese Beispiele und der Kampf der Frauen in unserem Land zeigen, weshalb unsere Solidarität für die Rechte der Frauen grenzenlos ist!
Bettina Jürgensen
Somos las nietas de las brujas que no pudieron quemar,
somos los colores de los lápices que no pudieron matar.
Somos las hijas de Juana, Rosa, Frida y las Mirabal,
somos zapatistas, montoneras, guerrilleras.
Somos las hermanas de Barin Kobani y Avesta Xabur,
somos guerrilleras de las YPJ.
Somos madres, amigas, amantes, compañeras.
Somos mujeres que luchan y se emponderan,
que no se reprimen y viven a su manera.
Luchamos siempre para vencer, caemos a veces
y de vuelta otra vez en pie.
Somos la fuerza que da la vida,
somos pasión y alegría.
Somos sangre latinoamericana,
somos guerreras, somos hermanas,
somos las hijas de la Pachamama,
somos hijas del sol.
Somos las flores de la primavera
Somos tu hija, tu madre, tu abuela.
Tomamos las calles y las hacemos nuestras,
gritamos bien fuerte y agitamos banderas.
No te calles nunca mujer compañera,
conquista derechos y vuélvete eterna.
A MIS COMPAÑERAS CON AMOR
von einer Genossin der fmln, El Salvador