mit Michael Brie
Donnerstag, 5. Juli 2018, 19:00 Uhr
EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Großer Saal
Die Linke in Deutschland und Europa ist in der Defensive. Die Fortsetzung des neoliberalen Projekts und der Aufstieg einer neuen Rechten beherrschen das Feld. Was also tun, wenn – fast – nichts getan werden kann? Wenn die alten Strategien versagt haben, die Organisationen der Linken ohne geistige Ausstrahlung und Willenskraft dastehen? Wenn der Wind der Linken als Sturm ins Gesicht bläst.
Der Vortrag wendet sich den Jahren zwischen 1914 und 1917 zu und fragt, was Lenin, der zum gewaltmächtigsten Revolutionär des 20. Jahrhunderts werden sollte, in diesen Jahren tat, die ihn fast jeder Möglichkeit direkten politischen Eingreifens beraubten. Welche Antwort findet er auf die Frage, was zu tun sei, wenn fast gar nichts geht?
Dies ist keine Antwort auf unsere Nöte, aber vielleicht hilft es, sich zu öffnen dafür, das heute schon Mögliche zu tun, damit morgen das Notwendige getan werden kann. Die heutige europäische Linke kann und sollte Lenin nicht kopieren. Sie muss es tatsächlich anders machen. Es geht um die Diskussion, was man - auch - von Lenin lernen kann, um sich den heutigen strategischen Herausforderungen zu stellen.
Zur Person
Michael Brie ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Des Weiteren ist er Mitglied im Kuratorium des Instituts Solidarische Moderne und im wissenschaftlichen Beirat von Attac. Von 1990 bis 1994 war er Professor für Sozialphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er war Mitglied der verschiedenen Programmkommissionen der PDS und der Partei DIE LINKE. Von Michael Brie erschien im April 2017 im VSA-Verlag das Buch »Lenin neu entdecken. Dialektik der Revolution - Metaphysik der Herrschaft«.