Der Kommentar

Heinz Bierbaum COVID01.06.2020: Die Europäische Kommission hat ein Hilfspaket in Höhe von 750 Milliarden Euro vorgestellt, das der EU helfen soll, sich von der Coronavirus-Pandemie zu erholen. 500 Milliarden Euro sollen als nicht rückzahlbare Zuschüsse und 250 Milliarden Euro als Darlehen fließen. Der Vorschlag folgt einem 500-Milliarden-Euro-Plan, der letzte Woche von Frankreich und Deutschland vorgeschlagen wurde. Der Plan benötigt die einstimmige Unterstützung aller 27 EU-Staaten. Heinz Bierbaum, der Präsident der Europäischen Linken, kommentiert den Vorschlag:

 

Der Wiederaufschwungsplan, der von Ursula von der Leyen vorgestellt wurde, ist eine gute Grundlage für weitere Verhandlungen, aber er reicht immer noch nicht aus, um die vor uns liegende Krise zu bewältigen. Europa braucht ein massives Investitionsprogramm, um die Corona-Krise zu überwinden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte das Instrument sein, um die notwendigen Mittel zur Bewältigung der Krise zu gewährleisten, und ihr Geld sollte dazu verwendet werden, den Menschen zu helfen, aus der gesundheitlichen Notlage herauszukommen und die Folgen der Krise zu bekämpfen. Sowohl die EZB als auch die Nationalbanken könnten genutzt werden, um die Ausgaben für soziale Dienste und den Schutz der Bevölkerung zu erhöhen.

Es ist beunruhigend, dass der von Ursula von der Leyen vorgelegte Plan sich auf die Rettung der kapitalistischen Unternehmen konzentriert, und dass andererseits die Situation der Arbeiter*innen weitgehend vernachlässigt wird. Corona zeigt, wessen Arbeit die Gesellschaft am Laufen hält, aber diese an vorderster Linie tätigen Arbeiter*innen stehen in der Einkommenshierarchie oft ganz unten und leiden unter schlechten Arbeitsbedingungen. Diese Menschen sind es, die den höchsten Preis für die Krise zahlen werden, und die Nutznießer werden die Reichen sein.

Um die Krise zu bekämpfen, brauchen wir eine Erhöhung der Sozialausgaben und Investitionen in die Umstrukturierung der Industrie. Ihre Finanzierung erfordert eine Politik der Steuergerechtigkeit. Wir fordern ein neues Steuererhebungsmodell, das auf der Grundlage von Kriterien der Steuerprogressivität große Kapital- und Vermögensquellen besteuert und Steueroasen innerhalb und außerhalb der EU schließt.

Wir wollen, dass die Reichen für COVID-19 bezahlen.

Die Corona-Pandemie hat deutlich gezeigt, dass eine profitorientierte kapitalistische Weltwirtschaft nicht in der Lage ist, eine Gesundheitskrise im globalen Maßstab zu bewältigen.

Der Recovery Fund der EU sucht nach Lösungen, um den Kapitalismus so schnell wie möglich zu reparieren, aber es wird unmöglich sein, zur "Normalität" zurückzukehren. Wir brauchen eine Wirtschaft, die das Wohlergehen der Menschen und die öffentliche Gesundheit als Priorität hat. Hinzu kommt, dass sich die globale Gesundheitskrise vor dem Hintergrund einer Klimakrise abspielt, die nicht durch 'business as usual' bewältigt werden kann.

Zum Schutz der zukünftigen Generation brauchen wir einen sozialen und gerechten 'Green New Deal', der die Menschen und nicht den Profit in den Mittelpunkt stellt. Wir brauchen eine neue Industriepolitik mit neuen Konzepten für Energie und Mobilität in öffentlicher Hand und eine Industriepolitik, die die direkte Beteiligung der Arbeiterinnen und Arbeiter einschließt.

 

Wir sprechen über Palästina

Gazakrieg Grafik Totoe 2024 04 07

mit Rihm Miriam Hamdan von "Palästina spricht"

Wir unterhalten uns über den israelischen Vernichtungskrieg, die Rolle Deutschlands (am 8. und 9. April findet beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag die Anhörung über die Klage Nicaraguas gegen Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord statt), die Situation in Gaza und dem Westjordanland und den "Tag danach".

Onlineveranstaltung der marxistischen linken
Donnerstag, 18. April, 19 Uhr

https://us02web.zoom.us/j/82064720080
Meeting-ID: 820 6472 0080


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Logo Ratschlag marxistische Politik

Ratschlag marxistische Politik:

Gewerkschaften zwischen Integration und Klassenkampf

Samstag, 20. April 2024, 11:00 Uhr bis 16:30 Uhr
in Frankfurt am Main

Es referieren:
Nicole Mayer-Ahuja, Professorin für Soziologie, Uni Göttingen
Frank Deppe, emer. Professor für Politikwissenschaft, Marburg

Zu diesem Ratschlag laden ein:
Bettina Jürgensen, Frank Deppe, Heinz Bierbaum, Heinz Stehr, Ingar Solty

Anmeldung aufgrund begrenzter Raumkapazität bis spätestens 13.04.24 erforderlich unter:
marxlink-muc@t-online.de


 

Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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