Wirtschaft

muenchen_igm_270312_wl_06327.03.2012: Über dreitausend Kolleginnen und Kollegen aus Betrieben der Münchner Metall- und Elektroindustrie waren am Dienstag, 27.4. nach München-Milbertshofen gekommen, um den Unternehmern den Marsch zu blasen. Anlässlich der zweiten Verhandlungsrunde, bei der die IG-Metall 6,5% mehr Lohn, die unbefristete Übernahme aller Auzubis und Schluss mit dem Missbrauch der Leiharbeit fordert, zogen die Beschäftigten der großen Münchner Metallfirmen vor das Hotel, in dem die Tarifverhandlungen stattfanden.

Kolleginnen und Kollegen von MAN, Krauss-Maffei-Wegmann, BMW, MAN, Siemens und viele anderen Betrieben machten klar:
Unternehmer “Zieht Euch warm an, unsere Demo ist erst das Vorspiel, wir könne auch anders”, so der Kollege Lischka, von der Bezirksleitung der IGM. Gleich bei der Auftaktkundgebung wurde betont: Dies ist keine Streikversammlung, sondern eine “verhandlungsbegleitende Maßnahme”.

Auffällig viele BMW-Azubis waren mit roten Gewerkschaftsfahnen gekommen und Sabrina Maier, Azubi bei BMW machte mächtig Stimmung: ”Die Weigerung der Unternehmer, die Übernahme nach der Ausbildung tarifvertraglich zu garantieren ist eine Riesenschweinerei. Mit schwachsinnigen Argumenten und dem bekannten Herr-im-Hause-Standpunkt drückt man sich um diese legitime Forderung herum. Unsere Zukunft muss planbar sein. In der Stahlindustrie ist diese Übernahmegarantie schon erreicht, wir wollen das jetzt auch”.

Nach einer stimmungsvollen Demo zum Verhandlungshotel wurde auf der Abschlussrede noch einmal die Entschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen betont, sich mit dem Missbrauch der Leiharbeit nicht abzufinden. Leiharbeit werde dazu missbraucht, Stammbelegschaften zu verdrängen. In bayerischen Betrieben gäbe es bis zu 14% Beschäftigte in Leiharbeitsverhältnissen. Leiharbeiter, die oft nur die Hälfte der Festangestellten verdienen, sind immer die ersten Opfer der Krise.

Bei jedem Angebot der Unternehmer, das mehr als 0,1% unter unserer Forderung liegt wird dazu führen, dass wir wiederkommen. Heute war erst das Vorspiel. Am 19.4. finden die nächsten Verhandlungen in Schweinfurt statt, am 28.4. endet die Friedenspflicht.
 
Text/Fotos: Walter Listl

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