Literatur und Kunst

John Lennon Memorial in Cuba21.10.2015: Dem Musiker, Poeten, Zeichner und Aktivisten John Lennon ist jetzt eine Ausstellung im Ernst-Barlach-Museum in Wedel (bei Hamburg) gewidmet. Die Ausstellung „Imagine John Lennon“ präsentiert das musikalische, poetische, künstlerische und politische Engagement von John Lennon und dokumentiert seine wichtigsten biografischen Stationen in Form von Songtexten, Objekten, Fotos, Videos, Zeichnungen und Lithographien, "einer der schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts", wie die Ausstellungsmacher schreiben.

Eintrag aus der FBI-Akte über John Lennon (25. April 1972): "Im Februar wies eine vertrauliche Quelle, die in der Vergangenheit bereits wiederholt zuverlässige Informationen geliefert hatte, darauf hin, daß Lennon 75.000 US-Dollar an eine neugebildete linke Gruppierung gespendet hat, die das Ziel hat, den Parteitag der Republikanischen Partei zu stören."

1971 waren John Lennon und Yoko Ono nach New York gezogen und hatten dort ein gemeinsames Musik-Album veröffentlicht, das in vielen Songs eine kritische Sicht auf die westliche Welt und deren Lebensweise enthielt. Es dauerte bis 1976 und bedurfte der Fürsprache vieler renommierter US-Musiker und -Politiker, damit Lennon ein unbefristetes Aufenthalsrecht in den USA erhielt. Dieses Gastrecht konnte er dann nur noch vier Jahre geniessen -  am  8. Dezember 1980 wurde er 40jährig vor seiner Wohnung im Dakota Building in der 72. Straße in New York erschossen.

Vor seinem Leben in den USA hatte der am 9.10.1940 in Liverpool "in einfachen Verhältnissen" Geborene schon eine Weltkarriere mit den Beatles hinter sich, mit denen er den Soundtrack der sechziger Jahre lieferte. Bis 1973 wurden 90 Millionen LPs und 125 Millionen Singles mit der Musik der Pilzköpfe abgesetzt. Der Erfolg der Beatles regte diverse Industriezweige an: Die Plattenfirmen verzeichneten erhebliche Profitsteigerungen durch die Propagierung des Liverpooler "Mersey-Sounds"; der Verkauf von Gitarren und Verstärkeranlagen vervielfachte sich; das Diskothekengewerbe erlebte einen Boom; zahlreiche Modetrends weckten bei kaufkräftigen Teenagern erfolgreich Konsumbedürfnisse.

Gleichzeitig brachen Musik und Texte der Beatles sowie deren Kleidung und Haarschnitt mit Stereotypen des vorherrschenden populären Musik-Geschäfts und wurden - ob gewollt oder nicht - Teil einer sich entwickelnden neuartigen "Pop-Kultur", die in ihren Rändern  auch zu einer "Protestkultur" wurde: gegen kleinbürgerlichen Mief, Spießigkeit und Autoritäten. Im Gegensatz zu Beat-Gruppen wie Rolling Stones, Who oder Kinks, die in ihren Songs auch gesellschaftskritische Töne anschlugen, blieben die Beatles in der öffentlichen Wahrnehmung die vordergründig meist fröhlichen "Fab Four", die ihre Plattenaufnahmen zuletzt so perfektioniert hatten, dass Live-Auftritte nicht mehr möglich waren.

Dieser Rahmen war John Lennon Ende der 60er Jahre zu eng geworden. "Alle zogen sich schick an, und nichts änderte sich," so Lennon im Rückblick auf diese Zeit. Bitterböse Zungen behaupten, dass John dreimal verheiratet war: mit Cynthia (seiner ersten Ehefrau), mit Paul McCartney und mit Yoko Ono.  Als die "Ehe" mit Paul und zu kriseln begann, traf er zum Glück Yoko und ließ sich von den Beatles scheiden. Er spielte eine der Hauptrollen in dem Film "How I Won the War" (Wie ich den Krieg gewann), einer bitterbösen Antikriegssatire. Im November 1969 gab Lennon den Orden „Order of the British Empire“ zurück, den er 1965 mit den anderen Beatles erhalten hatte. Als Hauptgrund nannte er die Beteiligung Großbritanniens an den beiden Kriegen in Biafra und Vietnam. Im Dezember 1969 organisierten Lennon und Yoko Ono die Plakat- und Posterkampagne „War Is Over“, um für den Frieden zu werben. und veröffentlichten den Song "Give Peace a Change". Der Song „Imagine“,1971 veröffentlicht, beschreibt eine Welt, die frei ist von Krieg, frei von Nationalismus und Privateigentum. Als Aufruf für Humanität und Frieden wurde er zu einer der Hymnen der internationalen Friedensbewegung. "Stell Dir all die Menschen vor, ein Leben in Frieden lebend (...) Stell dir vor, es gäbe keinen Besitz mehr, keinen Grund mehr für Habgier oder Hunger, dafür eine Menschheit in Brüderlichkeit. Du magst sagen, ich sei ein Träumer, aber ich bin nicht der einzige. Ich hoffe, Du kommst eines Tages zu uns."

Und in einem Interview von 1970 heißt es von ihm: "Die Leute, die an der Macht sind, und das Klassensystem und diese ganze Scheiße das ist alles exakt das gleiche geblieben. Sie haben die Kids und die ganze Generation gelinkt. Sie bringen immer noch genau dieselben Ungeheuerlichkeiten, sie verkaufen Waffen nach Südafrika, schießen Schwarze auf offener Straße übern Haufen."

Meine persönlichen Hörempfehlungen (verbunden mit der Aufforderung, auch die Texte zu lesen):

  • Working Class Hero (1970)
  • Imagine (1971)
  • Woman is the Nigger of the World  (1972)
  • I'm Losing You (1980).

Text: Günther Stamer     Foto: John Lennon-Memorial auf Kuba


 

John lennon Ausstellung

Die Ausstellung „Imagine John Lennon“ ist zu sehen vom 3. Oktober 2015 bis 28. Februar 2016 im Ernst Barlach Museum Wedel, Mühlenstraße 1 , D – 22880 Wedel.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr
Internet: www.ernst-barlach.de

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Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

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