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Commander Arian10.05.2020: Der Dokumentarfilm "Commander Arian" von Alba Sotorra ist ein eindrucksvolles Portrait einer YPJ-Kommandantin im Kampf für ein freies Leben. Die 30-jährige Arian führte ein Frauenbataillon in der Schlacht um die Stadt Kobanê, um die Menschen aus dem Griff des IS zu befreien. Während die YPJ ihrem Ziel immer näher kommt, fleht sie ihre Genossinnen und Genossen an, den wahren Sinn ihres Kampfes zu entdecken: Freiheit für die nächste Generation von Frauen. Der kurdischsprachige Film ist auf Vimeo frei zugänglich und kann mit spanischen, katalanischen, französischen, italienischen, deutschen, englischen und baskischen Untertiteln abgerufen werden.

 

  Commander Arian  
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Die Entstehungsgeschichte von "Commander Arian"

Die aus Barcelona stammende Regisseurin Alba Sotorra reiste während des Kobanê-Krieges nach Rojava, um mehr über den Kampf der Frauenverteidigungseinheiten YPJ zu erfahren. Sie hatte keine Ahnung, worauf sie sich einließ. Sie kam im Kleid mit einem rosafarbenen großen Rollkoffer an der Grenze nach Rojava an. Den musste sie zurücklassen, ebenso ihr Kleid, das sie gegen eine YPJ-Uniform austauschte, um ohne ihre Ausrüstung und ihr Team nur mit einer Handkamera heimlich die Grenze zu überqueren. Sie wurde mehrere Monate "der Schatten" der Kommandantin Arian, die in Kobanê kämpfte. Während der Belagerung von Kobanê nahm die Regisseurin gemeinsam mit ihrer Protagonistin Arian an militärischen Operationen teil.

Nur wer aufgibt, verliert

Nach einigen Wochen kam Alba Sotorra nach Europa zurück, um den Film zu schneiden. Als sie hörte, dass Arian schwer verwundet worden war, ging sie erneut nach Rojava. "Ich beschloss, bei ihr zu bleiben, um sie zu pflegen, und habe mich zwei Monate lang um sie gekümmert: Ich habe sie gewaschen, ihr Haar gebürstet, ihre Wunden gepflegt. Nachts wachte Arian vor Schmerzen auf und ich massierte sie, um zu versuchen, ihre Schmerzen zu lindern. Wenn sie schlafen ging, weinte ich vor Wut und Frustration. Aber Arians Stärke erwies sich erneut als eine Lehre im Leben: Sie würde nicht aufgeben, denn nur wer aufgibt, verliert", beschreibt Sotorra ihre Erfahrungen.

Alba Sotorra beschloss, weiter zu drehen, und der Film wurde zu einer viel intimeren und persönlicheren Geschichte über das Bedürfnis, sich niemals zu ergeben: Ein eindrucksvolles Portrait einer Kommandantin im Kampf für ein freies Leben.

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