Wirtschaft

umFairteilen_Berlin_290912_mami_5319_30020.11.2012: Wirtschaftswachstum und Boom auf dem Arbeitsmarkt hat den Beschäftigten nicht mehr Geld in der Lohntüte beschert. Im Gegenteil: Mit Ausnahme der Manager mussten von 2005 bis 2011 alle teilweise massive Reallohnverluste hinnehmen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Beratungsunternehmens PersonalMarkt gemeinsam mit dem Mannheimer Ökonomieprofessor Tom Krebs, bei der 1,6 Millionen Personaldaten aus der deutschen Wirtschaft ausgewertet wurden. Das Handelsblatt berichtete darüber. Untersucht wurde die Einkommensentwicklung bei Führungskräften, Mitarbeitern mit Hochschulabschluss, Facharbeitern und Sachbearbeitern. Das Ergebnis: Lediglich die Chefs konnten einen realen Gehaltszuwachs verzeichnen. Ihre Grundgehälter stiegen in dem genannten Zeitraum um 14 Prozent, nach Abzug der Teuerungsrate real um vier Prozent. Für dieses Jahr prognostizieren die Autoren ein weiteres Plus von fünf Prozent.

Anders bei ihren Mitarbeitern: Bei den Akademikern und Facharbeitern stiegen die Gehälter um lediglich sechs Prozent. Bereinigt um die Inflationsrate mussten sie einen Reallohnverlust von rund vier Prozent hinnehmen. Von den realen Lohneinbußen von prekär Beschäftigten und minder qualifizierten Arbeitnehmern gar nicht zu reden. Und das, obwohl die Wirtschaft in dem untersuchten Zeitraum real um fast zehn Prozent gewachsen ist. „In der Vergangenheit sind die Reallöhne langfristig mit dem Wirtschaftswachstum gestiegen“, sagte Krebs. Die Regel scheint seit einem Jahrzehnt außer Kraft gesetzt zu sein. Ziemlich genau ab dem Jahr 2000: Wie das isw in seinem Wirtschaftsinfo „Bilanz 2011 – Ausblick 2012“ nachweist, ist ab diesem Jahr beim Volkseinkommen eine massive Umverteilung zugunsten der Gewinn- und Vermögenseinkommen und zu Lasten der Arbeitnehmereinkommen zu verzeichnen.

„Dabei müssten die Löhne eigentlich steigen, weil es immer mehr hochqualifizierte Arbeitnehmer und anspruchsvolle Tätigkeiten gibt“, meint Arbeitsmarktexperte Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das in seinen Untersuchungen anhand der Daten aus dem Sozio-ökonomischen Panel zu ähnlichen Ergebnissen wie PersonalMarkt kommt, allerdings aufgegliedert nach Einkommenskategorien.

Auch das Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung ( isw e.V.) untersucht seit mehr als einem Jahrzehnt die Entwicklung der realen Nettolöhne an Hand der Daten des Statistischen Bundesamtes/VGR (Monatsverdienste je Arbeitnehmer). Danach ergibt sich ein Reallohnverlust von 2001 bis 2011 von 4,1% je Arbeitnehmer (vgl. isw-wirtschaftsinfo 46, S. 26f). Allerdings handelt es sich bei den statistischen Daten um Durchschnitts- und Sammelgrößen, in der auch die Bezüge der Chefs und (Top-)Manager bis rauf zum Vorstandsvorsitzenden enthalten sind. Eine wenn auch grobe - Spezifizierung der Kategorie „Gehälter“ ist das Verdienst der PersonalMarkt-Studie. Die sinkende Kaufkraft der Beschäftigten wird jetzt bei einem Rückgang der deutschen Exporte voll auf die Binnennachfrage durchschlagen und rezessive Tendenzen in der konjunkturellen Entwicklung verstärken.

Bleibt zum Schluss die spannende Frage: Wenn bei einem BIP-Zuwachs von fast zehn Prozent per Saldo nichts für die Kategorie der Gehaltsempfänger – Arbeitnehmer einschließlich angestellte Manager und Chefs – abgefallen ist, wer hat sich dann das Mehrprodukt bzw. dessen geldwerten Erlös unter den Nagel gerissen?  Nach Lage der Dinge können das nur die Unternehmer, Bezieher von Gewinn- , Dividenden- und Zinseinkommen gewesen sein. Die zunehmende Aufschatzung und Konzentration von Geldvermögen, die fortschreitende Polarisierung der Gesellschaft in Arm und Reich sind ein Ausdruck dafür.

Text: Fred Schmid, isw      Foto: mami

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

CfD communist solidarity dt
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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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