22.08.2013: Die Nachricht kam gestern aus Istanbul. George Sabra von der oppositionellen 'Nationalen Syrischen Allianz' berichtete, dass die syrischen Regierungstruppen östlich von Damaskus Giftgas eingesetzt und 1.300 Menschen getötet haben sollen. Seine Forderung: Jetzt müssen endlich die USA militärisch intervenieren. Die syrische Regierung hat den Einsatz von Giftgas als Lüge zurückgewiesen. Professor Günter Meyer, Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt der Universität Mainz, äußerte ebenfalls Zweifel. In den 15:00 Uhr Nachrichten des Südwestfunks wurde er zu dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien nichtwörtlich so zitiert, dass ein solcher Giftgaseinsatz dem Assad-Regime in keiner Weise nütze, vor allem jetzt nicht, wo die UN-Giftgasexperten nur wenige Kilometer entfernt im Einsatz seien. "Was wir hier erlebt haben, ist ein Massenmord mit dem einzigen Ziel, diesen Massenmord dem Regime anzulasten und damit die USA unter Druck zu setzen, um hier einzugreifen. Es ist ganz klar nachgewiesen, dass die Rebellen in der Lage sind, chemische Kampfmittel einzusetzen."
Internationales
Neue Auseinandersetzungen in Tunesien
16.089.2013: Nicht nur in Ägypten, auch in Tunesien geht die Auseinandersetzung um den weiteren Weg der vor zweieinhalb Jahren mit dem Sturz des Diktators Ben Ali begonnenen 'Jasmin-Revolution' weiter. Ausgelöst worden waren die jüngsten Demonstrationen gegen die im Oktober 2011 installierte, von der islamistischen Ennadha-Partei dominierte Regierung durch den Mord an dem führenden Oppositionspolitiker Mohamed Brahmi am 25. Juli. Er war bereits der zweite innerhalb eines halben Jahres. Brahmi, ein als 'nasseristisch' bezeichneter Politiker, war auf den Tag genau ein halbes Jahr nach dem Mord an Chokri Belaïd, Generalsekretär der 'Bewegung Demokratischer Patrioten', ermordet worden, und zwar auf die gleiche Weise und mit der gleichen Waffe, einer 9-mm-Schnellfeuerpistole. Ein Tötungskommando auf einem Motorrad hatte ihn vor seinem Wohnhaus mit 14 Kugeln durchsiebt. Sowohl Brahmi wie Belaïd gehörten zusammen mit den Kommunisten der 'Arbeiterpartei' und mehreren kleineren sozialistischen und linksdemokratischen Gruppen zur linken 'Volksfront'.
Präsident Correa fordert Vorrang der Menschen vor dem 'Kapital'
05.08.2013: Ecuadors Präsident Rafael Correa hat auf dem Gipfeltreffen der Staaten der Bolivarischen Allianz für Amerika (ALBA) dafür plädiert, die Existenz der neuen, progressiven Regierungen in der Region für eine Veränderung der internationalen Ordnung zu nutzen. Die ALBA-Mitgliedstaaten sollten sich für eine neue Weltordnung einsetzen, in der die Menschen Vorrang vor dem Kapital haben, sagte das Staatsoberhaupt. In Lateinamerika hätten sich die Verhältnisse zum Teil bereits verändert.
Ägyptens Militär im 'Krieg gegen Terrorismus'
03.08.2013: Es gibt viele Beispiele in der menschlichen Geschichte dafür, dass die herrschenden Klassen oder Teile dieser Klassen die Sehnsüchte und Bedürfnisse der unterdrückten Klassen für ihre eigenen Zwecke instrumentalisierten. Die jüngsten Ereignisse in Ägypten reihen sich hier nahtlos ein. Und selten wurde das so deutlich wie vor einer Woche, als der oberste Vertreter des Militärs, Generaloberst Abdel-Fattah al-Sisi, die Ägypter dazu aufrief, dem Militär durch landesweite Demonstrationen die Legitimität der erneuten politischen Machtergreifung und der Ausschaltung der Moslem-Bruderschaft zu bekunden. Viele folgten dem Aufruf.
Erweiterung des US-Drohneneinsatzes in Lateinamerikas 'Krisengebieten'
01.08.2013: Wie die kolumbianische Tageszeitung El Tiempo in ihrer Onlineausgabe berichtet, planen die USA, Kolumbien und weitere Länder zur Unterstützung des Kampfes gegen Drogenhandel und Terrorismus mit Drohnen zu beliefern. Die Zeitung bezieht sich auf US-Medienberichte, nach denen die US-Regierung den Gebrauch der unbemannten Fluggeräte auch auf "Krisenregionen" ausdehnen will.
GAZA auf dem Weg in die Wasserkatastrophe
28.07.2013: Der Gazastreifen, dieses winzige Stück Erde zwischen Israel, Ägypten und dem Mittelmeer, geht unerbittlich auf eine Wasserkrise zu, von der die UN sagen, dass sie die palästinensische Enklave in nur wenigen Jahren unbewohnbar macht. Da die einzigen Grundwasser führenden Schichten des Landstrichs zu 90-95% durch Abwässer, Chemikalien und Meerwasser kontaminiert ist, sind nur die Meerwasser-Entsalzungsanlagen in der Nähe und ihre öffentlichen Wasserhähne ein Lebensretter für einige von Gazas 1,6 Millionen Bewohnern. Denn diese kleinen Anlagen liefern nur für etwa 20% der Bevölkerung Wasser und zwingen viel mehr Bewohner dieses verarmten Gebietes, teures Wasser in Flaschen zu kaufen.
Lateinamerika mit Null-Tolerenz gegen 'Gringo-Aggressionen'
26.07.2013: Die anhaltenden imperialen und hegemonial selbstherrlichen Aktionen der USA gegenüber den lateinamerikanischen Staaten erfahren in diesen Tagen neue selbstbewusste Gegenmaßnahmen und Abwehraktionen. So erklärte vor wenigen Tagen Venezuelas Präsident Nicolas Maduro die vor etwa eineinhalb Monaten begonnen Gespräche mit den USA zur Wiederbesetzung der Botschafter in beiden Ländern für abgebrochen. Und Bolivien ruft zu einem Gipfeltreffen der Völker gegen Imperialismus und Kolonialismus Anfang August auf.
200.000 Bergarbeiter Kolumbiens im unbefristeten Streik
22.07.2013: Rund 200.000 Bergarbeiter in 80 Gemeinden Kolumbiens befinden sich seit dem 17. Juli in einem unbefristeten Streik. Mit massiven Blockaden von Landstraßen untermauern sie ihre Forderungen. Ziel der Aktion sei, "gegen die Gesetze zur Ausrottung des traditionellen Bergbaus zu protestieren, während den multinationalen Bergbauunternehmen weiterhin Förderlizenzen ausgehändigt werden", sagte Mario Tangarife, Vorsitzender der Bergarbeitervereinigung Marmato.