03.01.2014: Der bayerischen Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Ilse Aigner, wurde der »Blackout-Preis« des Monats Dezember verliehen. Mit dem Preis werden irritierende Bemerkungen aus Politik und Wirtschaft zum Thema Strommarkt und Energiewende gekürt. Pokal ist eine Taschenlampe mit Dynamo, die dem »Gewinner« künftig als wegweisendes Licht und Sicherheit dienen kann. Ilse Aigner erhält den Preis für ihre Worte: "Wir wollen Ausbau möglich machen, aber mit dem Menschen vor Ort, also mit Abstandsregelung - wir werden im Januar konkrete Entscheidungen treffen." (Bayerischer Rundfunk, 06. Dezember 2013)
Deutschland
Frau Kriegsministerin? - Nein Danke! Frauenpolitik geht anders!
20.12.2013: Angela Merkel ist wieder Kanzlerin, es gibt eine Reihe von Ministerinnen. Am anschaulichsten macht die Wahl von Ursula von der Leyen zur neuen Kriegsministerin deutlich, wie wenig diese Regierung mit der Durchsetzung von Frauenrechten zu tun hat. Denn ob Frau oder Mann in der Armee und deren Einbindung in die Kriegs- und Rüstungsmaschinerie: sie dienen nur denen, die aus Machtgründen, zur Sicherung der Profite und der Ressourcen Krieg, Not und Hunger in andere Länder bringen. Das ist nicht die Gleichberechtigung die wir meinen!
Es ist nicht nur Krieg, wenn Bomben fallen!
17.12.2013: Mit Matthäus Weiß, Vorsitzender des Landesverbandes Schleswig-Holstein vom Verband Deutscher Sinti und Roma e.V., sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden Hauke Bruhns führte der `Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus – Kiel´ eine Diskussionsveranstaltung „Sinti und Roma in Deutschland“ durch. Zunächst stellte Matthäus Weiß fest, dass viele Menschen es anscheinend immer noch als Belastung empfinden, mit der Geschichte der Verfolgung von Sinti und Roma konfrontiert zu werden. Dieses wird durch Reaktionen wie „es muss auch einmal gut sein, mit dieser Frage“ zum Ausdruck gebracht. Weiß legt demgegenüber dar, dass es nicht nur die Geschichte der Verfolgten ist – ob nun Sinti, Roma, Juden oder anderer -, sondern unsere gemeinsame Geschichte ist.
Mindestlohn irgendwann und dann nicht nach Hartz IV
06.12.2013: Mindestlohn erreicht. Dies wird von SPD- und Gewerkschaftsführungen am meisten gefeiert und soll dafür herhalten, die SPD-Mitglieder zur Zustimmung zum Koalitionsvertrag zu bewegen. Denn immerhin bekommen 6,9 Millionen Beschäftigte derzeit weniger als 8,50 Euro (Brutto) in der Stunde - 2,7 Millionen davon sind Vollzeitbeschäftigte, 60 Prozent der NiedrigverdienerInnen sind Frauen. Bei rund einem Drittel ist der Armutslohn tarifvertraglich vereinbart.
In Kiel werden Auslandseinsätze der Marine geplant und organisiert
25.11.2013: "Die maritime Sicherheitspolitik Deutschlands entspricht nicht der einer führenden Exportnation in Europa." Dieses Fazit zogen am 19. November Politiker und Wissenschaftler beim 6. Maritimen Expertengespräch der Deutschen Maritimen Akademie in Laboe bei Kiel. Das Thema der Veranstaltung lautete: "Vernachlässigt Deutschland seine maritime Sicherheitspolitik?" Das Plädoyer von Professor Krause, Leiter des Instituts für Sicherheitspolitik an der Uni Kiel, lautete, sich nicht nur auf das "Sicherheitsnetz" der USA zu verlassen, sondern stärker auf Kooperation der EU-Staaten in Richtung einer eigenen europäischen Armee zu setzen.
Zügelloser deutscher Rüstungsexport – Merkel ist Meisterin der traurigen Rekorde
20.11.2013: Anlässlich der Verabschiedung des Rüstungsexportberichts 2012 im schwarz-gelben Bundeskabinett erklären die Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag in einer ersten Stellungnahme:
Kleinwaffen töten laut UNICEF täglich 1.300 Menschen. 95 Prozent der Kriegsopfer werden laut dem Internationalen Roten Kreuz durch Handfeuerwaffen verursacht. Kofi Annan hat sie als „Massenvernichtungswaffen des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet. Deutschland gilt laut „Small Arms Survey“ 2010 als zweitgrößter Exporteur von militärisch und zivil genutzten „Kleinwaffen“ weltweit! Die Regierung unter Angela Merkel stellte 2012 überdies traurige neue Rekorde auf.
Wider die Große Koalition
19.11.2013: Die SPD-Basis will die Große Koalition nicht. Deshalb hat die SPD-Führung auf dem Leipziger Parteitag zwei Signale an ihre Mitglieder ausgesandt: Erstens, die Berliner Koalitionsverhandlungen mit größerer Härte führen zu wollen. Zweitens, die SPD nach links zu öffnen. Beides entspricht der Stimmung in weiten Teilen der Partei. Trotzdem kann sich die SPD-Führung auch nach dem Parteitag nicht sicher sein, dass die Basis den Koalitionsvertrag beim Mitgliederentscheid akzeptieren wird. Deshalb nahm Sigmar Gabriel die Delegierten in die Pflicht: Sie dürften nicht zweifelnd in die Mitgliederversammlungen gehen, sondern müssten für die Annahme kämpfen, wenn die Parteiführung zu dieser Empfehlung kommt. Bei einer Ablehnung würde die SPD politisch handlungsunfähig werden. So ist das Problem falsch beschrieben, entgegnen prominente Schriftsteller, Schauspieler, Musiker und Wissenschaftler: „Vielmehr geht es um die Frage, ob sich die SPD in einer Regierung mit CDU und CSU weiter marginalisieren und für ein »Weiter so!« einspannen lässt, oder ob sie eine politische Alternative nicht nur behaupten, sondern für diese auch einstehen will“, heißt es in ihrem Appell "Wider die Große Koalition".
Kein Kompromiss, sondern Beschiss - Koalitionsvereinbarung zu Kampfdrohnen
19.11.2011: Zur Bekanntgabe des Drohnen-Abschnitts in der Koalitionsvereinbarung erklärten die Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag in einer Stellungnahme:
Schon im Wahlkampf äußerten sich die künftigen Koalitionäre in Sachen Kampfdrohnen betont zurückhaltend. Die CDU/CSU musste wegen des bekannt gewordenen Euro-Hawk-Beschaffungsskandals zurückrudern und die endgültige Entscheidung über den Kauf von bewaffneten Drohnen auf die Zeit nach der Bundestagswahl verschieben. Zu viel, so verlautete aus dem Verteidigungsministerium , müsse noch geprüft werden. Die SPD gab sich, weil sie endlich einen Punkt gefunden hatte, an dem sie die dilettantische Sicherheitspolitik der amtierenden Regierung kritisieren konnte, im Ton etwas forscher, in der Sache allerdings übte sie sich in gewohnter Einigkeit.