Wirtschaft

roter_kaefer_201229.11.12: Die Presse meldet Widersprüchliches: „VW, Ford, Opel/Peugeot: Schwarzer Mittwoch für Europas Autobauer“ (FTD 25.10.), aber auch: „Europas Krise verpufft im VW-Reich“ (BZ/WN 25.10.). Fakt ist, der Autoabsatz in Europa geht weiter zurück: Frankreich -17,9 Prozent, Italien -25,7 Prozent, Spanien und Portugal satte 40 Prozent weniger. Griechenland wird gar nicht mehr erwähnt. Inzwischen ist auch der deutsche Markt betroffen. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Die Politik der EU fährt, unter maßgeblichem deutschen Einfluss, die Volkswirtschaften der südlichen Mitgliedsstaaten voll gegen die Wand. Das fällt nun auch auf die deutschen Exporte zurück. Wer den Menschen keine existenzsichernde Arbeit und Einkommen gibt, wird ihnen auch nichts verkaufen können. Schon Henry Ford wusste: Autos kaufen keine Autos! Aber die Gier der Konzerne, genauer die Funktionsweise des kapitalistischen Wirtschaftssystems, das bei Strafe des Untergangs das Streben nach Höchstprofiten verlangt, führt immer weiter in die Krise.

Werksschließungen in Europa vernichten ca. 20 000 Arbeitsplätze

Jetzt gehen die Konzerne daran, die selbst geschaffenen Überkapazitäten (ca. 6 Werke in Europa) abzubauen. Ford schließt seine Werke in Belgien(Genk) und in Großbritannien(Southhampton und Dagenham), Peugeot das Werk Aulnay bei Paris und Iveco-Magirus macht seinen Standort Weisweil dicht. Opel und Peugeot werden noch enger zusammenarbeiten um 1,5 Mrd. zu sparen. Auch das wird Arbeitsplätze kosten, Das Werk Bochum steht nach wie vor unter Druck. Weitere Hersteller melden bereits Kurzarbeit, Abfindungsprogramme Fremdvergabe und wie schon 2009 Entlassungen von Leiharbeitern. Wenn auch hier nicht genannt, treffen diese Maßnahmen natürlich auch, meist härter, die zahllosen Zulieferer, die sich außerdem einer weiteren Preisreduzierungsrunde stellen müssen.

Krise auch bei VW angekommen

Selbst wenn der VW-Konzern gegenwärtig der Gewinner im Verdrängungswettbewerb ist, wurden im September 14 % weniger VWs verkauft. Die Tageszulassungen steigen und damit die Rabatte. Die Absatzeinbrüche führen zur Absage von Schichten bei Audi und SEAT sowie beim Passat in Emden, bei der LKW-Tochter MAN und zur Rücknahme von Produktzusagen bei VW Osnabrück. Das Ergebnis des 3. Quartals zeigt allerdings, dass VW nach wie vor gut aufgestellt ist, steigender Umsatz und Gewinn, allerdings ein leichter Einbruch beim operativen Ergebnis. Da freut die Übernahme von ca. 500 Leiharbeitern in Kassel und die Ankündigung vom Konzernbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh, dass es dabei bleibe, bis Ende 2013 weitere 3000 Leiharbeiter zu übernehmen. Allerdings ist es bis dahin noch ein langer Weg und der Druck der Konzernleitung bei sinkendem Absatz wird steigen und vielleicht auch der aus der eigenen Belegschaft, wenn es schlechter läuft als geplant. Da bei VW im Gegensatz zur Fläche die Leiharbeiter erst nach 36 Monaten übernommen werden müssen, (bei guter Leistung geht es auch eher) meinen wir, es wäre besser, die Übernahme jetzt in trockene Tücher zu bringen und bei Schwierigkeiten dann mit einer geeinten Belegschaft den Kampf aufzunehmen!

Widerstand organisieren und Arbeitszeit verkürzen

Wie in der Vergangenheit sollen die Lasten dieser Marktbereinigung auf die Beschäftigten abgewälzt werden. Dagegen regt sich allerdings auch Widerstand. In Belgien und England reagierten die Beschäftigten sofort mit Protestversammlungen und Blockaden. Weitere Aktionen wurden angekündigt. Aber auch in der Bundesrepublik gibt es Widerstand. Bei Iveco verhinderten Beschäftigte den Abtransport der Maschinen, bei Mercedes in Bremen legten Tausende Beschäftigte im Kampf gegen Fremdvergabe die Arbeit nieder. Bei Daimler in Sindelfingen wurden die Verhandlungen über die Reduzierung von Kapazitäten mit ungewohnter Härte geführt. Aber massiver Druck der KollegInnen verhinderte, dass der Konzern die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates aushebelte.

Die Tatsache, dass die Werksschließungen bisher nicht in Deutschland stattfinden und VW gut aufgestellt ist, sollte uns nicht in Sicherheit wiegen. Das kann sich schnell drehen. Bereits jetzt machen Beschäftigte im europäischen Ausland auf die krisenverschärfende Rolle der deutschen Regierung und des Kapitals aufmerksam und fordern von den deutschen KollegInnen Solidarität. Mit Recht!

Wir können nur gewinnen, wenn wir uns international zusammenschließen – gegen das Kapital!

Und noch eines scheint uns wichtig: die Diskussion in der IGM, wie man den Krisenfolgen begegnen soll. Das Thema Abwrackprämie hat sich erledigt. Und nur die Weiterführung der alten Kurzarbeiterregelungen und ihre Ausdehnung auf Leiharbeiter zu fordern, greift nicht nur zu kurz, sondern den meisten Beschäftigten auch ganz schön in die Tasche.

Was spricht denn dagegen, die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich zur Sicherung der Beschäftigung endlich auf der Tagesordnung wieder ganz nach oben zu setzen? Dass die Verkürzung nicht zur Arbeitsverdichtung führen darf, versteht sich von selbst. Dass sie branchen- und europaweit durchgesetzt werden muss, ebenso. Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sind nichts anderes als Arbeitszeitverkürzung – nur auf Kosten der Beschäftigten und der Sozialkassen! Wenn nicht weiter die Arbeiter und Angestellten die Zeche für den bereits laufenden Arbeitsplatzabbau bezahlen sollen, brauchen wir einen geordneten Rückbau der Kapazitäten in der Automobilindustrie. Arbeitszeitverkürzung ist dazu das Mittel der Wahl. Bezahlen sollen die Konzerne, die in der Vergangenheit und wie VW bis heute, glänzend verdient haben!

Aus „Roter Käfer“ Betriebszeitung der DKP für VW Braunschweig und Wolfsburg, November 2012  

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
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Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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