Aus Bewegungen und Parteien

muenchen palaestina 300814 wl 00531.08.2014: Am Samstag, 30. August fand in der Münchner Fußgängerzone, wie schon in den vergangenen Wochen, wieder eine Solidaritätsaktion für Palästina statt. Aufgerufen hatten dazu "Salam-shalom - Arbeitskreis Plästina-Israel", die palästinensische Gemeinde sowie verschiedene Friedensinitiativen. Ein auffälliger Infostand, große Fotos von den Zerstörungen im Gazastreifen, Transparente und Schilder machten Passanten, darunter viele Touristen, auf das Leid und den Widerstand der Palästinenser aufmerksam.

muenchen palaestina 300814 wl 015Ein Journalist, der während der israelischen Angriffe in Gaza war, schilderte die dramatischen Zerstörungen und die Traumatisierung großer Teile der Bevölkerung Gazas, vor allem der dort lebenden Kinder. Mehrmals wurde der offene Brief verlesen, der am 23.8.2014 in der New York Times veröffentlicht wurde (s.u.). Darin verurteilen 327 überlebende Juden und Nachkommen von Überlebenden und Opfern des Nazi-Völkermordes das Massaker an den Palästinensern in Gaza.

Eine junge Frau, die in Israel studiert hat, schilderte das unerträgliche Klima der Kriegshetze und des Rassismus dort. Alle RednerInnen betonten, eine Lösung müsse damit beginnen, dass die Gaza-Blockade beendet wird. Am Abend fand eine Informationsveranstaltung statt: "Leben unter Besatzung" mit Nachrichten aus dem Flüchtlingslager Balata im besetzten Westjordanland, auf der ein Psychologe und ein Sozialarbeiter über die Situation vor allem der traumatisierten Kinder in Flüchtlingslagern berichteten.

Die Solidaritätsaktionen mit Gaza werden fortgesetzt.

Siehe auch: www.salamshalom-ev.de

Text/Fotos: Walter Listl

Holocaust-Überlebende verurteilen Gaza-Massaker

In einer Erklärung, die am letzten Samstag (23. August) in der „New York Times“ veröffentlicht wurde, verurteilten 327 Holocaust-Überlebende und Nachkommen von jüdischen Naziopfern aus 26 Ländern der Welt das israelische Vorgehen im Gaza-Streifen.

„Als jüdische Überlebende und Nachkommen von Überlebenden und Opfern des Nazi-Völkermords verurteilen wir unzweideutig das Massaker von Palästinensern in Gaza und die anhaltende Besetzung und Kolonisierung des historischen Palästina. Wir verurteilen ferner die Vereinigten Staaten für die Belieferung Israels mit den Mitteln, den Angriff auszuführen, und die westlichen Staaten generell dafür, dass sie ihre diplomatischen Muskeln benutzen, um Israel vor der Verurteilung zu schützen. Völkermord beginnt mit dem Schweigen der Welt“ , heißt in dem Text.

Initiator war der in den Niederlanden lebende AuschwitzÜberlebende Hajo Mayer. „Die Entmenschlichung von Juden machte den Nazi-Völkermord möglich. In gleicher Weise erleben wir jetzt eine eskalierende Entmenschlichung von Palästinensern in der israelischen Gesellschaft“ , sagte er zu den Motiven seiner Initiative. Hajo Mayer ist einen Tag vor der Veröffentlichung des Textes in der NYT am 22. August verstorben.

Liliana Kaczerginski, Tochter eines Widerstandskämpfers im Ghetto von Vilnius (Litauen) und Mitunterzeichnerin, sagte: „Was Israel tut, widerspricht allem, wofür mein Vater gekämpft hat; es ist eine Verletzung des Andenkens meiner Familie und ich bin stolz, es mit meiner Unterschrift zu ehren.“

In der Erklärung der Holocaust-Überlebenden heißt es weiter: „Wir sind alarmiert über die extreme rassistische Entmenschlichung von Palästinensern in der israelischen Gesellschaft, die einen Siedepunkt erreicht hat. In Israel haben Politiker und Kommentatoren in der ‚Times of Israel‘ und der ‚Jerusalem Post‘ offen zum Völkermord an Palästinensern aufgerufen und die rechtsorientierten Israelis übernehmen Neo-Nazi-Insignien.“

Die Veröffentlichung ist eine Antwort auf eine Pro-Kriegs- Kampagne des jüdischen US-amerikanischen Schriftstellers Elie Wiesel in mehreren amerikanischen Zeitungen, in denen dieser den Mord an Kindern während des Holocausts mit dem Vorgehen der Hamas im Gazastreifen verglichen hatte. Die Unterzeichner der Gegenerklärung schrieben dazu: „Wir sind angeekelt und entrüstet von Elie Wiesels Missbrauch unserer Geschichte, um das groß angelegte Vorgehen Israels zur Zerstörung Gazas und den Mord an mehr als 2000 Palästinensern, einschließlich vieler hundert Kinder, zu rechtfertigen. Nichts kann die Bombardierung von UN-Einrichtungen, Wohnhäusern, Hospitälern und Universitäten rechtfertigen. Nichts kann rechtfertigen, Menschen der Elektrizität und des Wassers zu berauben.“ Abschließend heißt es in der Erklärung: „Wir müssen kollektiv unsere Stimmen erheben und unsere kollektive Macht benutzen, um allen Formen von Rassismus, einschließlich des vor sich gehenden Völkermords am palästinensischen Volk ein Ende zu machen. Wir rufen auf zu einer sofortigen Beendigung der Belagerung und Blockade des Gazastreifens. Wir rufen auf zu einem vollständigen wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Boykott Israels. ‚Niemals wieder‘ Muss bedeuten: Niemals wieder für einen jeden!“

(Original in Englisch)

Text: Georg Polikeit (aus UZ vom 29.08.14)

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Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
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Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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