Internationales

24.03.2012:  Als ärmstes Land Südamerikas ist Bolivien unter Präsident Evo Morales bestrebt, die Entwicklung des Landes durch die unabhängige wirtschaftliche Erschließung und Nutzung seiner Bodenschätze voran zu bringen. Bei seiner Rede zum zweiten Jahrestag der Gründung des Plurinationalen Staates Bolivien (gleichzeitig dem sechsten der Amtsübernahme durch Morales) im Januar dieses Jahres hatte der bolivianische Präsident darauf hingewiesen und gleichzeitig erklärt, dass dabei Nationalisierungen und eine starke Rolle des Staates die zentralen Leitlinien seiner Politik seien.

Die Bedeutung der Rohstoffe für Bolivien zeigte Morales damals anhand konkreter Zahlen auf: unter seiner Regierung (2006 - 2012) seien durchschnittlich 31 Mio. Kubikmeter Gas pro Jahr gefördert worden. Das sei eine Steigerung im Vergleich zur Zeit von 2000 bis 2005 um fast das Doppelte. Und im Bergbau erzielte der Staat zwischen 2006 und 2010 ingesamt knapp 1,56 Mrd. US-Dollar Einnahmen aus dem Bergbau. Das sind nach Morales' Angaben 800 Prozent mehr als in den Jahren 2000 bis 2005. "Dies zeigt, dass Bolivien ein Bergbau-Land bleibt." Die Produktion und der Export kämen der bolivianischen Bevölkerung selbst zu Gute.

Vizepräsident Álvaro Garía Linera hob bei dem gleichen Anlass in seiner Rede vor dem bolivianischen Parlament die Bedeutung der Industrialisierung der nationalen Ressourcen hervor: "Wir realisieren das unter der Führung des Staates, nicht mit ausländischen Investitionen." Ziel sei es, mehr Wohlstand und Gleichheit zu erreichen. Zur Unterstützung der staatlichen Unternehmen sollen dabei laut Morales eine Milliarde US-Dollar aus den Währungsreserven des Landes eingesetzt werden.

In diesen Tagen nun geht Bolivien weitere Schritte in der Umsetzung dieser politischen Planungen. Betroffen ist der weltweit größte Rohstoffhändler Glencore, der in Bolivien insgesamt drei Bergwerke betreibt und Silber, Zink, Blei und Zinn fördert. Künftig wird der Konzern mit Hauptsitz in Baar im schweizerischen Kanton Zug nur noch eine Minderheit an der Ausbeutung seiner drei Bergwerke im Land halten, berichtet die US-Nachrichtenagentur Reuters. Laut dem in dieser Woche abgeschlossenen Vertrag der staatlichen Bergbaugesellschaft Comibol erhält Glencore dann nur noch 45 Prozent der Gewinne, die restlichen 55 Prozent gehen an den Staat.

Nach Angaben von Comibol ist der Vertrag mit Glencore der erste dieser neuen Art. Er soll als Muster für weitere Verträge mit Privatunternehmen fungieren, die nach der neuen bolivarischen Gesetzgebung nötig werden, zitiert Reuters Hector Cordova, den Chef von Comibol. Allerdings ist das neue Bergbaugesetz in der Beratungsphase und noch gar nicht in Kraft. Zu den weiteren Unternehmen, die neue Verträge abschließen müssen, gehören laut Reuters die Konzerne Coeur d'Alene (USA) und Sumitomo (Japan). Der japanische Konzern betreibt in San Cristobal (Departement Potosí) die größte Mine des Landes, in der Silber, Zink und Blei gefördert werden.

Bisher führt Glencore seine Geschäfte in Bolivien unter dem Dach der Tochtergesellschaft Sinchi Wayra. Laut Cordova wird die künftige neue Gesellschaft mit Mehrheitsbeteiligung des Staates einen neuen Namen bekommen. Für die kommenden fünf Jahre wird Glencore zudem 100 Millionen US-Dollar in seine Standorte Bolivar (Cochabamba), Colquiri (La Paz) and Porco (Potosí) investieren, was laut der Tageszeitung La Razon eine der Bedingungen für das Abkommen war.

Nach Angaben von Reuters führt Sinchi Wayra eine seiner drei Minen bislang in einer Partnerschaft mit Comibol bei geteiltem Risiko. Die beiden anderen Minen hatte das Unternehmen gepachtet und zahlte acht Prozent der Profite an den Staat. 2011 hat das Unternehmen Rohstoffe im Wert von über 300 Millionen US-Dollar exportiert.

Bereits im Jahr 2007 hatte die Regierung von Präsident Evo Morales die Zinnschmelze Vinto Antimonio verstaatlicht, die zu Sinchi Wayra gehörte. Der Grund war unter anderem, dass es beim Verkauf des Werks durch Ex-Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada an das Tochterunternehmen des Schweizer Konzerns zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein soll, und dass entgegen vertraglicher Verpflichtungen Sinchi Wayra keine Investitionen vorgenommen habe. Auch ansonsten steht Glencore immer wieder in der Kritik. So protestierten beispielsweise im vergangenen Oktober Vertreter indigener Gemeinschaften aus Peru, Argentinien und Kolumbien im Kanton Zug gegen Glencore und den zweiten großen Schweizer Bergbaukonzern Xstrata, der mit Glencore fusionieren will.

Quelle:  Lateinamerikaportal amerika21.de /  Foto: Olmo Calvo

Farkha Festival Komitee ruft zu Spenden für die Solidaritätsarbeit in Gaza auf

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