Wirtschaft

verdi_mainz_270312_metzroth_0006_30027.03.2012: Mit über 200 Bussen kamen streikende Mitglieder von ver.di, GEW, GdP und vom Beamtenbund nach Mainz. Es waren vielfach die einzigen Busse die fuhren, denn wie die Straßenbahnen blieben die der kommunalen Verkehrsbetriebe Großteils in den Depots. Vom Pfalzklinikum in Kaiserslautern kam das Pflegepersonal ebenso wie Beschäftigte des Wasser- und Schifffahrtsamts in Bingen, Erzieherinnen aus Bad Kreuznach und Polizeiangestellte aus Mainz, Beschäftigte aus Kommunalverwaltungen und von der Bundesnetzagentur, vom Landestheater von den Sparkassen Stadtwerken. Nach übereinstimmenden Angaben von ver.di, den Medien und der Polizei zeigten über 12.000 von insgesamt 15.000 landesweit Streikenden bei der größten Demonstration seit Jahrzehnten in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt ihren Unmut über das Angebot der öffentlichen Arbeitgeber.

Wenn es dabei bleibe, dann seien sie auch bereit zum Erzwingungsstreik, betonten Sprecher von ver.di bei der Abschlußkundgebung unter dem Beifall Tausender. Aus dem Meer von Gewerkschaftsfahnen und Transparenten hoben sich selbstgemachte Spruchbänder ab mit “Geiz ist out – Gehaltserhöhung ist in :  + 6,5%” oder “Wie wollen keinen Ehrensold – aber anständige Bezahlung”  hervor. Zu den Klängen der Sambatruppe Batteria infernal marschierten hunderte Jugendliche mit an der Spitze. “Die Kohle raus” und “Ihr könnt uns mal ...  übernehmen” demonstrierten sie für 100 Euro mehr Ausbildungsvergütung und eine Anstellung nach der Lehre. Vor dem Theater gab es einen Zwischenstopp. Schlecker-Frauen bedankten sich für über 150.000 gesammelte Solidaritätsunterschriften. Zur Solidarität mit den Schlecker-Frauen wurde sowohl beim Auftakt als auch bei der Abschlußkundgebung aufgerufen. Ein Sprecher des zuständigen ver.di-Fachbereichs erhob heftige Vorwürfe gegen die Bundes- und einige Landesregierungen, die binnen kürzester Zeit zig Milliarden für marode Banken zur Verfügung stellten, sich aber gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben wenn es um 70 Millionen für 12.000 Frauenarbeitsplätze gehe.

Text/Fotos: Volker Metzroth

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