Internationales

Ruestungsausgaben2019 SIPRI02.05.2020: SIPRI: Weltweit wurden im Jahr 2019 fast zwei Billionen US-Dollar für Rüstung verpulvert ++ Spitzenreiter sind die USA mit einem Anteil von 38 Prozent ++ Deutschland hat größten prozentualen Zuwachs (+10 Prozent) und landet unter allen Top-15-Staaten auf Platz sieben der Liste ++ Regierungen stehen vor Entscheidung, ob sie ihre Mittel ins Militär oder in Gesundheitswesen, Bildung und Infrastruktur stecken

Als Ende April 2020 das Internationale Friedensforschungsinstitut SIPRI sein Fact Sheet zu den Welt-Militärausgaben 2019 [1] veröffentlichte, registrierte man in den USA zur gleichen Zeit 55.000 Corona-Tote. Ein Ende der Epidemie ist nicht in Sicht. Denn für die gesundheitliche Sicherheit der Menschen und die Eingrenzung der Epidemie fehlt es an allem: an Testkapazitäten, Intensivbetten, Beatmungsgeräten, Schutzkleidung und Schutzmasken usw. – das öffentliche Gesundheitssystem ist überfordert und liegt am Boden. Dafür aber kommt das reichste Land der Erde bei Vernichtungssystemen groß raus.

Nach Angaben von SIPRI haben die USA im vergangenen Jahr ihre Rüstungsausgaben um 5,3 Prozent gesteigert – auf 732 Milliarden US-Dollar (USD). Das ist fast so viel, wie die darauffolgenden zehn Länder zusammen für Wehr und Waffen ausgeben. Mehr als ein Drittel – 38 Prozent – aller Militärausgaben der Welt werden von der Supermacht verpulvert; und das bei einem Anteil an der Weltbevölkerung von knapp über 4%. Allein der Zuwachs 2019 betrug 37 Milliarden USD. Das Geld hätte ausgereicht, um einen wirksamen Seuchenschutz aufzubauen.

 

2.000.000.000.000 US-Dollar für Rüstung

pro Tag: 5,479 Mrd.

Angeführt von der stärksten Militärmacht USA mit einem Anteil von 38 Prozent an den weltweiten Rüstungsausgaben haben die Länder der Erde im abgelaufenen Jahr fast zwei Billionen Dollar in ihre Militärapparate gesteckt.
Weltweit wurden 2019 - und damit vor Beginn der Corona-Pandemie - insgesamt schätzungsweise 1,917 Billionen US-Dollar (1,77 Billionen Euro) und damit 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr für das Militär ausgegeben, wie aus Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI hervorgeht.
Das entsprach 2,2 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes und schätzungsweise 247 US-Dollar (224 Euro) pro Erdbürger*in. Gleichzeitig handelte es sich um den fünften jährlichen Anstieg in Folge und einen neuen Höchstwert seit Beginn vergleichbarer SIPRI-Aufzeichnungen im Jahr 1988.
Deutschland hat den größten prozentualen Zuwachs unter den Top-15-Staaten: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die deutschen Militärausgaben um zehn Prozent auf 49,3 Milliarden Dollar und landet damit auf Platz sieben der Liste.

 

 

Deutschland größter prozentualer Zuwachs

"Beschämende Zahlen" nannte DIE LINKE die Fakten, die SIPRI im Hinblick auf Deutschland vorlegte. Und Greenpeace-Abrüstungsexperte Alexander Lutz sagte: "Dass Deutschland im Vergleich zum Vorjahr den größten prozentualen Zuwachs unter den Top-15-Staaten verzeichnet, ist nichts anderes als eine Schande". Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Krise, die den Staat Milliardensummen koste, fordern LINKE, Grüne und Greenpeace einen Kurswechsel in punkto Verteidigungsausgaben.

Die deutschen Militärausgaben wiesen 2019 eine Steigerung von zehn Prozent auf; im globalen Durchschnitt waren es 3,6%. Deutschland gab fast 50 Milliarden USD (49,3 Mrd. – nach NATO-Kriterien 52,6 Mrd. USD) für Waffen und Militärapparate aus und rückte im Rüstungsranking von Platz 9 auf 7 vor.

Verteidigungsministerin AKK setzte, ausgerechnet in den Ostertagen, da noch eins drauf: Mitten in der Corona-Epidemie, verkündete sie nassforsch, dass man/frau in den nächsten Jahren über hundert neue Kampf- und Atombomber als Nachfolger für den Tornado beschaffen werde, Kosten etwa 15 bis 20 Mrd. Euro. Gerade in der Corona-Krise "sollten keine Abstriche bei der Sicherheit gemacht werden". Kampfjets gegen Viren?!

Top 15 und NATO: Die Top 15-Staaten im Militärranking bringen es zusammen auf 81 Prozent der globalen Rüstungsausgaben. Darunter sind sechs NATO-Länder (USA, Frankreich, Deutschland, UK, Italien, Canada) und fünf eng mit der NATO kooperierende Staaten: Japan, Saudi-Arabien, Süd-Korea, Australien, Israel. Insgesamt hat die NATO mit ihren 29 NATO-Staaten einen Anteil von 54 Prozent an den Welt-Militärausgaben: 1035 Mrd. USD.

China steht an zweiter Stelle im globalen Rüstungs-Ranking: 261 Mrd. USD (Schätzung von SIPRI), 14 Prozent der Welt-Militärausgaben. Russland 65,1 Mrd. USD (3,4%-Anteil). Auch China steigerte seinen Militäretat um etwa den gleichen Prozentsatz wie die USA: + 5,1%; USA: +5,3%. Der Unterschied: für China ergibt das Mehrausgaben von 13 Milliarden USD; für die USA 37 Milliarden.

Nahost: Die elf Staaten in Nahost geben zusammen 147 Mrd. USD für Rüstung und Militär aus. Davon Saudi-Arabien als militärische Hauptmacht 61,9 Mrd. Im Vergleich zu den großen Kriegs- und Rüstungs-Playern sind die Waffenprogramme der restlichen Welt Peanuts.

Die Länder Südamerikas geben nur 53 Milliarden USD aus, über die Hälfte davon – 26,9 Mrd. – Brasilien.

Die Länder Südostasiens schlagen – ohne China – mit 41 Milliarden USD zu Buche und die Länder Afrikas kommen auf 42 Milliarden USD.

Weltweit werden fast zwei Billionen USD (1.917) für Militär und Rüstung ausgegeben. Pro Erdenbürger sind das 224 Euro. Ein Zuwachs von 3,6% oder 67 Mrd. Dollar. Nach SIPRI ist das der höchste Zuwachs seit zehn Jahren. Mehr als die Hälfte (55%) der Mehrausgaben entfallen auf die USA.

Mittel ins Militär oder in Gesundheitswesen, Bildung oder Infrastruktur stecken

SIPRI geht davon aus, dass aufgrund der ökonomischen Folgen der Corona-Krise der Höchststand bei den weltweiten Militärausgaben erreicht ist. SIPRI-Forscher Nan Trian sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: "Die Länder müssten dabei unter anderem abwägen, ob sie ihre Mittel lieber ins Militär oder in Gesundheitswesen, Bildung oder Infrastruktur stecken wollen".

 

Top-15-Staaten mit den höchsten Rüstungsausgaben

  Platz   Land   Mrd. USD  
Veränderung zum Vorjahr
in Prozent
1. USA  732,0    +5,3  
2. China 261,0    +5,1  
3. Indien 71,1   +6,8  
4. Russland 65,1   +4,5  
5. Saudi-Arabien 61,9   -16,0  
6. Frankreich 50,1   +1,6  
7. Deutschland 49,3   +10,0  
8. UK 48,7    +0,0  
9. Japan 47,6   -0,1  
10. Süd-Korea 43,9   +7,5  
11. Brasilien 26,9   -0,5  
12. Italien 26,8   +0,8  
13. Australien 25,9   +2,1  
14. Canada 22,2    -2,0  
15. Israel 20,5   +1,7  
       
Quelle: SIPRI Fact Sheet: Trends in World Military Expenditure, 2019


txt: Fred Schmid, isw




Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

EL Star 150

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.